communiqué (F)



PRESSEMITTEILUNG

Nr. 3/2016



Genf, 18. März 2016


  • Ergebnisse des Geschäftsjahres 2015:


    • Das wirtschaftliche Ergebnis aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit beläuft sich auf CHF 308.4 Millionen gegenüber CHF 339.5 Millionen im Geschäftsjahr 2014. Dieser Betrag umfasst namentlich das nicht zahlungswirksame Ergebnis der Neubewertung zum Marktpreis der in von GBL aufgelegte Wandel- und Umtauschanleihen eingebetteten Derivate in Höhe von CHF 55.8 Millionen (2014: CHF −6.3 Millionen). Ohne diesen Posten beträgt das Ergebnis aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit CHF 252.6 Millionen gegenüber CHF 345.8 Millionen im Vorjahr. Für den Rückgang des Ergebnisses aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit sind grösstenteils die folgenden drei Faktoren verantwortlich: infolge der Dekonsolidierung von Lafarge leistete diese Beteiligung in der zweiten Jahreshälfte 2015 keinen Beitrag mehr, der Beitrag aus dem Geschäft mit Private Equity und anderen Fonds war rückläufig und der Euro schwächte sich gegenüber dem Schweizerfranken 2015 ab. Letzteres ist insofern erheblich, als das Ergebnis aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit zur Hauptsache aus dem Beitrag von GBL stammt, deren Rechnungswährung der Euro ist.


    • Der Konzerngewinn beträgt CHF 638.2 Millionen gegenüber CHF 636.9 Millionen im Geschäftsjahr 2014. Er enthält ein ausserordentliches Ergebnis von CHF 329.8 Millionen (2014: CHF 297.4 Millionen) das sich wie folgt zusammensetzt:


      • aus dem Anteil von Pargesa an den ausserordentlichen Ergebnisbestandteilen der equity- konsolidierten Gesellschaften, darunter CHF −81.7 Millionen von Imerys, die grösstenteils den Wertminderungen im Geschäftsbereich "Lösungen für die Erdölgewinnung" zuzuschreiben sind, und CHF −68.3 Millionen von Lafarge (die bis zum 30. Juni 2015 equity-konsolidiert wurde);


      • und aus der Wertaufholung eines Teils der Wertminderung, die GBL zuvor für ihre Beteiligung an Lafarge angesetzt hatte, sowie dem Einfluss der Dekonsolidierung dieser Beteiligung im Juli 2015, welche sich mit CHF 243.7 Millionen netto in den Büchern von Pargesa niederschlagen, einem Kapitalgewinn von CHF 225.2 Millionen (2014 CHF 274.7 Millionen), der Pargesa zufloss als GBL 0.5% des Kapitals von Total veräusserte (2014 hatte sie 0.6% des Kapitals von Total veräussert), sowie einem Betrag von CHF 14.3 Millionen (2014: CHF 74.7 Millionen), welcher dem Pargesa zufliessenden Nettoergebnis aus der Abtretung von Suez-Aktien (vormals Suez Environnement) anlässlich der Rückzahlung (vorzeitig und bei Endfälligkeit) der von GBL 2012 aufgelegten Umtauschanleihen entspricht.


    • Der EUR/CHF-Wechselkurs lag 2015 im Durchschnitt bei 1.07, gegenüber 1.21 im Geschäftsjahr 2014; dies entspricht einer Verringerung um 12%.


  • Vorschlag zur Dividendenausschüttung: CHF 2.38 pro Inhaberaktie und somit 4.8% mehr als im Vorjahr.



Der Verwaltungsrat der Pargesa Holding SA hat unter dem Vorsitz von Paul Desmarais Jr. die Jahresrechnung 2015 verabschiedet, welche der auf den 3. Mai 2016 in Genf einberufenen ordentlichen Generalversammlung zur Genehmigung vorgelegt werden wird.


Am 31. Dezember 2015 umfasste das Beteiligungsportefeuille der Gruppe die nachfolgend dargestellten sechs wichtigen Beteiligungen:


Pargesa



50.0%

(1)


GBL



53.9%


9.4%


2.4%


2.3%


7.5%


15.0%


Imerys

LafargeHolcim

Total

Engie

Pernod Ricard

SGS



die Beteiligungsraten sind in % des Kapitals angegeben.


