Um die Artenvielfalt an der Wertach zu erhalten, startet LEW Wasserkraft in diesem Jahr bereits im Mai mit ersten Mäharbeiten an der Staustufe Inningen. Ohne diese Naturschutz-Maßnahme könnte sich sonst der "Große Klappertopf" zu stark ausbreiten und dadurch anderen Pflanzen den Lebensraum nehmen. "Wie bei allen Aufgaben, die wir an unseren Flüssen übernehmen, ist auch die Pflege an den Ufern eng mit den Naturschutzbehörden abgestimmt", erklärt Andreas Hurler, Leiter Instandhaltung bei LEW Wasserkraft.

"Großer Klappertopf" kann andere Pflanzen verdrängen
LEW Wasserkraft als Betreiber der Wasserkraftwerke ist auch für die Pflege der Dämme und Deiche entlang des Flusses zuständig. Dazu gehört auch die regelmäßige Mahd, die auch wichtig für den Erhalt der Artenvielfalt an den Flüssen ist. An der Wertach startet die Mahd gewöhnlich Anfang August. In diesem Jahr geht es früher los, die Arbeiten beginnen schon im Mai. Der Grund: Das hohe Aufkommen des "Großen Klappertopfs", einer Pflanze, die bei starker Ausbreitung andere Arten verdrängt.

Abstimmung mit Naturschutz und Landschaftspflegeverband
Nach einer gemeinsamen Ortsbegehung entschieden sich die Untere Naturschutzbehörde, der Landschaftspflegeverband Stadt Augsburg und LEW Wasserkraft zu diesem Schritt. Gemäht werden allerdings nur die Flächen, auf denen sich der Große Klappertopf ausgebreitet hat. Davon betroffen sind mehrere hundert Meter der westlichen Uferbereiche am Stausee. Auf den übrigen Flächen beginnen die Mäharbeiten wie bisher im August.

Pflege und Erhalt der Pflanzenwelt
Ohne die regelmäßige Pflege würden die Flächen zuwachsen und verbuschen und damit auch die Artenvielfalt beeinträchtigen. "Ufer, Dämme und Deiche entlang der Wertach bieten einen wertvollen Lebensraum für viele seltene und gefährdete Arten. Der langfristige Erhalt dieses Lebensraums ist ein wichtiges Anliegen im Sinne des Umwelt- und Naturschutzes", sagt Heidi Lehmann von der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Augsburg.

Der "Große Klappertopf" kann andere Arten verdrängen.

Hintergrund: Der Klappertopf
Der Klappertopf ist ein sogenannter Halbschmarotzer. Er bildet "Saugwarzen" an seiner Wirts-Pflanze und dringt darüber in deren Leitungsbahnen ein. Das bedeutet er "stiehlt" anderen Pflanzen das nötige Wasser und wichtige Nährstoffe. In bestimmter Dichte der Einzelpflanzen kann der "Große Klappertopf" die Artenvielfalt dadurch sogar erhöhen, weil er andere Pflanzen, besonders Gräser, zurückdrängt. Nimmt er jedoch überhand, gefährdet dies die Artenvielfalt.

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