GESCHÄFTS- BERICHT2018/19

SCHUMAG IM ÜBERBLICK

2018/19

2017/18

2016/17

2015/16

2014/15

Auftragseingang

EUR Mio

34,1

50,6

50,4

43,7

48,4

Auslandsanteil

%

59,1

65,9

63,9

60,2

59,8

Umsatz

EUR Mio

42,7

49,2

48,1

49,7

45,9

Auslandsanteil

%

64,0

64,0

63,7

60,2

61,8

Gesamtleistung

EUR Mio

43,6

52,2

49,5

52,9

Ergebnis der Betriebstätigkeit

EUR Mio

-5,1

3,5

3,2

2,7

5,2

vor Abschreibungen (EBITDA)

Ergebnis der Betriebstätigkeit

EUR Mio

-7,1

1,9

1,7

1,3

3,3

(EBIT)

Ergebnis vor Steuern (EBT)

EUR Mio

-7,8

1,4

1,2

2,3

0,5

Sachanlagen (30.9.)

EUR Mio

15,6

16,6

15,2

15,2

15,7

Eigenkapital (30.9.)

EUR Mio

0,0

8,2

7,9

5,8

7,4

Investitionen in Sachanlagen

EUR Mio

2,3

3,0

1,5

1,0

0,9

Abschreibungen auf Sachanlagen

EUR Mio

1,9

1,5

1,4

1,4

1,7

Cashflow aus laufender

EUR Mio

-4,9

0,8

1,4

Geschäftstätigkeit

1,5

2,3

Personalaufwand

EUR Mio

30,9

29,1

28,2

27,7

28,4

Anzahl der Mitarbeiter

541

610

634

inkl. Fremdpersonal (30.9.)

578

625

2

INHALTSVERZEICHNIS

BERICHT DES AUFSICHTSRATS

4

BERICHT ZUR CORPORATE GOVERNANCE

10

ENTSPRECHENSERKLÄRUNG

14

ZUSAMMENGEFASSTER LAGEBERICHT

18

Vorbemerkung

18

Grundlagen des Konzerns

18

Wirtschaftsbericht

22

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

22

Geschäftsverlauf des SCHUMAG-Konzerns

24

Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage des SCHUMAG-Konzerns

26

Ertragslage des SCHUMAG-Konzerns

27

Finanzlage des SCHUMAG-Konzerns

28

Vermögenslage des SCHUMAG-Konzerns

30

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der SCHUMAG (Angaben nach HGB)

32

Leistungsindikatoren

36

Rechtliche Angaben

37

Vergütungsbericht

37

Übernahmerelevante Angaben

40

Erklärung zur Unternehmensführung

41

Nichtfinanzielle Erklärung

41

Nachtragsbericht

42

Chancen- und Risikobericht

42

Prognosebericht

52

KONZERNABSCHLUSS

55

Inhaltsverzeichnis Konzernabschluss

55

Konzernbilanz

56

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

57

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

57

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

58

Konzern-Kapitalflussrechnung

59

Konzern-Anhang

60

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

122

VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER

130

3

Bericht des Aufsichtsrats

BERICHT DES AUFSICHTRATS

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

die SCHUMAG AG befindet sich trotz einer Vielzahl realisierter Restrukturierungsmaßnahmen nach wie vor in einer nicht ein- fachen Situation. Wichtige Teilziele zur Stabilisierung des Unternehmens wurden erreicht. Die Personalkosten wurden schnell und erheblich gesenkt, die finanzielle Ausstattung gestärkt, ein Erneuerungsprogramm für die IT sowohl für die Infrastruktur als auch in ein neues ERP-System gestartet. Viele Altlasten wurden bereinigt, an entscheidenden Stellen neues Personal ein- gesetzt und auch in der Produktion die umfassende Modernisierung der SCHUMAG gestartet, um das Unternehmen dauerhaft wettbewerbsfähig zu machen. Alle diese wichtigen Schritte zur dauerhaften Stabilisierung der Gesellschaft wurden vom Auf- sichtsrat eng begleitet.

Überblick über die Tätigkeit des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2018/19 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben vollumfänglich wahrgenommen. Wir haben den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten und seine Tä- tigkeit kontinuierlich überwacht. Maßstab für die Überwachung waren insbesondere die Rechtmäßigkeit, Ordnungsmäßigkeit, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit der Geschäftsführung des Vorstands sowie die Leistungsfähigkeit des Risikomanage- ments. In Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen war der Aufsichtsrat unmittelbar eingebunden. Der Vorstand hat uns im Berichtszeitraum regelmäßig sowohl schriftlich als auch mündlich zeitnah und umfassend informiert. Schwerpunkte dabei waren die Liquiditäts-, Ertrags- und Finanzlage, die Unternehmensplanung (namentlich Investitions-, Personal - und Finanzplanung), der Geschäftsverlauf, die strategische Weiterentwicklung sowie die aktuelle Lage der Gesellschaft und des Konzerns, die Risikolage und das Risikomanagement sowie der Halbjahresbericht. Wesentlich waren auch die notwen- digen, über ein normales Maß hinausgehenden Maßnahmen zur Bewältigung der aktuellen Krise. Auf Grundlage der Berichte haben wir uns mit der Lage und der Entwicklung von Gesellschaft und Konzern sowie den Geschäftsvorfällen im Geschäftsjahr 2018/19 intensiv befasst.

Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den Plänen wurden im Einzelnen diskutiert. Die strategische Ausrichtung des Unter- nehmens stimmte der Vorstand mit uns ab. Die für das Unternehmen bedeutenden Geschäftsvorgänge haben wir auf Basis der Berichte des Vorstands ausführlich erörtert. Die vorgelegten Berichte haben wir auf ihre Plausibilität überprüft und mit dem Vorstand, soweit notwendig, diskutiert. Darüber hinaus haben wir uns vom Vorstand ergänzende Informationen geben lassen. Die Recht- und Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung der Gesellschaft, die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems und des internen Revisionssystems, die Leistungsfähigkeit der Unternehmensorganisation und deren Wirtschaftlichkeit hat der Aufsichtsrat als gegeben erachtet.

Über Beschlussvorschläge des Vorstands hat der Aufsichtsrat jeweils nach gründlicher Prüfung entschieden.

4

SCHUMAG AG

Sitzungen

Insgesamt fanden im Geschäftsjahr 2018/19 vier Sitzungen des Aufsichtsrats statt (am 25. Januar 2019, 12. April 2019,

30. April 2019 und 16. September 2019). Beschlussfassungen im schriftlichen Umlaufverfahren haben im Geschäftsjahr nicht stattgefunden.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats und einzelne, besonders fachkundige Mitglieder des Aufsichtsrats hatten über die Aufsichts- ratssitzungen hinaus regelmäßigen, wöchentlichen Kontakt zum Vorstand. Der Vorstand informierte dabei unmittelbar und zeitnah über die aktuelle Geschäftsentwicklung und die wesentlichen Geschäftsvorfälle sowie die Maßnahmen zur strategi- schen Geschäftsausrichtung.

Beratungsschwerpunkte der Aufsichtsratssitzungen im Geschäftsjahr 2018/19

Die Tätigkeiten des Aufsichtsrats im Berichtsjahr 2018/19 umfassten neben der laufenden Begleitung der Geschäftsentwick- lung und -planung insbesondere Maßnahmen, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften, sowie solche zur Stabilisierung und Verbesserung der Finanzierung von Gesellschaft und Konzern.

Der Jahres- und Konzernabschluss sowie der Abhängigkeitsbericht für das Geschäftsjahr 2017/18, der Bericht des Auf- sichtsrats für das Geschäftsjahr 2017/18 sowie die Verabschiedung der Erklärung zur Unternehmensführung, des Corporate Governance Berichts und die Verabschiedung der Entsprechenserklärung waren in der Sitzung vom 25. Januar 2019 die Beratungsschwerpunkte. Der Aufsichtsrat billigte den durch den Vorstand aufgestellten Jahres- und Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2017/18. Weiterhin befassten wir uns im Wesentlichen mit der Beauftragung des von der Hauptversammlung gewählten Abschlussprüfers, den wirtschaftlichen Eckdaten, der Liquiditätssituation der Gesellschaft sowie der operativen Unternehmensplanung. Vor der Beschlussfassung über den Vorschlag an die Hauptversammlung zur Wahl des Abschlussprüfers hat der Aufsichtsrat dessen Unabhängigkeit überprüft und die Auftragskonditionen erörtert.

In der Sitzung am 12. April 2019 befassten wir uns im Wesentlichen mit der aktuellen Krise der Gesellschaft. Ursache der Krise sowie die notwendigen Maßnahmen zur Überwindung dieser wurden intensiv diskutiert. Insbesondere wurde über den anstehenden Personalabbau in Form eines Sozialplans beraten sowie notwendige Maßnahmen zur Stützung der Liquidität der Gesellschaft besprochen. Wesentlicher Punkt war in diesem Zusammenhang die Diskussion über den Kauf der Immobilie des ehemaligen Maschinenbaus durch eine von den Mehrheitsaktionären getragene Gesellschaft. Diesem Vorgehen wurde einstim- mig zugestimmt.

Die Sitzung des Aufsichtsrats am 30. April 2019 befasste sich schwerpunktmäßig mit der aktuellen Situation der Gesellschaft. Der Vorstand berichtete über den aktuellen Stand und die eingeleiteten Maßnahmen. Die Diskussion wurde intensiv geführt und auch Herr Dr. Prang, ein erfahrener externer Berater, hinzugezogen. Die wesentlichen Maßnahmen, die verabschiedet wurden, waren die Durchführung eines Sozialplans und der Verkauf der Immobilie des ehemaligen Maschinenbaus, um der Gesellschaft zum einen Liquidität zuzuführen und zum anderen die Kosten zu senken.

Am 16. September 2019 fand die nächste Sitzung des Aufsichtsrats statt. Hier ging es ganz wesentlich um den Forecast für das Geschäftsjahr 2018/19 sowie den Stand der Umsetzungen der Maßnahmen zur Stabilisierung der Gesellschaft. Der Aufsichtsrat ging detailliert auf die Ausführungen des Vorstands ein und besprach die Punkte intensiv. Als weiterer Tagesordnungspunkt wurde die Planung für 2019/20 - 2021/22 erläutert, diskutiert und verabschiedet. Die Planung wurde detailliert vorgestellt, hinterfragt und Punkt für Punkt durchgesprochen. Kontrovers wurden Chancen und Risiken diskutiert. Anschließend wurde die Planung einstimmig verabschiedet.