(1) 52.0% der Stimmrechte unter Berücksichtigung der suspendierten Stimmrechte der eigenen Aktien von GBL


  1. Wichtige Ereignisse im Geschäftsjahr 2015 und in den ersten Monaten 2016


    • Beteiligungsportefeuille der Gruppe


      Die Verwaltungsräte von Holcim und Lafarge teilten in der 1. Jahreshälfte 2015 mit, sie hätten sich über die neuen Bedingungen für den 2014 angekündigten Zusammenschluss der beiden Gruppen unter Gleichen geeinigt. Die Parteien legten das neue Tauschverhältnis einvernehmlich auf 9 Holcim-Aktien für 10 Lafarge- Titel fest. Lafarge und Holcim vereinbarten weiter, dass der neue Konzern nach Vollzug der Fusion eine Aktiendividende im Verhältnis von einer neuen LafargeHolcim-Aktie für 20 alte Aktien ausschütten wird.


      Am 1. Juni 2015 unterbreitete Holcim ihr öffentliches Umtauschangebot für alle Lafarge-Aktien, und bei Ablauf der Angebotsfrist am 3. Juli 2015 waren 87.46% aller Lafarge-Aktien angedient worden. Nach Wiedereröffnung des Angebots bis zum 28. Juli 2015, wurde am 31. Juli 2015 das Ergebnis bekannt gegeben. Holcim hielt zu diesem Zeitpunkt 96.4% des Kapitals und mehr als 95% der Stimmrechte an Lafarge. Daraufhin wurde ein Verfahren zur Zwangsabfindung der noch verbleibenden Lafarge-Aktionäre eingeleitet, das am 23. Oktober 2015 abgeschlossen werden konnte. Wie angekündigt entrichtete LafargeHolcim im September 2015 eine Dividende in Form von Aktien (eine neue LafargeHolcim-Aktie für 20 alte Aktien), die allerdings nicht erfolgswirksam erfasst wurde. Am 31. Dezember 2015 hielt GBL 9.4% des Kapitals von LafargeHolcim, deren Aktien an der SIX Swiss Exchange und an der Euronext Paris kotiert sind. Die Beteiligung von GBL an Lafarge, welche zuvor nach der Equity-Methode konsolidiert worden war, wurde zum 30. Juni 2015 als "Zur Veräusserung gehaltener Vermögenswert" angesetzt und ab dem 10. Juli 2015 - Datum, an welchem die Lafarge-Aktien in LafargeHolcim-Titel umgetauscht wurden - als "Zur Veräusserung verfügbarer finanzieller Vermögenswert". Aus diesen Umklassifizierungen ergab sich bei GBL ein Nettobuchgewinn von EUR 442 Millionen, von dem Pargesa CHF 243.7 Millionen zugeordnet wurden.


      GBL veräusserte im Geschäftsjahr 2015 12.1 Millionen Total-Aktien, die 0.5% des Kapitals des Mineralöl- konzerns ausmachen, für einen Betrag von insgesamt EUR 556 Millionen und erzielte damit einen Kapitalgewinn von EUR 282 Millionen. Die Veräusserung erfolgte grösstenteils über Termingeschäfte mit Fälligkeit im Dezember 2015. Pargesa floss aus den 2015 verkauften Total-Aktien ein Kapitalgewinn von CHF 225.2 Millionen zu. Am 31. Dezember 2015 hielt GBL eine Kapitalbeteiligung von 2.4% an Total, welche zu diesem Zeitpunkt die drittgrösste Beteiligung der Gruppe darstellte. Im Februar 2016 veräusserte GBL am Markt und im Rahmen einer Privatplatzierung bei institutionellen Anlegern durch beschleunigte Erstellung eines Orderbuches weitere 26.2 Millionen Total-Aktien, die rund 1% des Kapitals des Mineralölkonzerns darstellen. Durch diese Transaktionen im Umfang von insgesamt EUR 1 Milliarde erzielte GBL einen Kapitalgewinn von rund EUR 405 Millionen, der 2016 verbucht werden wird. Nach Abschluss dieser Transaktionen hielt GBL noch eine Beteiligung von 1.4% an Total.


