MÜNCHEN (Dow Jones)--Der Triebwerkshersteller MTU will in den kommenden Jahren vor allem organisch wachsen, kann sich aber auch Übernahmen vorstellen. "Zukäufe sind immer auf der Agenda, wenn die richtigen Firmen auf dem Markt wären", sagte der neue CEO Lars Wagner im Interview mit Dow Jones Newswires. In der Vergangenheit habe der Münchener DAX-Konzern auch in kleinere Technologiefirmen investiert. "Sollten aber größere Zukäufe auf den Markt kommen, sind wir durchaus interessiert", ergänzte der Manager.

Wagner hat den Chef-Posten dieses Jahr offiziell von Reiner Winkler übernommen. Der frühere Chef hatte vor kurzem in einem Interview gesagt, dass er gerne einen größeren Zukauf getätigt hätte, der aber nicht zustande kam. Wagner erklärte nun, dass eine mögliche größere Akquisition nur im Bereich des MTU-Kernportfolios denkbar sei. "Wir denken nicht darüber nach, uns im Produktmix zu diversifizieren", so der Manager am Rande der Jahrespressekonferenz in München. "Das, was für uns interessant wäre, ist für uns finanzierbar."

An dem Wartungsgeschäft der Deutschen Lufthansa sei MTU Aero aber nicht interessiert. "Das Wartungsgeschäft der Lufthansa passt bei MTU nicht in die Geschäftsstrategie", so Wagner weiter. MTU arbeite mit Lufthansa Technik seit Jahren gut zusammen. Lufthansa Technik mache zudem mehr als nur Triebwerksinstandsetzung. "Flugzeugwartung beispielsweise ist nicht unser Kompetenzgebiet", betonte Wagner.

In Medienberichten hatte es zuletzt geheißen, dass die Lufthansa einen zweistufigen Prozess für den Verkauf ihrer Wartungssparte anstrebt. Die FAZ hatte berichtet, dass Lufthansa Technik zunächst Finanzinvestoren für eine Private-Equity-Minderheitsbeteiligung anwerben wolle. Reuters berichtete zuletzt unter Berufung auf Informanten, dass ein Anteil von rund 20 Prozent verkauft werden soll. Dabei strebe Lufthansa einen Erlös von ein bis anderthalb Milliarden Euro an.

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February 14, 2023 07:25 ET (12:25 GMT)