5

Bericht des Aufsichtsrats

Ausschüsse

In Wahrnehmung seiner Aufgaben hatte der Aufsichtsrat in der Sitzung vom 16. September 2019 beschlossen, einen Wirt- schaftsausschuss zu bilden, dem Frau Noël, Herr Daniel und Herr Libeaux angehören. Der Wirtschaftsausschuss hat die Aufga- be, die wirtschaftliche Situation der Gesellschaft sowie die Liquiditätssituation in enger Abstimmung mit dem Vorstand laufend zu überwachen. Hierzu stellt der Vorstand dem Wirtschaftsausschuss wöchentlich eine Liquiditätsplanung und -übersicht zur Verfügung. Bis zum Ende des Berichtsjahrs am 30. September 2019 hat der Wirtschaftsausschuss keine Sitzungen abgehalten. Weitere Ausschüsse wurden ansonsten nicht gebildet.

Corporate Governance und Entsprechenserklärung

Der Aufsichtsrat hat sich auch im Geschäftsjahr 2018/19 regelmäßig mit der Corporate Governance des Unternehmens beschäftigt. Hierbei hat er auch die Effizienz seiner Arbeit überprüft, namentlich die Frequenz seiner Sitzungen, deren Vor- bereitung und Durchführung sowie die Informationsversorgung. Die aktuelle Entsprechenserklärung von Januar 2020 wurde vom Aufsichtsrat genehmigt und die Zugänglichmachung dieser Entsprechenserklärung gemäß § 161 Satz 2 AktG durch den Vorstand freigegeben. Die Entsprechenserklärung ist auf der Internetseite der Gesellschaft veröffentlicht. Die SCHUMAG Ak- tiengesellschaft entspricht weitgehend den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom

7. Februar 2017. Der Bericht zur Corporate Governance und die Erklärung zur Unternehmensführung sowie der nicht finanziel- le Konzernbericht für das Geschäftsjahr 2018/19, auf die im Übrigen verwiesen wird, wurden erörtert und vom Aufsichtsrat per Umlaufbeschluss im Januar sowie Februar 2020 einstimmig genehmigt.

6

SCHUMAG AG

Jahres- und Konzernabschluss

Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss und der Konzernabschluss zum 30. September 2019, der zusammengefasste Lagebericht für die Aktiengesellschaft und den Konzern für das Geschäftsjahr 2018/19 (der den erläuternden Bericht zu den Angaben nach § 315b Abs. 1 HGB umfasst) sowie die Buchführung und das Risikomanagementsystem wurden durch die von der Hauptversammlung am 29. Mai 2019 zum Abschlussprüfer bzw. Konzernabschlussprüfer gewählte Warth & Klein Grant Thornton AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, geprüft und jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsver- merk versehen. Weiterhin stellte der Abschlussprüfer fest, dass der Vorstand die ihm gemäß § 91 Abs. 2 AktG obliegenden Maßnahmen in geeigneter Form getroffen hat.

Er hat insbesondere ein angemessenes und den Anforderungen des Unternehmens entsprechendes Informations- und Über- wachungssystem eingerichtet, das nach seiner Konzeption und tatsächlichen Handhabung geeignet ist, den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen frühzeitig zu erkennen.

Die Abschlussunterlagen und die Prüfungsberichte für das Geschäftsjahr 2018/19 wurden in der Sitzung des Aufsichtsrats am

27. April 2020 umfassend diskutiert. Prüfungsschwerpunkte waren hinsichtlich des Jahres- sowie des Konzernabschlusses jeweils die periodengerechte Umsatzrealisierung sowie die wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit (going concern) aufgrund der massiven Umsatzeinbrüche im letzten Geschäftsjahr und den daraus resultierenden Schwierigkeiten.

In der Bilanzsitzung am 27. April 2020 erläuterten die Vertreter des Abschlussprüfers ausführlich den Inhalt des jeweiligen Prüfungsberichts zum Jahresabschluss und zum Konzernabschluss der SCHUMAG Aktiengesellschaft anhand einer zusam- menfassenden Präsentation und stellten außerdem die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses sowie des zusammengefassten Lageberichts vor. Die Prüfungsberichte mit den Bestätigungsvermerken des Abschlussprüfers lagen vor. Dabei hat das Gremium die vorliegenden Unterlagen mit den Vertretern des Abschlussprüfers sowie dem Vorstand besprochen und erörtert.

Gegenstand der Erörterungen mit Abschlussprüfer und Vorstand waren insbesondere Einzelfragen zu Bilanzansätzen und zur Bewertung sowie zu Prüfungsschwerpunkten und das interne Kontrollsystem. Zudem wurde die Richtigkeit und Vollständig- keit der bilanziellen Abbildung der im Geschäftsjahr eingeleiteten Restrukturierungsvorgänge, die im Hinblick auf die oben aufgeführte Fortführungsthematik des Unternehmens von besonderer Bedeutung war, besonders ausgiebig besprochen. Im Anschluss erfolgten die Beschlüsse über die Billigung der Abschlüsse und über den vorliegenden Bericht des Aufsichtsrats.

Die Berichte des Abschlussprüfers wurden vom Aufsichtsrat zustimmend zur Kenntnis genommen. Das abschließende Ergebnis der eigenen Prüfung des Aufsichtsrats entspricht vollständig dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer. Der Auf- sichtsrat sieht keinen Anlass, Einwendungen gegen die vorgelegten Abschlüsse sowie Berichte zu erheben.

Der Aufsichtsrat hat am 27. April 2020 den Jahresabschluss sowie den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2018/19 der SCHUMAG Aktiengesellschaft gebilligt. Der Jahresabschluss der SCHUMAG Aktiengesellschaft ist damit gemäß § 172 Satz 1 AktG festgestellt.

7

Bericht des Aufsichtsrats

Besetzung von Aufsichtsrat und Vorstand

Im Geschäftsjahr 2018/19 ergaben sich in der Zusammensetzung des Aufsichtsrats folgende Veränderungen. Durch jeweilige Amtsniederlegung sind aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden mit Wirkung zum 29. Mai 2019 Herr Peter Koschel und mit Wirkung zum 27. September 2019 der Arbeitnehmervertreter Herr Ralf Marbaise. Durch die Hauptversammlung vom 29. Mai 2019 wurde Herr Yves Noël (für den ausgeschiedenen Herrn Peter Koschel) in den Aufsichtsrat nachgewählt.

Herr Ralf Marbaise war bis zum 30. April Vorsitzender des Aufsichtsrats und seitdem bis zu seinem Ausscheiden stellvertre- tender Aufsichtsratsvorsitzender. Seit dem 30. April 2019 wird der Aufsichtsrat von Herrn Dirk Daniel geleitet, der bis zum

29. April als stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats fungierte. Mit Wirkung zum 14. Oktober 2019 wählte der Aufsichtsrat dann Herrn Karl Libeaux zu seinem stellvertretenden Vorsitzenden.

Mit Wirkung zum 20. Januar 2020 wurde Herr Ralph Schnitzler durch Beschluss des Amtsgerichts Aachen zum weiteren Mit- glied des Aufsichtsrats als Arbeitnehmervertreter (für den ausgeschiedenen Herrn Ralf Marbaise) bestellt.

In der Zusammensetzung des Vorstands ergaben sich im Berichtsjahr ebenfalls Änderungen. Mit Wirkung zum 1. Dezember 2018 wurde Herr Johannes Wienands zum weiteren Mitglied des Vorstands bestellt und Herr Dr. Johannes Ohlinger zum Vor- sitzenden des Vorstands ernannt. Der Vorstandsdienstvertrag von Herrn Dr. Ohlinger wurde dann einvernehmlich zum 8. März 2019 aufgelöst. Seitdem führt Herr Johannes Wienands das Unternehmen als Alleinvorstand.

Der Aufsichtsrat dankt an dieser Stelle ganz besonders allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Arbeitnehmerver- tretern für ihren erneut engagierten und sehr qualifizierten Einsatz sowie für ihre Zusammenarbeit im Sinne der SCHUMAG Aktiengesellschaft.

Aachen, 27. April 2020

Der Aufsichtsrat

Dirk Daniel

Vorsitzender des Aufsichtsrats

8

SCHUMAG AG

9

Bericht zur Corporate Governance

BERICHT ZUR CORPORATE GOVERNANCE

Corporate Governance bei SCHUMAG

Vorstand und Aufsichtsrat der SCHUMAG Aktiengesellschaft ("SCHUMAG") bekennen sich zu einer guten Corporate Governance innerhalb und außerhalb der Unternehmensgruppe. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen der Corporate Governance werden durch das deutsche Aktienrecht geregelt. Durch § 161 des Aktiengesetzes (AktG) werden Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Gesellschaft verpflichtet, jährlich zu erklären, ob und inwieweit den im amtlichen Teil des Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" im Deutschen Corporate Governance Kodex ("Kodex") entsprochen wurde (vergangenheitsbezogen) und wird (zukunftsbezogen). Die Gesellschaften können hiervon abweichen, sind dann aber verpflichtet, dies jährlich offen zu legen und die Abweichungen zu begründen ("comply or explain"). Dies ermöglicht den Gesellschaften die Berücksichtigung branchen- oder unternehmensspezifischer Bedürfnisse. Eine gut begründete Abweichung von einer Kodexempfehlung kann im Interesse einer guten Unternehmens- führung liegen. Der Deutsche Corporate Governance Kodex wird in regelmäßigen Abständen von der Regierungskommission überarbeitet und unter anderem an internationale Entwicklungen angepasst. Er stellt wesentliche gesetzliche Vorschriften zur Leitung und Überwachung deutscher börsennotierter Gesellschaften dar und enthält international und national anerkannte Standards guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung. Neben der Formulierung der aktuellen Best Practice der Unternehmensführung hat der Kodex das Ziel, das Deutsche Corporate Governance System transparent und nachvollziehbar zu machen und will insgesamt das Vertrauen der internationalen und nationalen Anleger, der Kunden, der Mitarbeiter und der Öffentlichkeit in die Leitung und Überwachung deutscher börsennotierter Gesellschaften fördern. In der gemeinsamen Entspre- chenserklärung von Vorstand und Aufsichtsrat gemäß § 161 AktG wird erneut dokumentiert, dass wir den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 7. Februar 2017 mit wenigen Ausnahmen entsprechen. Abwei- chungen werden jeweils begründet bzw. erläutert. Die aktuelle Entsprechenserklärung aus Januar 2020 ist Bestandteil der Erklärung zur Unternehmensführung und auch als Anlage zu diesem Bericht abgedruckt. Die Veröffentlichung dieser Erklärung erfolgt auf der Internetseite der Gesellschaft im Bereich "Investor Relations" / "Corporate Governance" / "Entsprechenser- klärung", wo gemäß Nummer 3.10 des Kodex auch die nicht mehr aktuellen Entsprechenserklärungen der letzten fünf Jahre eingestellt sind.