      Am 26. Februar 2015 schloss Imerys die Übernahme des griechischen S&B-Konzerns ab. Im Rahmen dieser Übernahme, die zum Teil mit Imerys-Aktien abgegolten wurde, erwarb die Familie Kyriacopoulos, welche den S&B-Konzern gegründet hat, einen Anteil von ca. 4.7% am Kapital von Imerys. Dadurch wurde die Beteiligung von GBL leicht verwässert und verringerte sich per 31. Dezember 2015 auf 53.9% (von 56.5% am

      31. Dezember 2014).


      GBL erhielt 2015 weitere Anträge zur vorzeitigen Umwandlung der im September 2015 fälligen Umtausch- anleihen auf Suez (vormals Suez Environnement) und lieferte insgesamt 5.1 Millionen Suez-Aktien, die einem Anleihen-Nominalwert von EUR 59 Millionen entsprechen. Wie bereits erläutert, wurden durch diese Umwandlungen die Schulden getilgt und die früher auf die implizit in den zur Umwandlung eingereichten Anleihen eingebetteten Derivate angesetzten Wertminderungen aufgeholt und es entstand ein Kapitalgewinn auf die gelieferten Suez-Aktien. Am 31. Dezember 2015 besass GBL keine Aktien dieser Gesellschaft mehr.


      Im Rahmen des Ausbaus ihrer sogenannten Brutkasten-Anlagen baute GBL ihre Beteiligung an Umicore weiter aus und hielt am 31. Dezember 2015 16.6% des Kapitals (Ende Dezember 2014: 12.4%) mit einem Wert von EUR 720 Millionen. GBL ist die grösste Aktionärin von Umicore.


      Im Juli 2015 kündigte GBL an, sie habe bei ihrer Beteiligung am internationalen Sportartikelkonzern adidas die laut Gesetz meldepflichtige Schwelle von 3% des Kapitals überschritten. Am 31. Dezember 2015 hielt GBL 4.7% des Kapitals von adidas im Wert von EUR 890 Millionen. Im Januar 2016 teilte GBL der Gesellschaft mit, sie habe mit ihrer Beteiligung die meldepflichtige Schwelle von 5% des Kapitals von adidas überschritten.


      Des Weiteren erwarb GBL 2015 eine Kapitalbeteiligung an der börsenkotierten belgischen Gesellschaft Ontex, die zu den führenden Herstellern von Einweg-Hygieneprodukten zählt. Im November 2015 beteiligte sich GBL ausserdem an der Platzierung der von Ontex ausgegebenen neuen Aktien und konnte somit ihre prozentuale Kapitalbeteiligung beibehalten. Am 31. Dezember 2015 hielt GBL 7.6% des Kapitals von Ontex im Wert von EUR 181 Millionen. Am 16. März 2016 teilte GBL Ontex mit, ihre Beteiligung habe die meldepflichtige Schwelle von 10% des Kapitals überschritten.


      Innerhalb des Finanzpfeilers von GBL (Sienna Capital) erwarb Ergon Capital Partners III (ECP III) im Mai 2015 eine Mehrheitsbeteiligung an Golden Goose, dem italienischen Designer von Schuhen, Bekleidung und Modeartikeln. Ergon Capital Partners II (ECP II) vollzog im 1. Quartal 2015 die Veräusserung seiner Mehrheitsbeteiligung an Joris Ide, dem führenden Hersteller von isolierenden Paneelen und Stahlprofilen. Diese Transaktion ergab für GBL einen konsolidierten Reingewinn von EUR 14 Millionen (von dem Pargesa CHF 8 Millionen zufallen). Sagard III tätigte im Verlauf des Geschäftsjahres 2015 die folgenden Akquisitionen: Safic-Alcan, Délices des 7 Vallées und Alvest. Im Juli 2015 veräusserte der Fonds Sagard II, in den sowohl GBL als auch Pargesa investiert haben, seine Beteiligung an Cérélia und erzielte dabei einen Veräusserungsgewinn, von dem Pargesa CHF 12.4 Millionen zugeflossen sind. Der Fonds Sagard III verkaufte ausserdem im September 2015 die Unternehmensgruppe Santiane und erzielte dabei einen Veräusserungsgewinn, von dem Pargesa CHF 3.7 Millionen zugeflossen sind.


      Im Februar 2015 gab Sienna Capital bekannt, sie habe EUR 150 Millionen in den neuen Fonds PrimeStone investiert, der mittel- bis langfristige Beteiligungen an mittelgrossen, börsengehandelten, europäischen Unternehmen erwirbt.


