Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

EEG-UMLAGE - Die Spitzen der Ampelkoalition haben sich darauf verständigt, die EEG-Umlage schon zum 1. Juli dieses Jahres statt Anfang 2023 zu streichen. Die Bürger werden 2022 damit um mehr als 6 Milliarden Euro entlastet - 1,1 Milliarden pro Monat. Nach anfänglichem Zögern hat nach Spiegel-Informationen auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) der Maßnahme zugestimmt. (Der Spiegel)

WIRTSCHAFTSMINISTERIUM - Knapp zwei Monate ist Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck im Amt. Nun stellt der Grünen-Politiker die Führungsspitze seines Ministeriums nach Information der FAZ neu auf. Der Umbau betrifft vor allem die Abteilungen für die Energiepolitik, die für die Umsetzung der deutschen Klimaziele so zentral sind. (FAZ)

MINIJOBS - Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will Minijobbern den Weg zu regulären Stellen durch niedrigere Sozialabgaben ebnen. Dies geht aus einem ersten Entwurf seines Ministeriums zur Reform der Minijobs und Midijobs hervor, der der Süddeutschen Zeitung vorliegt. Die Neuordnung soll parallel zur Erhöhung des Mindestlohns am 1. Oktober dieses Jahres greifen. Nach den Vorstellungen des Ministeriums sollen bei Arbeitnehmern, die mehr verdienen als im Minijob erlaubt ist, zunächst nur geringe Sozialabgaben anfallen, die dann mit steigendem Einkommen stetig zunehmen. (Süddeutsche Zeitung)

NACHHALTIGKEITSREGELN - Das genossenschaftliche Spitzeninstitut DZ Bank sieht große Gefahren durch neue Nachhaltigkeitsregeln im Finanzsektor. "Die aktuelle Regulierung setzt Fehlanreize", warnt DZ-Bank-Co-Chef Cornelius Riese in einem Handelsblatt-Interview. Wenn die Banken künftig nur noch grüne Firmen und Projekte finanzieren würden, hätten 95 Prozent der deutschen Unternehmen ein Problem. (Handelsblatt)

HAUPTVERSAMMLUNGEN - Aktionärstreffen sollen auch nach der Pandemie in rein virtueller Form möglich sein. Die neue Bundesregierung will mit einer Änderung des Aktiengesetzes dauerhaft die Voraussetzungen dafür schaffen. Laut dem Referentenentwurf, der der FAZ vorliegt, sollen Aktionäre per Satzung den Vorstand des Unternehmens ermächtigen können, dass die Hauptversammlung auch ohne physische Präsenz der Aktionäre abgehalten wird - also rein virtuell. (FAZ)

RUSSISCHES GAS - Die Chefin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, droht Moskau bei einem Überfall auf die Ukraine mit Finanzsanktionen und einem Technologie-Embargo. Zudem erläutert sie, warum Europa neue Energiepartnerschaften braucht - und was sie von Einlassungen Gerhard Schröders hält. Gazprom wirft sie eine Verschärfung der Energiekrise in Europa vor. "Wir sehen, dass die Speicher im vergangenen Sommer und Herbst nicht wie üblich voll nachgefüllt wurden, insbesondere durch den russischen Energiekonzern Gazprom", sagte von der Leyen im Interview. (Handelsblatt)

WAGNISKAPITAL - Mit seinem Wagniskapitalfonds Lakestar zählt Klaus Hommels zu Europas größten Venture-Capital-Investoren. Er warnt vor der strukturellen Abhängigkeit junger deutscher Wachstumsunternehmen von amerikanischen Geldgebern und konstatiert eine milliardenschwere Finanzierungslücke für hiesige Startups. "Problematisch ist, dass wir deutsches Kapital nicht mobilisieren. 100 Milliarden Euro müssen jährlich aufgebracht werden", sagte Hommels im Interview. Als Lösung schlägt er unter anderem ein Abschreibungsmodell mit Steuerstundungseffekt vor. Sonst werde zum Beispiel eines Tages Tesla-Gründer Elon Musk mit seinen Starlink-Satelliten Europas Telekommunikation dominieren. (Börsen-Zeitung)

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February 04, 2022 01:06 ET (06:06 GMT)