Der hier vorgelegte Corporate Governance Bericht unserer Gesellschaft wird auf unserer Internetseite im Bereich "Investor Relations" / "Corporate Governance" / "Corporate Governance Berichte" veröffentlicht.

Hauptversammlung

Die Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2017/18 fand nach form- und fristgerechter Einladung am 29. Mai 2019 in unseren Geschäftsräumen in Aachen statt. In Übereinstimmung mit dem Deutschen Corporate Governance Kodex lagen die vom Gesetz verlangten Berichte und Unterlagen aus, sie wurden den Aktionären auf Verlangen übermittelt und auch auf der Internetseite der SCHUMAG zusammen mit der Tagesordnung veröffentlicht.

Die Beschlussfassungen zu den Tagesordnungspunkten der Hauptversammlung bzw. die jeweiligen Abstimmungsergebnisse wurden entsprechend § 130 Abs. 6 AktG innerhalb von sieben Tagen nach der Versammlung auf unserer Internetseite ver- öffentlicht.

10

SCHUMAG AG

Führungs- und Kontrollstruktur

Entsprechend deutschem Aktienrecht hat die SCHUMAG eine duale Führungs- und Kontrollstruktur mit den Organen Vorstand und Aufsichtsrat.

Im Geschäftsjahr 2018/19 bestand der Vorstand aufgrund einer geplanten Nachfolgeregelung vom 1. Dezember 2018 bis zum

8. März 2019 aus zwei Personen. Seitdem besteht der Vorstand wieder, aufgrund der mittelständischen Organisationsstruktur der SCHUMAG, aus einer Person. Die Vorstandsmitglieder, von denen das Unternehmen im Geschäftsjahr 2018/19 satzungs- gemäß geleitet wurden, sind unten aufgeführt.

Der Aufsichtsrat überwacht die Geschäftsführung des Vorstands. Er besteht aus sechs Mitgliedern, die nach dem Drittelbetei- ligungsgesetz zu zwei Dritteln von den Anteilseignern und zu einem Drittel von den Arbeitnehmern gestellt werden. Die Wahl der Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat erfolgt durch die Hauptversammlung. Die Arbeitnehmervertreter werden nach den Vorgaben des Drittelbeteiligungsgesetzes gewählt.

Die Zusammenarbeit der Organe wird durch die von der Hauptversammlung beschlossene Satzung der Gesellschaft, die Ge- schäftsordnungen von Aufsichtsrat und Vorstand sowie durch Beschlüsse der Organe im Rahmen der Vorgaben einschlägiger gesetzlicher Regelungen ausgestaltet. Dabei ist festgelegt, worüber und in welchem Umfang der Vorstand an den Aufsichtsrat berichtet und welche Geschäfte des Vorstands der Zustimmung des Aufsichtsrats bedürfen.

Vorstand

Im Geschäftsjahr 2018/19 bestand der Vorstand der SCHUMAG aus folgenden Mitgliedern:

Name

Funktion

Eintritt

Austritt

Dr. Johannes Ohlinger

bis 30.11.2018 Alleinvorstand

01.09.2012

08.03.2019

Johannes Wienands

ab 08.03.2019 Alleinvorstand

01.12.2018

-

Die Bezüge des Vorstands umfassen jeweils das in monatlichen Beträgen zahlbare Fixum sowie variable Vergütungskomponenten.

Die Bezüge des Vorstands für das Geschäftsjahr 2018/19 zeigt die folgende Übersicht:

Name

Feste Vergütungen

Variable Vergütungen

Bezüge gesamt

EUR

EUR

EUR

Dr. Johannes Ohlinger (bis 08.03.2019)

250.000,00

0,00

250.000,00

Johannes Wienands (ab 01.12.2018)

210.000,00

0,00

210.000,00

Gesamt

460.000,00

0,00

460.000,00

11

Bericht zur Corporate Governance

Aufsichtsrat

Der im Geschäftsbericht 2018/19 enthaltene Bericht des Aufsichtsrats beinhaltet die Tätigkeitsschwerpunkte des Gremiums.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2018/19 sowie deren satzungsgemäß bestimmte individuelle Vergütung zeigt die folgende Übersicht:

Name

Vergütung

Auslagen

Gesamt

EUR

EUR

EUR

Rasim Alii

7.158,09

0,00

7.158,09

Dirk Daniel

stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats (bis 30.04.2019)

12.228,41

0,00

12.228,41

Vorsitzender des Aufsichtsrats (ab 30.04.2019)"

Peter Koschel (bis 29. Mai 2019)

4.752,18

0,00

4.752,18

Karl Josef Libeaux

7.158,09

0,00

7.158,09

Ralf Marbaise

Vorsitzender des Aufsichtsrats (bis 30.04.2019)

12.735,44

0,00

12.735,44

Vorsitzender des Aufsichtsrats (bis 30.04.2019)

Catherine Noël

7.158,09

0,00

7.158,09

Yves Noël (ab 29.05.2019)

2.405,91

0,00

2.405,91

Gesamt

53.596,21

0,00

53.596,21

Transparenz

Informationen an die Aktionäre der SCHUMAG sowie an die Öffentlichkeit erfolgen nicht nur als Pflichtveröffentlichungen und über die gesetzlich vorgeschriebenen Kommunikationswege. Wir nutzen hierzu vor allem die Internetseite der Gesellschaft (www.schumag.de), auf der vielfältige Informationen über die SCHUMAG veröffentlicht sind. Außerdem sind dort auch alle Ad-hoc-Meldungen und die Veröffentlichungen der uns zugegangenen Mitteilungen über Stimmrechtsanteile sowie meldepflich- tige Wertpapiergeschäfte, die jeweiligen Finanzberichte, Erklärungen zur Unternehmensführung und Corporate Governance Berichte der Gesellschaft sowie ein Finanzkalender zu allen wesentlichen Terminen hinterlegt und im Bereich "Investor Rela- tions" zu finden.

Gemäß Nummer 5.4.2 des Kodex in der Fassung vom 7. Februar 2017 soll dem Aufsichtsrat eine nach seiner Einschätzung angemessene Zahl unabhängiger Mitglieder angehören; hierbei soll die Eigentümerstruktur berücksichtigt werden. Bei der Be- urteilung der Unabhängigkeit kommt es - so der Kodex - insbesondere darauf an, dass ein Mitglied des Aufsichtsrats in keiner persönlichen oder geschäftlichen Beziehung zu der Gesellschaft, deren Organen, einem kontrollierenden Aktionär oder einem mit diesem verbundenen Unternehmen steht, die einen wesentlichen und nicht nur vorübergehenden Interessenkonflikt be- gründen kann. Nach der Einschätzung des Aufsichtsrats der SCHUMAG ist es ausreichend und angemessen, wenn von den sechs Mitgliedern, aus denen er sich zusammensetzt, ein Drittel (mithin zwei Mitglieder) unabhängig im Sinne des Kodex ist, wobei der Aufsichtsrat von den derzeit amtierenden Mitgliedern alle als unabhängig in diesem Sinne einstuft, mithin Frau Catherine Noël sowie die Herren Rasim Alii, Dirk Daniel, Karl Josef Libeaux, Yves Noël und Ralph Schnitzler.

12

SCHUMAG AG

Risikomanagement, Rechnungslegung, Abschlussprüfung

Bei der SCHUMAG ist ein Risikomanagementsystem zur frühzeitigen Erkennung wesentlicher Risiken eingerichtet. Es wird jeweils im Konzernlagebericht erläutert.

Im Geschäftsjahr 2018/19 erfolgte die Rechnungslegung der im Konzernabschluss zusammengefassten SCHUMAG-Gesell- schaften in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS). Der Jahresabschluss der SCHUMAG für das Geschäftsjahr 2018/19 wurde und wird nach den Bestimmungen des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes erstellt.

Als Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer hat der Aufsichtsrat für das Geschäftsjahr 2018/19 die von der Hauptver- sammlung am 29. Mai 2019 gewählte Warth & Klein Grant Thornton Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, beauftragt. Die Unabhängigkeitserklärung des Abschlussprüfers lag dem Aufsichtsrat vor.

Aachen, im Januar 2020

SCHUMAG Aktiengesellschaft

Für den Aufsichtsrat

(Vorsitzender)

13

Entsprechenserklärung

ENTSPRECHENSERKLÄRUNG ZUM DEUTSCHEN CORPORATE GOVERNANCE KODEX

Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten deutschen Aktiengesellschaft sind gemäß § 161 AktG verpflichtet, einmal jährlich zu erklären, ob dem Deutschen Corporate Governance Kodex entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen des Kodex nicht angewendet wurden oder werden und warum nicht.

Wir erklären gemäß § 161 AktG, dass bei der SCHUMAG Aktiengesellschaft ("SCHUMAG") seit der letzten Entsprechenser- klärung vom Januar 2019 den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex ("Kodex") in der Fassung vom

7. Februar 2017 (bekannt gemacht im Bundesanzeiger am 24. April 2017 mit Berichtigung am 19. Mai 2017) entsprochen wurde und künftig entsprochen wird, mit folgenden Ausnahmen:

Nach Nummer 3.8 Abs. 2 des Kodex ist bei einem Abschluss einer D&O-Versicherung für den Vorstand ein Selbstbehalt von mindestens 10 % des Schadens bis mindestens zur Höhe des 1 ½-fachen der festen jährlichen Vergütung des Vorstandsmit- glieds zu vereinbaren. Nach Nummer 3.8 Abs. 3 soll in einer D&O-Versicherung für den Aufsichtsrat ein entsprechender Selbst- behalt vereinbart werden. Bei der SCHUMAG wurde ein Selbstbehalt für den Aufsichtsrat, wie in der deutschen Wirtschaft überwiegend praktiziert, bisher nicht vereinbart und wird auch künftig nicht vereinbart werden, da die Vereinbarung eines solchen Selbstbehalts nach unserer Ansicht weder eine verhaltenssteuernde Wirkung auf die Organmitglieder hätte noch als Motivationshilfe geeignet ist.