      Im Dezember 2015 verpflichtete sich Sienna Capital gegenüber BDT Capital Partners II, einem Private Equity Fonds, der gegenwärtig rund USD 8 Milliarden Kapitalzusagen verwaltet, mit einem Betrag von EUR 113 Millionen. Ziel dieses Fonds ist es, in den USA und in Europa die langfristigen finanziellen und strategischen Bedürfnisse von Familienunternehmen oder Gesellschaften, die von einem ihrer Gründer beherrscht werden, zu unterstützen.


      Am 31. Dezember 2015 hatte der Schuldenfonds Kartesia EUR 386 Millionen Kapital abgerufen (76% der seit Gründung erhaltenen Kapitalzusagen) und in Primär- und Sekundärgeschäfte investiert.


      Im 1. Quartal 2016 erwarb ECP III eine Mehrheitsbeteiligung an der Financière Looping S.A.S., einem europäischen Freizeitparkbetreiber.


      Am 31. Dezember 2015 betrugen die Kapitalzusagen von GBL im Bereich des Finanzpfeilers EUR 413 Millionen (EUR 520 Millionen am 31. Dezember 2014).


      Ende März 2015 platzierte die Pargesa Holding SA eine Schweizer Inlandanleihe im Umfang von CHF 150 Millionen, um ihre finanziellen Ressourcen zu stärken und die Refinanzierung der im November 2016 fälligen 2.5%-Obligationenanleihe von CHF 150 Millionen zu sichern. Die Obligationen haben eine Laufzeit von 9 Jahren und einen Jahrescoupon von 0.875%; sie werden am 24. April 2024 zur Rückzahlung fällig. Die Emission konnte zu günstigen Marktbedingungen abgeschlossen werden und ermöglicht eine wesentliche Verlängerung der durchschnittlichen Laufzeit der Schulden.


    • Organisation der Gesellschaft


Am Ende der Generalversammlung vom 5. Mai 2015 trat Gérald Frère, Vizepräsident des Verwaltungsrats der Gesellschaft seit 2002 und Mitglied des Verwaltungsrats seit 1992 die Nachfolge von Albert Frère als Verwaltungsratsdelegierter an. Es sei daran erinnert, dass Albert Frère, Vizepräsident des Verwaltungsrats und Verwaltungsratsdelegierter, der seit 1981 Mitglied des Verwaltungsrats war, am 2. Februar 2015 den Verwaltungsrat informiert hatte, dass er nicht beabsichtige, sich anlässlich der ordentlichen Generalversammlung vom 5. Mai 2015 zur Wiederwahl zur Verfügung zu stellen.


Die Gesellschaft war zutiefst erschüttert über den Hinschied ihres Finanzdirektors, stellvertretenden Generaldirektors und Sekretärs des Verwaltungsrats, Andrew Allender, der am 2. November 2015 im Alter von 51 Jahren verstorben ist. Andrew Allender war seit 1989 bei der Pargesa Holding SA tätig gewesen. Der Verwaltungsrat und die Mitarbeitenden der Gesellschaft sprechen seiner Familie ihr aufrichtiges Beileid aus.


Marc-Henri Chaudet, Mitglied des Verwaltungsrats der Gesellschaft seit 1996 und Vorsitzender des Prüfungsausschusses seit dessen Gründung im Jahre 1997 teilte dem Präsidenten des Verwaltungsrats mit, dass er aus Altersgründen nicht beabsichtige, sich anlässlich der ordentlichen Generalversammlung vom 3. Mai 2016 zur Wiederwahl für ein weiteres Mandat zur Verfügung zu stellen. Der Verwaltungsrat dankt Marc- Henri Chaudet für seine Treue und den wertvollen Beitrag, den er während der vergangenen 20 Jahre geleistet hat.


Der Verwaltungsrat wird der ordentlichen Generalversammlung vom 3. Mai 2016 vorschlagen, Jean-Luc Herbez, Partner bei der Anwaltskanzlei Froriep für eine Amtszeit von einem Jahr, die an der ordentlichen Generalversammlung 2017 abläuft, in den Verwaltungsrat zu wählen.



Pargesa Holding SA veröffentlichte diesen Inhalt am 18 März 2016 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen. Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 18 März 2016 17:26:03 UTC.

Das Originaldokument ist verfügbar unter: http://www.pargesa.ch/images/stories/communiques/de/2016/cp0316de.pdf