Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Kurse an den europäischen Aktienmärkten könnten sich am Freitag erst einmal etwas stabilisieren. Der DAX wird vorbörslich gut 0,4 Prozent im Plus errechnet bei 18.333 Punkten. Im Euro-Stoxx-50 sieht es ähnlich aus. Wie so häufig nach einer schwachen Börsenwoche könnten zum Wochenausklang terminmarktorientierte Käufe einsetzen, also Gewinnmitnahmen derjenigen, die auf fallende Kurse gesetzt haben und die Positionen nicht über das Wochenende halten wollen. Daneben bleibt die Lage aber nun eingetrübt.

Vermögensverwalter Thomas Altmann spricht mit Blick auf die Kombination aus Strafzoll-Diskussionen mit China und aus der Neuwahl in Frankreich gar von einer "toxischen Mischung: Da hilft auch der anhaltende Rückenwind von der Wall Street nicht weiter", sagt er mit Blick auf die neue extreme Relative Schwäche der europäischen Börsen und die Rekordjagd bei den Nasdaq-Indizes sowie im S&P-500.

Wie groß die Nervosität an den europäischen Börsen aktuell ist, lässt sich laut Altmann vor allem an den impliziten Volatilitäten ablesen, das sind die Angstbarometer der Aktienmärkte. Besonders in Frankreich stiegen sie stark an.


 
 Geldpolitik in Japan bleibt noch sehr locker 

Etwas gestützt wird die Stimmung allerdings zunächst von der Bank of Japan: Die Notenbank belässt den Leitzins in der extrem niedrigen Spanne von 0,0 bis 0,1 Prozent und hat auch keine Pläne für Zinserhöhungen. Sie will lediglich die Anleihenkäufe etwas zurückfahren, die Details dazu aber erst in der kommenden Sitzung im Juli festlegen. Die Rendite japanischer Staatsanleihen sinkt darauf, am Aktienmarkt in Tokio ging es leicht nach oben.

Ein Grund für die Schwäche des DAX ist auch, dass in ihm die derzeit weltweit gefragten Technologiewerte unterrepräsentiert sind. Während in den USA täglich ein neuer Highflyer aus dem Technologiebereich mit zweistelligen Kursgewinnen glänzt - am Freitag werden es voraussichtlich Adobe sein - sind am deutschen Markt die Autowerte hoch gewichtet. Und sie leiden besonders stark unter dem Sorgenthema Nummer Eins, den Strafzöllen gegen China. Dabei sind selbst deutsche Aushängeschilder aus dem Technologiebereich wie Infineon stark abhängig von der Autoindustrie.

Wichtige Unternehmensdaten stehen zum Wochenausklang nicht an. In den USA werden die Import-Export-Preise veröffentlicht. Daneben wird der Index zur Verbraucherstimmung der Uni Michigan für Juni veröffentlicht. Er könnte die in den USA wichtigen Einzelhandelswerte bewegen.


 
DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00      Do, 17:31   % YTD 
EUR/USD           1,0730        -0,1%     1,0740         1,0762   -2,9% 
EUR/JPY           169,75        +0,7%     168,63         168,84   +9,1% 
EUR/CHF           0,9598        +0,0%     0,9597         0,9624   +3,4% 
EUR/GBP           0,8422        +0,1%     0,8416         0,8433   -2,9% 
USD/JPY           158,22        +0,8%     157,01         156,89  +12,3% 
GBP/USD           1,2740        -0,2%     1,2761         1,2761   +0,1% 
USD/CNH           7,2716        +0,0%     7,2698         7,2674   +2,1% 
Bitcoin 
BTC/USD        66.967,28        +0,1%  66.929,13      66.901,94  +53,8% 
 
 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          78,10        78,62      -0,7%          -0,52   +7,7% 
Brent/ICE          82,31        82,75      -0,5%          -0,44   +8,0% 
GAS                       VT-Settlem.                   +/- EUR 
Dutch TTF              0        34,85    -100,0%         -34,85   +8,9% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     2.310,94     2.301,50      +0,4%          +9,44  +12,1% 
Silber (Spot)      29,07        29,03      +0,1%          +0,04  +22,3% 
Platin (Spot)     958,25       951,50      +0,7%          +6,75   -3,4% 
Kupfer-Future       4,49         4,48      +0,2%          +0,01  +14,4% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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June 14, 2024 02:15 ET (06:15 GMT)