Vom Vorstand der SCHUMAG wurden an der Risikolage des Unternehmens ausgerichtete Maßnahmen (namentlich Compliance -Richtlinien für unsere Beschäftigten und ein Risikomanagement-Handbuch sowie weitere Komponenten) eingerichtet, um für die Einhaltung von gesetzlichen Bestimmungen und unternehmensinternen Richtlinien zu sorgen (Compliance Management System), die mit dem vorhandenen konzernübergreifenden internen Kontroll- und Risikomanagementsystem im Rahmen der jährlichen Abschlussprüfungen von Gesellschaft und Konzern bisher beanstandungsfrei überprüft wurden. Diese Maßnahmen werden mithin als ausreichend bzw. angemessen erachtet, der Empfehlung in Nummer 4.2.3 Abs. 1 Satz 2 des Kodex wurde und wird insoweit entsprochen. Abgewichen wurde und wird künftig hingegen von der weiteren Empfehlung, Grundzüge

der Maßnahmen offenzulegen. Denn unsere Gesellschaft steht laufend vor der Aufgabe, sich zunächst auf Veränderungen im Rahmen gesetzlicher Anforderungen für Rechnungslegung und Reporting einzustellen, die einerseits immer umfangreicher bzw. komplexer werden und mit denen - wie hier - andererseits Berichtsempfehlungen seitens der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex nicht hinreichend abgestimmt erscheinen. Vor diesem Hintergrund erfolgt vorrangig die Umsetzung gesetzlicher Vorschriften, wobei sich der Vorstand künftig eine Neubewertung des Vorgehens vorbehält.

Nach Nummer 4.1.3 Satz 3, 1. Halbsatz des Kodex soll Beschäftigten auf geeignete Weise die Möglichkeit eingeräumt werden, geschützt Hinweise auf Rechtsverstöße im Unternehmen zu geben. Hierunter wird gemeinhin ein institutionalisiertes Hin- weisgeber- bzw. Whistleblower-System verstanden, in dem Beschäftigten innerhalb des Konzerns garantiert wird, bestimmte Verstöße anonym bzw. unter Wahrung der Vertraulichkeit ihrer Identität mitteilen zu können, beispielsweise eine anonyme, elektronische Kommunikationsplattform. Bisher bestand in unserem Unternehmen kein derartiges Hinweisgebersystem und der Vorstand beabsichtigt derzeit auch nicht, ein solches einzurichten. Denn es bestanden und bestehen für Beschäftigte in un- serem Unternehmen Möglichkeiten, etwaige Verstöße gegen gesetzliche Bestimmungen und unternehmensinterne Richtlinien zur Anzeige zu bringen, gegebenenfalls auch auf vertrauliche Weise, die als ausreichend und zumutbar erachtet wurden und werden. Abgesehen davon, dass für die Gesellschaft keine Rechtspflicht zur Einrichtung eines Hinweisgebersystems besteht, sind bei unserer Abwägung unter anderem auch potentielle Nachteile solcher Hinweisgebersysteme berücksichtigt worden, beispielsweise Risiken ihres Missbrauchs sowie potentiell negative Effekte auf Betriebsklima und Mitarbeitermotivation.

14

SCHUMAG AG

Nach Nummer 4.2.1 Satz 1 des Kodex soll der Vorstand aus mehreren Personen bestehen und einen Vorsitzenden oder Spre- cher haben. Vom 1. Dezember 2018 bis zum 8. März 2019 bestand der Vorstand aufgrund einer Nachfolgeregelung aus zwei Mitgliedern, wobei Herr Dr. Ohlinger zum Vorsitzenden des Vorstands ernannt wurde. Seit dem 8. März 2019 bestand der Vor- stand wieder und besteht auch künftig im Hinblick auf die mittelständische Organisationsstruktur der SCHUMAG nur aus einer Person. Auch aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Situation der Gesellschaft erscheint dies schon aus Kostengründen angezeigt.

Nach Nummer 4.2.3 Abs. 6 des Kodex soll der Vorsitzende des Aufsichtsrats die Hauptversammlung über die Grundzüge des Vergütungssystems und deren Veränderungen informieren. Dies erfolgte und erfolgt auch in Zukunft nicht, da die Grundzüge des Vergütungssystems bereits im Vergütungsbericht innerhalb des Lageberichts ausführlich beschrieben werden.

Der Kodex empfiehlt nach Nummer 4.2.5 Abs. 3 Sätze 1 und 2, dass im Vergütungsbericht für jedes Vorstandsmitglied bestimmte Detailangaben zu Vergütungen dargestellt und für diese Informationen zudem die dem Kodex beigefügten Mustertabellen ver- wandt werden. Dem wurde und wird für unsere Gesellschaft nicht gefolgt, weil die Darstellungen in den Anhängen des Jahres- und Konzernabschlusses ausreichend und unter dem Gesichtspunkt des Informationsnutzens angemessen erscheinen.

Nach Nummer 5.3.1 Satz 1 des Kodex soll der Aufsichtsrat abhängig von den spezifischen Gegebenheiten des Unternehmens und der Anzahl seiner Mitglieder fachlich qualifizierte Ausschüsse bilden. Der Kodex empfiehlt hierbei konkret in Nummer

5.3.2 die Bildung eines Prüfungsausschusses. Bis zum 16. September 2019 wurde diesen Empfehlungen nicht gefolgt. In der Aufsichtsratssitzung vom 16. September 2019 erfolgte die Einrichtung eines Wirtschaftsausschusses. Andere Ausschüsse sind und werden, da der aus nur sechs Personen bestehende Aufsichtsrat alle anstehenden Themen im Plenum behandeln wollte und grundsätzlich auch künftig will, nicht eingerichtet.

Nach Ziffer 5.3.3 des Kodex soll der Aufsichtsrat einen Nominierungsausschuss bilden, der ausschließlich mit Vertretern der Anteilseigner besetzt ist und dem Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschläge an die Hauptversammlung geeignete Kandidaten vorschlägt. Dies erfolgte bisher nicht und wird auch in Zukunft nicht erwogen, weil Beschlüsse des Aufsichtsrats über Vorschlä- ge zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern durch die Hauptversammlung ohnehin nach § 124 Abs. 3 Satz 5 1. Halbsatz AktG nur der Mehrheit der Stimmen der vier Aktionärsvertreter im Aufsichtsrat bedürfen.

Zu Nummer 5.4.1 Abs. 2 Sätze 1 und 2 des Kodex wird der Aufsichtsrat wie bisher auch künftig weder konkrete Ziele für seine Zusammensetzung unter Berücksichtigung von spezifischen, im Kodex genannten Kriterien (namentlich "Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder", "Vielfalt (Diversity)", "Anzahl der unabhängigen Aufsichtsratsmitglieder im Sinne von Nummer 5.4.2", "festzulegende Regelgrenze für die Zugehörigkeitsdauer") festlegen noch ein Kompetenzprofil für das Gesamtgremium erarbeiten; dem entsprechend erfolgte und erfolgt hierzu bzw. zur Umsetzung auch nicht die Veröffentlichung im Corporate Governance Bericht. Der Aufsichtsrat ist der Auffassung, dass derartige Einschränkungen gegenüber anderen Kriterien für Vorschläge zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern nicht ohne Weiteres sachgerecht sind und möchte über Vorschläge zu seiner Zusammensetzung in der jeweiligen konkreten Situation individuell entscheiden. Unberührt vom Vorstehenden bleibt die Erfüllung der vom Gesetzgeber vorgesehenen Verpflichtungen im Hinblick auf die Festlegung einer Zielgröße für den Frauen- anteil im Aufsichtsrat (§ 111 Abs. 5 AktG sowie Angaben dazu in der Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 2 Nr. 4 HGB).

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Entsprechenserklärung

Nach Nummer 5.4.1 Abs. 5 Satz 2 des Kodex soll auf der Webseite des Unternehmens für alle Aufsichtsratsmitglieder - jährlich aktualisiert - ihr Lebenslauf, der über relevante Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen Auskunft gibt, ergänzt durch eine Übersicht über die wesentlichen Tätigkeiten neben dem Aufsichtsratsmandat veröffentlicht werden. Davon wurde und wird aus organisatorischen Gründen sowie auch deshalb abgewichen, weil das Erfordernis einer laufenden Vorhaltung solcher Infor- mationen im Hinblick auf die Gegebenheiten des Unternehmens nicht als überzeugend erscheint.

Nach Nummer 5.4.1 Abs. 6 bis 8 des Kodex soll der Aufsichtsrat bei seinen Wahlvorschlägen an die Hauptversammlung (zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern der Aktionäre) die persönlichen und geschäftlichen Beziehungen eines jeden Kandidaten zum Unternehmen, den Organen der Gesellschaft und einem wesentlich (d.h. mit direkt oder indirekt mehr als 10 % der stimmberechtigten Aktien) an der Gesellschaft beteiligten Aktionär offen legen, und zwar beschränkt auf solche Umstände, die nach Einschätzung des Aufsichtsrats ein objektiv urteilender Aktionär für seine Wahlentscheidung als maßgebend ansehen würde. Von dieser Empfehlung wurde und wird abgewichen, denn Inhalt und Umfang der Anforderungen des Kodex sind nach Einschätzung des Vorstands und des Aufsichtsrats insoweit nicht hinreichend bestimmt. Aus Gründen der erstrebten Rechtssi- cherheit der Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern hält sich die Gesellschaft bei Wahlvorschlägen an die Hauptversammlung aus- schließlich an die gesetzlichen Angabepflichten bei Wahlvorschlägen eines Aufsichtsratskandidaten an die Hauptversammlung. Außerdem legt sie die Beziehungen zu nahestehenden Personen nach den gesetzlichen Vorgaben im Geschäftsbericht offen.

Nach Nummer 5.4.3 Satz 3 des Kodex sollen den Aktionären Kandidatenvorschläge für den Aufsichtsratsvorsitz bekannt gege- ben werden. Die Bekanntgabe von Kandidatenvorschlägen für den Aufsichtsratsvorsitz erfolgte bisher und erfolgt auch künftig nicht, weil der Aufsichtsrat eine Stimmabgabe in der Hauptversammlung für oder gegen einen Kandidaten im Hinblick auf ein mögliches Amt als Vorsitzender bei Wahlen zum Aufsichtsrat für nicht praktikabel hält.

Nach Nummer 5.4.6 Abs. 1 Satz 2 des Kodex soll die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder den Vorsitz und den stellver- tretenden Vorsitz im Aufsichtsrat sowie den Vorsitz und die Mitgliedschaft in Ausschüssen berücksichtigen. Die Satzung der SCHUMAG sieht bisher nur feste Vergütungsbestandteile für Aufsichtsratsmitglieder vor, wobei die Vergütungen für den Vorsitz und den stellvertretenden Vorsitz im Aufsichtsrat zwar gestaffelt erhöht sind, hingegen eine Berücksichtigung des Vorsitzes bzw. der Mitgliedschaft in Ausschüssen nicht erfolgt; daran soll zunächst im Hinblick auf die Organisationsstruktur der Gesell- schaft festgehalten werden.

Nach Nummer 5.5.3 Satz 1 des Kodex soll der Aufsichtsrat in seinem Bericht an die Hauptversammlung über aufgetretene Inte- ressenkonflikte und deren Behandlung informieren. Die SCHUMAG schließt sich dieser Empfehlung - wie bisher - auch künftig nicht an und wird in der Regel dem Grundsatz der Vertraulichkeit von Beratungen im Aufsichtsrat (vgl. § 116 Satz 2 AktG und Nummer 3.5 Abs. 1 Satz 2 des Kodex) den Vorrang einräumen.

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SCHUMAG AG

Nach Nummer 7.1.1 Satz 2 des Kodex soll die Gesellschaft, sofern sie - was im Falle von SCHUMAG zutrifft - nicht verpflichtet ist, Quartalsmitteilungen zu veröffentlichen, die Aktionäre unterjährig neben dem Halbjahresbericht in geeigneter Form über die Geschäftsentwicklung, insbesondere über wesentliche Veränderungen der Geschäftsaussichten sowie der Risikosituation, unterrichten. Dieser Empfehlung wurde und wird auch künftig nicht entsprochen. Denn die SCHUMAG als kleine und mit ihren Aktien in weniger stark reglementierten Börsensegmenten notierte Gesellschaft sollte nach unserer Ansicht von den Erleich- terungen profitieren können, die mit dem Wegfall von gesetzlichen Pflichten zur Veröffentlichung der Zwischenmitteilungen für das erste und dritte Geschäftsjahresquartal verbunden sind. Hierzu wird verwiesen auf die entsprechende Lockerung von gesetzlichen Vorgaben zur unterjährigen Finanzberichterstattung, die mit Wirkung ab dem 1. Januar 2016 durch das Gesetz zur Umsetzung der Transparenzrichtlinie-Änderungsrichtlinie vom 20. November 2015 erfolgt ist.

Nach Nummer 7.1.2 Satz 3 des Kodex sollen der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht binnen 90 Tagen nach Ge- schäftsjahresende sowie die verpflichtenden unterjährigen Finanzinformationen binnen 45 Tagen nach Ende des Berichts- zeitraums öffentlich zugänglich sein. Dieser Empfehlung wurde und wird aus organisatorischen Gründen nicht gefolgt, eine zeitnahe Veröffentlichung wird aber weiterhin angestrebt.

Aachen, im Januar 2020

SCHUMAG Aktiengesellschaft

Der Aufsichtsrat

Der Vorstand

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Zusammengefasster Lagebericht

ZUSAMMENGEFASSTER LAGEBERICHT

VORBEMERKUNG

Der SCHUMAG-Konzern wird überwiegend durch das Mutterunternehmen geprägt, daher wird im vorliegenden Lagebericht das Wahlrecht des § 315 Abs. 5 HGB i.V.m. § 298 Abs. 2 HGB genutzt, den Konzernlagebericht und den Lagebericht der SCHUMAG Aktiengesellschaft (SCHUMAG) zusammenzufassen. In diesem zusammengefassten Lagebericht wird über den Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses sowie die Lage des SCHUMAG-Konzerns und der SCHUMAG berichtet. Die Angaben des zusammengefassten Lageberichts gelten grundsätzlich für den Konzern- und Jahresabschluss der SCHUMAG soweit nicht anders dargestellt. Die Angaben zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der SCHUMAG nach HGB werden in einem eigenen Abschnitt erläutert. Der zusammengefasste Lagebericht wird anstelle des Konzernlageberichts im Geschäftsbericht der SCHUMAG veröffentlicht.

GRUNDLAGEN DES KONZERNS

Geschäftsmodell, Ziele und Strategien

Die SCHUMAG ist das Mutterunternehmen des SCHUMAG-Konzerns. Die in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften Schumag Romania S.R.L. und BR Energy GmbH sind Tochtergesellschaften der SCHUMAG.

Die SCHUMAG ist operativ im Bereich der Präzisionsmechanik tätig. Dieser Bereich umfasst die Produktion und Teilmontage hochpräziser Teile aus Stahl. Diese werden nach Kundenzeichnungen in unterschiedlichen Stückzahlen, auch bis in den Millio- nenbereich, gefertigt. Diese hochbelasteten Präzisionsteile stellen eine Schlüsseltechnologie für unsere Kunden dar, die mit höchsten Qualitätsanforderungen verbunden sind und nur von wenigen Zulieferern weltweit hergestellt werden können.

Die SCHUMAG ist in all den dafür notwendigen Produktionsprozessen zuhause und verfügt über die dafür notwendigen Ein- richtungen sowie das langjährige Know-how.

Im Bereich Großdiesel wird das Bestandsgeschäft der SCHUMAG, in dem unsere Produkte im Wesentlichen an weltweit agie- rende, amerikanische Großkunden geliefert werden, für die nächsten Jahre stabil bleiben und von der Elektrifizierung erst in 10 - 20 Jahren getroffen werden, so dass hier genug Zeit bleibt, die Transformation der SCHUMAG voran zu treiben.

Daneben ergeben sich weitere Chancen, da die großen Zulieferer für Einspritzsysteme für PKW, die in den vergangen

10 Jahren den hochvolumigen PKW-Markt dominiert und unter sich aufgeteilt haben, sich vermehrt dem raschen Wandel in der Automobilindustrie ausgesetzt sehen, der deutlich in Richtung Elektrifizierung zeigt.

Denn, auch für die kommenden Jahre, werden große Mengen an Teilen für Einspritzsysteme benötigt, um die immer noch mit Diesel- und Benzinmotoren ausgerüsteten Fahrzeuge herstellen zu können. Zusätzlich entsteht aufgrund der ständig ver- schärften Abgasgesetzgebung ein zusätzlicher Bedarf an Ersatzteilen in diesem Bereich, um die Motoren regelmäßig so instand setzen zu können, dass diese scharfen Normen auch eingehalten werden können. Bei den heutigen weltweiten Fahrzeug- beständen - allein in Deutschland 46 Mio Fahrzeuge - kann davon ausgegangen werden, dass diese auch noch über einen Zeit- raum von mindestens 20 Jahren benötigt werden, wenn auch in sinkenden Mengen, die dann auch wieder für die SCHUMAG interessant sind.

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SCHUMAG AG

Die SCHUMAG arbeitet heute bereits erfolgreich und weltweit für die großen Zulieferer im Bereich der Einspritztechnik und kooperiert auch mit anderen Lieferanten in der Lieferkette. Aufgrund ihrer hohen Kompetenz im Bereich der Ultra-Prä-zisions-Bearbeitung ist die SCHUMAG ein fester Bestandteil vieler Lieferketten und wird zunehmend angefragt, weitere Produktionsumfänge zu übernehmen. Kunden geben Teile ihrer Wertschöpfung inklusive Maschinen und Anlagen ab. Für die Herstellung der Produkte, für die eine Laufzeit fest zugesagt wird, werden zudem die mehrjährigen Produktionsprogramme für die übergebenen Maschinen zur Verfügung gestellt. Die SCHUMAG ist aufgrund des hohen Maschinenbestandes in der Lage, einen solchen Transferprozess sicher und in überschaubarer Zeit darzustellen. Aufgrund der ursprünglichen Unternehmens- größe am Standort Aachen verfügt die SCHUMAG über ausreichend Flächen, um zusätzliches Geschäft aufzunehmen zu können. Überdies können so aus vielen Einzelaktivitäten größere Produktionsverbünde gebildet werden, die aufgrund ihrer Synergien auch wettbewerbsfähig darstellbar sind.

Darüber hinaus bemüht sich die SCHUMAG, - aus Gründen der Diversifizierung - im Bereich der Hydraulikkomponenten Fuß zu fassen. Das mögliche Volumen ist unabhängig von der andauernden Diskussion um den Verbrennungsmotor und verspricht hohe Volumen pro Jahr, die über viele Jahre hinweg sicher abgenommen werden. Um hier zum Zuge zu kommen, wird die SCHUMAG in Maschinen und Anlagen investieren müssen, um ein solches Volumen langfristig zuverlässig darstellen zu können.

Die SCHUMAG hat überdies Kunden in interessanten Nischenmärkten, wie beispielsweise in der Baumaschinenindustrie, über Jahre hinweg bei der Entwicklung neuer Produkte unterstützt. Die dabei von der SCHUMAG zugelieferten Teile stellen höchste Anforderungen hinsichtlich der Präzision und Herstellbarkeit dar, die für diese (eher kleinen Mengen) sonst so nicht erreicht werden und für die SCHUMAG ein Wachstumspotential im bestehenden Kunden- und Produktportfolio darstellen.

Die SCHUMAG stellt heute bereits neben den Teilen für Einspritzsysteme ganze Komponenten aus mehreren Teilen her, die bei der SCHUMAG montiert und auch geprüft werden. Dabei kommen moderne, vollautomatisierte Prüfeinrichtungen zum Einsatz, die Drücke bis 3.000 bar darstellen können. Viele der SCHUMAG-Kunden sind aufgrund langfristiger Verträge verpflichtet, auch über viele Jahre hinweg ihre Kunden mit Ersatzteilen zu versorgen für Anwendungen, die über Jahrzehnte hinweg betrieben werden.

Beispielhaft sind hier Notstromgeneratoren, Motoren für Wassersprinkler und Marineanwendungen zu nennen. Aufgrund der Umstellung auf neue Baureihen und Technologien fällt es den Kunden der SCHUMAG daher zunehmend schwerer, diesen Liefer- verpflichtungen nachzukommen, da es sich um deutlich reduzierte Volumen im Vergleich zur Serie handelt und die Serien- einrichtungen oftmals nicht weiter betrieben werden können, da diese neuen Anlagen Platz machen müssen. Die SCHUMAG präsentiert sich hier erfolgreich seit Jahren als kompetenter und hoch-flexibler Partner und ist in der Lage, solche Umfänge zu übernehmen und somit eine Belieferung der Kunden sicherzustellen, zunehmend dann auch mit komplexeren Komponenten bis hin zu ganzen Injektoren und Hochdrucksystemen. Die SCHUMAG kann aufgrund ihres Know-hows und der langjährigen Erfahrung die Kunden darüber hinaus bei der Optimierung von Teilen und Komponenten unterstützen, die nur aufgrund der höchstpräzisen Herstellung aller Teile, in Kombination und in einer Hand, möglich werden und somit einen Beitrag zur Lebens- dauersteigerung der Komponenten und auch zur Reduktion des Verbrauchs sowie der Schadstoff-Emission beitragen.

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Zusammengefasster Lagebericht

Steuerungssystem

Die SCHUMAG verfügt über ein Steuerungssystem, um auf Veränderungen des Marktes, des Umfeldes sowie innerbetrieblicher Verhältnisse angemessen und rechtzeitig reagieren zu können.

Ein wesentlicher Teil des Steuerungssystems ist das Berichts- und Informationswesen. Der Vorstand wird mindestens monat- lich in Form von standardisierten Berichten detailliert über den operativen Geschäftsverlauf sowie relevante Kennzahlen informiert. Jede Kennzahl wird sowohl isoliert als auch in Kombination mit den anderen betrachtet und analysiert. Das Be- richtswesen wird bei Bedarf durch Ad-hoc-Analysen in schriftlicher Form oder in persönlichen Gesprächen ergänzt. Die durch das konzernweite Berichtswesen generierten Ist-Daten werden mit den Plandaten abgeglichen. Zielabweichungen werden analysiert, erläutert und geplante Gegenmaßnahmen dargestellt.

Unsere bedeutsamsten Leistungsindikatoren sind die Gesamtleistung, das EBIT und der Liquiditätsgrad I.

Die Gesamtleistung ist ein Indikator für die betriebliche Leistung und wird mit Hilfe monatlicher Soll-Ist-Vergleiche analysiert.

Anhand des EBIT wird der betriebliche Gewinn sowie die Ergebnisqualität einzelner Monate miteinander vergleichbar. Für unsere operative Steuerung legen wir das EBIT gemäß der handelsrechtlichen Rechnungslegung der SCHUMAG zugrunde. Wesentliche Abweichungen zum in der Konzernrechnungslegung ausgewiesenen EBIT nach IFRS bestehen in der unterschied- lichen Höhe der Abschreibungen und des Ergebnisses aus Abgängen des Anlagevermögens. Diese Unterschiede sehen wir für die laufende operative Steuerung als unwesentlich an.

Über den Liquiditätsgrad I (Verhältnis der flüssigen Mittel zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten) wird die Deckung der kurzfristigen Verbindlichkeiten überwacht, da unser Handeln nach wie vor stark liquiditätsorientiert ausgerichtet ist. Bei der Berechnung der Kennzahl für die SCHUMAG (nach HGB) beinhalten die kurzfristigen Verbindlichkeiten neben den Verbindlich- keiten mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr auch kurzfristige sonstige Rückstellungen (insbesondere Personalrückstel- lungen).

Weitere Steuerungsgrößen sind darüber hinaus der Umsatz sowie der Auftragseingang.

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SCHUMAG AG

Forschung und Entwicklung

Eigene Forschungsaktivitäten sind in unserer Branche bisher von untergeordneter Bedeutung, werden aber künftig durch die Markterfordernisse an Bedeutung gewinnen.

Die Entwicklungsschwerpunkte bei der SCHUMAG konzentrieren sich auf die Automation und Rationalisierung von Serienpro- zessen. Dabei versuchen wir, die Prozessstabilität stets zu verbessern. Aktuell arbeiten wir an der Weiterentwicklung unserer eigenen Produktionsmaschinen, die zukünftig teil- bzw. vollautomatisiert produzieren sollen. Im Berichtsjahr konnten weitere Produktionseinheiten vollautomatisiert werden. Mit der Etablierung eines Innovationszentrums sowie der Neustrukturierung des Berufsausbildungsprozesses wollen wir sowohl die bestehenden Mitarbeiter als auch die Auszubildenden künftig praxis- orientierter in der Betriebsmittelherstellung, in der Kleinserienfertigung und im CAD-konstruierenden Bereich qualifizieren.

Qualität

Zur zeitnahen Überwachung und Darstellung der Qualitäts- und Produktivitätslage werden die Analysetools stetig ausgebaut. Die täglichen Auswertungen sowie die damit gelebten Regelkreise haben bei den Mitarbeitern zu einem verbesserten Quali- tätsbewusstsein sowie zu einer Steigerung der Produktivität geführt. Zu weiteren Stärkung dieses Bereiches wurde ein neuer Leiter für den Bereich Qualitätswesen eingestellt, der aufgrund seiner Erfahrung den Prozess erheblich verbessern und die Reorganisation beschleunigen wird.

In unserem Messzentrum sind die Bereiche Messraum und Prüfmittelwesen zusammengefasst. Das gesamte Messzentrum ist voll klimatisiert. Damit wurden die Voraussetzungen geschaffen, die vom Markt geforderten und ständig steigenden Genauig- keiten messtechnisch zu erfassen. Dies gilt nicht nur für fertigungsbegleitende Prüfungen (speziell Form und Lage), sondern betrifft auch den Bereich der Prüfmittelerstellung und Prüfmittelkalibrierung.

Im Sommer 2019 wurde das Qualitätsmanagementsystem nach IATF 16949:2016 im Rahmen eines Rezertifizierungsaudits überprüft und erfolgreich bestätigt. Das Rezertifizierungsaudit für das integrierte Umweltmanagementsystem nach neuer ISO 14001:2015 und das Energiemanagementsystem nach ISO 50001:2011 konnte gleichermaßen Ende 2019 erfolgreich abgeschlossen und die bestehenden Zertifikate entsprechend validiert werden. Die rumänische Tochtergesellschaft Schumag Romania S.R.L. ist im September 2019 ebenfalls erfolgreich nach ISO 9001:2015 rezertifiziert worden.

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Zusammengefasster Lagebericht

WIRTSCHAFTSBERICHT

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Gem. des BMWi ist die deutsche Wirtschaft im Jahr 2018 preisbereinigt in einem unruhigen außenwirtschaftlichen Umfeld und trotz der Produktions- und Absatzstörungen bei den PKW-Herstellern solide um 1,5 % gewachsen, nach +2,2 % im Boomjahr 2017. Die Impulse kamen rechnerisch ausschließlich von der Binnenwirtschaft. Die Ausfuhren nahmen angesichts der gerin- geren Dynamik der Weltwirtschaft langsamer zu als im Vorjahr und auch weniger als die von der starken Binnenwirtschaft nachgefragten Einfuhren. Die privaten und staatlichen Konsumausgaben wurden spürbar ausgeweitet, aber weniger deutlich als im Vorjahr.

Stärker als im Vorjahr entwickelten sich die Bruttoinvestitionen, wozu neben Investitionen in Ausrüstungen und Bauten auch ein Vorratsaufbau aufgrund des Staus bei den PKW-Typenzulassungen beitrug. Der Lagerbestand dämpfte auch noch im Jahresendquartal die Erzeugung. Die Auftragseingänge in der Industrie zeigen eine Bodenbildung und stärken die Erwartung eines Ausklingens der WLTP-Problematik. Unterstützung erhält die Binnenkonjunktur Anfang des Jahres durch die spürbare Entlastung von Bürgerinnen und Bürgern bei Steuern und Abgaben sowie die Erhöhung der monetären Sozialleistungen.

Für die Weltkonjunktur zeichnet sich eine Verlangsamung ihrer Dynamik ab. So startete die industrielle Erzeugung nur schwach ins vierte Quartal 2018. Der Welthandel entwickelte sich im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls gedämpft. Der IHS Mar- kit PMI für die globale Industrie lag im Dezember 2018 auf dem niedrigsten Stand seit zwei Jahren. Auch der ifo Index zum Weltwirtschaftsklima gab für das vierte Quartal 2018 eine verhaltene Stimmung wieder.

Die exportorientierte deutsche Wirtschaft agiert weiterhin in einem schwierigen außenwirtschaftlichen Umfeld. Ihr Bruttoin- landsprodukt (BIP) schwächte sich im zweiten Quartal 2019 preisbereinigt leicht um 0,1 % ab. Nach dem soliden Wachstum im ersten Quartal erbrachte sie dennoch die zweithöchste Wirtschaftsleistung in der Historie der Bundesrepublik. Einem bei rück- läufigen Exporten negativen Wachstumsbeitrag des Außenhandels stand eine weiterhin robuste binnenwirtschaftliche Nach- frage gegenüber. Unter der stotternden globalen Wirtschaft leidet weiterhin vor allem das Verarbeitende Gewerbe. Während die mehr binnenwirtschaftlich ausgerichteten Dienstleistungsbereiche ihre Wertschöpfung weiter ausweiteten, zeigten sich bei industrienahen Dienstleistungen erste Bremsspuren. Hinzu kam nach dem milden Winterquartal eine schwache Frühjahrsbele- bung beim Bau. Die heimische Energieerzeugung wurde angesichts günstigerer Energieimporte zurückgefahren.

Der Ausblick bleibt vorerst gedämpft. Die Handelskonflikte haben sich zuletzt weiter verschärft. Vor diesem Hintergrund haben sich die Konjunkturindikatoren abgeschwächt. Der Absatz und die Auftragseingänge in der Industrie sind merklich nied- riger als vor einem Jahr und das Geschäftsklima hat sich deutlich eingetrübt. Wir verweisen im Übrigen auf die Ausführungen zur im Frühjahr 2020 auch in Deutschland aufgetretenen Corona-Pandemie im Prognoseteil dieses Lageberichts.

Die Weltkonjunktur bleibt angespannt und verhalten. Zwar nahmen im Mai sowohl die globale Industrieproduktion als auch der Welthandel leicht zu, gegenüber dem Vorjahr blieben die Wachstumsraten jedoch niedrig. Das Geschäftsklima der globalen Industrie folgte auch im Juli seinem seit Anfang 2018 abwärts gerichteten Trend. Dabei sank der IHS Markit PMI noch tiefer unter seine Wachstumsschwelle. Das unterkühlte ifo Weltwirtschaftsklima hat sich im dritten Quartal 2019 angesichts der Ballung globaler Risiken weiter eingetrübt. Vor diesem Hintergrund gehen die internationalen Organisationen von einer wenig dynamischen, aber gleichwohl aufwärtsgerichteten weltwirtschaftlichen Entwicklung aus.

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SCHUMAG AG

Die Flaute des Welthandels schlägt sich auch in den deutschen Ausfuhren nieder: Die Exporte von Waren und Dienstleistungen gingen im Juni saisonbereinigt und in jeweiligen Preisen um 1,5 % zurück. Für das zweite Quartal 2019 ergab sich ein deut- liches Minus von 1,8 %. Die Unternehmen gehen laut den ifo Exporterwartungen, die im Juli auf den niedrigsten Stand seit der Finanzkrise gefallen sind, auch für die kommenden Monate von keinem Exportzuwachs aus. Die Importe von Waren und Dienstleistungen sanken im Juni saisonbereinigt und in jeweiligen Preisen um 0,1 %. Im gesamten zweiten Quartal nahmen sie gegenüber dem Vorquartal um 0,9 % ab. Auch preisbereinigt sind die Exporte im dritten Quartal stärker als die Importe zurück- gegangen und haben so für einen negativen Wachstumsbeitrag des Außenhandels gesorgt.

Die Produktion im Produzierenden Gewerbe wurde im Juni nach einer Verschnaufpause im Mai weiter zurückgenommen (-1,5 %). Gegenüber dem Vorquartal ergab sich im zweiten Quartal 2019 damit ein Rückgang um insgesamt 1,8 %. Sowohl das Baugewerbe (-1,1 %) als auch die Industrie (-1,7 %) verzeichneten hierbei Einbußen. Innerhalb der Industrie waren es der Ma- schinenbau, die Metallerzeugung und die Kfz-Produktion, die im zweiten Quartal die gewichtigsten Rückgänge verbuchten. Die schwache Frühjahrsbelebung beim Bau war wohl mehr dem hohen Produktionsniveau im Winterquartal und weniger der Kon- junktur geschuldet. Zum Rückgang der Energieerzeugung trugen verstärkte Nettoimporte bei. Die Entwicklung von Auftrags- eingangs- und Stimmungsindikatoren sprechen gegenwärtig nicht für positive Impulse seitens der Industrie in den kommenden Monaten. Auch wenn die Auftragseingänge bei umfangreichen Großaufträgen im Juni um 2,5 % gestiegen sind, ergab sich doch in der Quartalsbetrachtung ein erneuter Rückgang. Dieser fiel allerdings mit -1,0 % merklich geringer aus als noch im ersten Quartal mit -4,2 %. Das Geschäftsklima im Verarbeitenden Gewerbe trübte sich allerdings im Juli nochmals etwas weiter ein.

Die privaten Konsumausgaben sind daher eine noch wichtigere Stütze der binnenwirtschaftlichen Entwicklung. Sie dürften im zweiten Quartal allerdings etwas weniger dynamisch zugelegt haben, als im konsumstarken ersten. So erhöhten sich die Umsätze im Einzelhandel ohne Kfz im zweiten Quartal lediglich um 0,1 %, trotz eines starken Anstiegs im Juni. Auch die Neuzulassungen von PKW bei privaten Haltergruppen fielen im zweiten Quartal nach den Nachholeffekten im ersten etwas be- scheidener aus. Das Geschäftsklima im Einzelhandel ist zwar per Saldo positiv und noch deutlich günstiger als im langjährigen Durchschnitt. Es hat sich aber seit Herbst vergangenen Jahres kontinuierlich eingetrübt.

Schlüsselmärkte für SCHUMAG sind der Nutzfahrzeugmarkt sowie der PKW-Markt. In beiden Bereichen erfolgt der Einsatz von Diesel-Fahrzeugen.

Im September 2019 wurden in Deutschland laut VDA 244.600 Pkw neu zugelassen. Dies sind 22 % mehr als im Vorjahresmo- nat, der jedoch durch die Umstellung auf das Testverfahren WLTP ein außergewöhnlich niedriges Niveau aufwies. Zudem stand im abgelaufenen Monat ein Arbeitstag mehr zur Verfügung. Im bisherigen Jahresverlauf stiegen die Neuzulassungen auf gut 2,7 Mio Einheiten (+2 %) - ein höherer Wert wurde zuletzt im Jahr 2009 erreicht.

Der Auftragseingang aus dem Inland lag im September 26 % über dem Vorjahreswert. Im bisherigen Jahresverlauf gingen 6 % mehr Aufträge inländischer Kunden ein. Aus dem Ausland kamen im abgelaufenen Monat knapp 2 % mehr Aufträge, seit Januar ist jedoch ein Rückgang von 4 % zu verzeichnen.

Die deutschen PKW-Hersteller fertigten an den inländischen Standorten im September 415.500 PKW (+4 %). In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres liefen knapp 3,6 Mio fabrikneue PKW vom Band (-9 %). Etwas schwächer entwickelte sich der Export: Im September wurden 320.800 PKW an Kunden in aller Welt ausgeliefert (+2 %). Seit Jahresbeginn wurden aus Werken in Deutschland 2,7 Mio PKW exportiert, 12 % weniger als im Vorjahreszeitraum.

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Zusammengefasster Lagebericht

59,9 % der Neuwagen waren mit einem Benzinmotor ausgestattet (146.463 / +13,8 %), 29,6 % waren Dieselfahrzeuge

(72.519 / +23,5 %). PKW mit alternativen Antriebsarten zeigten zwei- bis dreistellige Zuwachsraten. Elektrisch betriebene PKW (5.880 / 2,4 %) wiesen ein Plus von +149,5 % auf. Fahrzeuge mit Hybridantrieb (18.945 / 7,7 %) legten um +88,5 % zu, darunter Plug-in-Hybride (3.572 / 1,0 %) um +51,2 %. Erdgasfahrzeuge (514 / 0,2 %) wiesen gar ein Plus von +213,4 % auf und Flüssiggasfahrzeuge (293 / 0,1 %) ein Plus von +99,3 %. Der Dachverband der europäischen Autohersteller (ACEA) meldet, dass die Nachfrage an Nutzfahrzeugen in der Europäischen Union im ersten Halbjahr 2019 insgesamt durchschnittlich um 5,8 % im Vergleich zum selben Zeitraum 2018 zugenommen hat. Die Hersteller teilten mit, dass sie insgesamt 1,36 Mio Nutzfahrzeuge verkauft haben. Deutschland führt dabei laut der ACEA das Ranking an, die Nachfrage stieg hier um 13,9 %, gefolgt von Groß- britannien (10,2 %), Frankreich (6,9 %), Italien (4,8 %) und Spanien (2,6 %).

Die Anzahl der neu zugelassenen Nutzfahrzeuge mit alternativen Antrieben ist weiter gering - so lag der Anteil des konventio- nellen Dieselmotors bei satten 93 %, gefolgt von den Benzinern mit 4 %. Nur 3 % der neu in den Markt gebrachten Nutzfahrzeu- ge dagegen fahren mit Elektro- oder Gasantrieb (3.916 beziehungsweise 2.194 Einheiten).

Geschäftsverlauf des SCHUMAG-Konzerns

Eckdaten

2018/19

2017/18

Veränderung

EUR Mio

EUR Mio

EUR Mio

%

Auftragseingang

34,1

50,6

-16,5

-33

Umsatz

42,7

49,2

-6,5

-13

Gesamtleistung

43,6

52,2

-8,6

-16

Auftragsbestand (zum 30.9.)

19,8

28,4

-8,6

-30

Im Berichtszeitraum verschlechterte sich der Auftragseingang gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich um 33 %. Die Reduzierung des Auftragseingangs ist insbesondere auf die fortbestehenden weltwirtschaftlichen Unsicherheiten sowie eine deutlich schwächere Nachfragedynamik in unseren Endmärkten zurückzuführen. Eine angepasste Vertriebsstrategie, die sich auf strategische Kunden, Märkte und Produkte konzentriert, wird erst mittel- bis langfristig greifen, und verschafft daher keine kurzfristige Entlastung. Der gesunkene Auftragseingang wirkte sich auch auf den Umsatz aus, der sich gegenüber dem Vorjahr um 13 % verringerte. Zudem konnten Umsatzsteigerungen aus Neuprodukten, die in vorangegangenen Geschäftsjahren im größeren Umfang in die Fertigung aufgenommen wurden, noch nicht plangemäß erzielt werden. Der Auftragsbestand zum Geschäftsjahresende sank um 30 %. Die Gesamtleistung reduzierte sich im Berichtsjahr um 16 %.

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SCHUMAG AG

Im Oktober 2018 wurde uns eine weitere Kontokorrentlinie in Höhe von EUR 1,0 eingeräumt. Sicherheiten wurden nicht bestellt.

Anfang November 2018 erhielten wir eine weitere Abschlagszahlung vom Insolvenzverwalter der Babcock Borsig AG i.I. über EUR 0,4 Mio.

Mit Wirkung zum 1. Dezember 2018 wurde Herr Johannes Wienands, wohnhaft in Aachen, zum weiteren Mitglied des Vor- stands der SCHUMAG bestellt.

Mit Wirkung zum 8. März 2019 hat Herr Dr. Johannes Ohlinger sein Amt als Mitglied des Vorstands der SCHUMAG niedergelegt.

Die restliche Insolvenzforderung gegen die ehemalige Muttergesellschaft Babcock Borsig AG i.I. wurde von der SCHUMAG zum

30. April 2019 verkauft, die Kaufpreiszahlung (EUR 0,7 Mio) erfolgte im Mai 2019. Im Zusammenhang mit dem Verkauf war eine Wertberichtigung der Insolvenzforderung in Höhe von EUR 0,3 Mio erforderlich.

Ende Mai 2019 wurden die Verhandlungen mit dem Betriebsrat über einen Interessenausgleich und Sozialplan abgeschlossen. Um die Produktionskapazitäten auf das kurz- und mittelfristig geplante Geschäftsvolumen anzupassen, erfolgte insgesamt ein Personalabbau um 35 Mitarbeiter, diesbezügliche Einmalaufwendungen haben das Ergebnis mit EUR 1,3 Mio belastet.

Mit Wirkung zum 29. Mai 2019 hat Herr Peter Koschel sein Amt als Mitglied des Aufsichtsrats der SCHUMAG niedergelegt. Auf der Hauptversammlung vom 29. Mai 2019 wurde Herr Ritter Yves Noël zum neuen Mitglied des Aufsichtsrats der SCHUMAG gewählt.

Anfang Juli 2019 wurde die nicht betriebsnotwendige Immobilie des ehemaligen Maschinenbaus zu einem Preis von EUR 5,0 Mio verkauft. Der Einmalertrag aus der Transaktion belief sich im Konzern auf EUR 0,8 Mio und bei der SCHUMAG AG auf EUR 4,8 Mio. Die Abweichung ist auf die unterschiedliche Bewertung des Anlagevermögens nach IFRS und HGB zurückzuführen.

Ende September 2019 wurde der zum 30. September 2019 auslaufende Standortsicherungstarifvertrag bis zum 30. September 2021 verlängert. Neben der Fortführung der 37,5-Stunden-Woche ohne Lohnausgleich wurde hierin u.a. vereinbart, dass die letzte Anpassung (1,5 %) aus dem Verzicht auf die Tariferhöhung von 4,3 % aus Mai 2012 vom 1. Oktober 2019 auf den 1. Januar 2020 verschoben wird. Zudem kommt das sogenannte T-ZUG (B) für das Jahr 2019 nicht zur Auszahlung.

Mit Wirkung zum 27. September 2019 hat Herr Ralf Marbaise sein Amt als Mitglied des Aufsichtsrats der SCHUMAG niedergelegt.

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Zusammengefasster Lagebericht

Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage des SCHUMAG-Konzerns

Das EBIT verschlechterte sich im Geschäftsjahr 2018/19 deutlich um EUR 9,0 Mio, was im Wesentlichen auf die gesunkene Gesamtleistung und die darauf nicht zeitgerecht erfolgte Anpassung des Personals zurückzuführen ist. Neben dem Sozialplan haben zudem gestiegene Beratungsaufwendungen im Zusammenhang mit erforderlichen Restrukturierungsmaßnahmen das EBIT belastet. Aufgrund höherer Aufzinsungseffekte bei den Pensionsrückstellungen lag das Finanzergebnis um EUR 0,2 Mio unter dem Niveau des Vorjahres. Insgesamt reduzierte sich das Vorsteuerergebnis somit gegenüber dem Vorjahr um EUR 9,2 Mio auf EUR -7,8 Mio. Bei einer Steuerentlastung von EUR +1,1 Mio, die sich vor allem aus der Anpassung der latenten Steuern im Zusammenhang mit dem Verkauf der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilie ergab, belief sich das Ergebnis nach Steu- ern des Berichtsjahres auf EUR -6,7 Mio (Vorjahr EUR 0,9 Mio).

Kennzahlen

2018/19

2017/18

Veränderung

%

%

%-Punkte

Umsatz-Rentabilität

-15,8

1,7

-17,5

Eigenkapital-Rentabilität

<-100

10,4

<-100

Working Capital (EUR Mio)

10,5

11,0

-0,5

Aufgrund des negativen Ergebnisses nach Steuern reduzierten sich die Umsatz- sowie Eigenkapital-Rentabilität deutlich gegen- über dem Vorjahr. Das Working Capital konnte um EUR 0,5 Mio abgebaut werden.

Im Geschäftsjahr 2018/19 erhöhten sich der Liquiditätsgrad I auf 22,4 % sowie die Zahlungsmittel der SCHUMAG auf EUR 1,4 Mio. Um die finanzielle Situation stabil zu halten, war jedoch insbesondere der Verkauf der nicht betriebsnotwendigen Immo- bilie des ehemaligen Maschinenbaus erforderlich. Das finanzielle Gleichgewicht war im Berichtsjahr jederzeit gegeben.

Durch das negative Ergebnis nach Steuern sowie negative Effekte aus der erfolgsneutralen Verrechnung der Neubewertungen der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen im Zusammenhang mit den Pensionsrückstellungen reduzierte sich das Eigen- kapital um insgesamt EUR 8,2 Mio auf EUR 0,0 Mio, die Eigenkapitalquote sank entsprechend von 14 % auf 0 %. Bei einer um EUR 5,9 Mio rückläufigen Bilanzsumme waren neben der Reduzierung des Eigenkapitals insbesondere folgende Veränderungen prägend:

Abbau der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilie (EUR -4,2 Mio) durch Verkauf

Abbau der übrigen langfristigen Vermögenswerte (EUR -1,4 Mio) insbesondere durch Verkauf der Insolvenzforderung gegen die ehemalige Muttergesellschaft Babcock Borsig AG i.I.

Erhöhung der Pensionsrückstellungen (EUR +1,3 Mio) Erhöhung der Finanzschulden (EUR +1,9 Mio)

Zusammenfassend ist festzustellen, dass sich die SCHUMAG trotz einer Vielzahl realisierter Restrukturierungsmaßnahmen aufgrund der fortbestehenden weltwirtschaftlichen Unsicherheiten, die auch eine deutlich schwächere Nachfragedynamik in unseren Endmärkten zur Folge hat, in einer nicht einfachen Situation befindet. Die erforderliche, bereits umgesetzte Anpas- sung der Vertriebsstrategie, die sich auf strategische Kunden, Märkte und Produkte konzentriert, verschafft keine kurzfristige Entlastung.

26

SCHUMAG AG

Ertragslage des SCHUMAG-Konzerns

2018/19

2017/18

Veränderung

EUR Mio

%

EUR Mio

%

EUR Mio

%

Umsatz

42,7

98

49,2

94

-6,5

-13

Gesamtleistung

43,6

100

52,2

100

-8,6

-16

Materialaufwand

-11,8

-27

-14,9

-28

+3,1

+21

Personalaufwand

-30,9

-71

-29,1

-56

-1,8

-6

Abschreibungen

-2,0

-4

-1,6

-3

-0,4

-25

Sonstige Aufwendungen

-6,0

-14

-4,7

-9

-1,3

-28

EBIT

-7,1

-16

1,9

4

-9,0

<-100

Finanzergebnis

-0,7

-2

-0,5

-1

-0,2

-40

Ergebnis vor Steuern

-7,8

-18

1,4

3

-9,2

<-100

Gesamtleistung

Insbesondere durch die deutlich gesunkenen Umsatzerlöse aufgrund der zuvor beschriebenen Marktsituation reduzierte sich die Gesamtleistung um 16 %. Die Umsatzerlöse mit Konzernfremden des Segments SCHUMAG beliefen sich auf EUR 41,4 Mio (Vorjahr EUR 48,9 Mio) und die des Segments Schumag Romania auf EUR 1,3 Mio (Vorjahr EUR 0,3 Mio).

Material und Personal

Die Verringerung des Materialaufwands bezogen auf die Gesamtleistung um 1 %-Punkt ist im Wesentlichen auf den Abbau des im Vorjahr temporär aufgebauten Fremdpersonals, dessen Kosten im Materialaufwand ausgewiesen werden, zurückzuführen.

Dagegen erhöhte sich die Personalaufwandsquote um 15 %-Punkte, da bei einer um EUR 8,6 Mio geringeren Gesamtleistung der durchschnittliche Eigenpersonalbestand mit 565 Mitarbeitern (Vorjahr 564 Mitarbeiter) nahezu gleich blieb. Neben den Überkapazitäten, die erst mit Umsetzung des Sozialplans im Juni 2019 abgebaut werden konnten, belasteten zudem die Auf- holung aus dem Standortsicherungstarifvertrag, Kosten für den Sozialplan (EUR 1,3 Mio) sowie weitere Abfindungen (EUR 0,6 Mio) den Personalaufwand überproportional.

Die Summe der Material- und Personalaufwandsquote erhöhte sich von 84 % auf 98 %.

Ergebnis

Das EBIT verschlechterte sich im Geschäftsjahr 2018/19 deutlich um EUR 9,0 Mio. Die Reduzierung des EBIT ist im Wesent- lichen auf die gesunkene Gesamtleistung und die darauf nicht zeitgerecht erfolgte Anpassung des Personals zurückzuführen. Zudem haben neben dem Sozialplan insbesondere gestiegene Beratungsaufwendungen im Zusammenhang mit erforderlichen Restrukturierungsmaßnahmen das EBIT belastet.

Im Segment SCHUMAG verschlechterte sich das EBIT um EUR 8,6 Mio auf EUR -6,9 Mio.

Das EBIT des Segments Schumag Romania betrug EUR -0,3 Mio (Vorjahr EUR 0,0 Mio).

Der Beitrag zum EBIT der sonstigen Aktivitäten beläuft sich auf EUR +0,1 Mio (Vorjahr EUR +0,2 Mio).

27

Zusammengefasster Lagebericht

Finanzlage des SCHUMAG-Konzerns

Das Finanzmanagement des SCHUMAG-Konzerns erfolgt zentral über die SCHUMAG und umfasst alle Konzernunternehmen. Dabei werden alle zahlungsstromorientierten Aspekte der Geschäftstätigkeit berücksichtigt.

Ziel ist die Sicherstellung ausreichender Liquidität sowie die Begrenzung von finanzwirtschaftlichen Risiken aus den Verände- rungen von Wechselkursen, Zinsen und Rohstoffpreisen.

Der Liquiditätsgrad I erhöhte sich von 13,5 % auf 22,4 %. Um die finanzielle Situation im Geschäftsjahr 2018/19 stabil zu hal- ten, war jedoch insbesondere der Verkauf der nicht betriebsnotwendigen Immobilie des ehemaligen Maschinenbaus sowie ein weiterhin striktes Liquiditätsmanagement erforderlich. Insgesamt standen uns seit Oktober 2018 Kontokorrentlinien in Höhe von EUR 3,5 Mio zur Verfügung. Wir konnten jederzeit unseren Zahlungsverpflichtungen nachkommen.

Zur Optimierung der Finanzierungsstruktur werden außerbilanzielle Finanzierungsformen in Form von Leasinggeschäften ge- nutzt. Die Leasinggeschäfte haben zum 30. September 2019 ein Gesamtvolumen von EUR 0,3 Mio (Vorjahr EUR 0,5 Mio).

Die Verbindlichkeiten sind zum überwiegenden Teil kurzfristig und auf EUR-Basis. In den Verbindlichkeiten sind im Wesent- lichen folgende verzinsliche Verbindlichkeiten enthalten:

Verbindlichkeit

EUR Mio

Verzinsung

Verbindlichkeiten Kreditinstitute

1,6

zwischen 1,5 % und 2,95 % p.a.

Sonstige Darlehen

0,5

2 % über dem Basiszinssatz, mindestens aber 5,0 % p.a.

Verbindlichkeiten Finanzierungsleasing

0,9

zwischen 2,14 % und 4,13 % p.a.

28

SCHUMAG AG

Konzern-Kapitalflussrechnung (verkürzte Darstellung)

2018/19

2017/18

Veränderung

EUR Mio

EUR Mio

EUR Mio

Ergebnis nach Steuern

-6,7

0,9

-7,6

Abschreibungen

2,0

1,6

+0,4

Veränderung Nettoumlaufvermögen

2,6

-0,9

+3,5

Veränderung übrige Posten

-2,8

-0,8

-2,0

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

-4,9

0,8

-5,7

Ausgaben für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

-1,1

-3,0

+1,9

Erlöse aus dem Abgang von Sachanlagen

0,9

0,0

+0,9

Erlöse aus dem Abgang der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilie

5,0

0,0

+5,0

Cashflow aus Investitionstätigkeit

4,8

-3,0

+7,8

Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten

1,2

0,0

+1,2

Tilgung von Finanzverbindlichkeiten

-0,1

0,0

-0,1

Auszahlungen für Finanzierungsleasing

-0,5

-0,2

-0,3

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

0,6

-0,2

+0,8

Liquiditätswirksame Veränderung der Zahlungsmittel

0,5

-2,4

+2,9

Zahlungsmittel am Anfang des Berichtszeitraums

0,9

3,3

-2,4

Zahlungsmittel am Ende des Berichtszeitraums

1,4

0,9

+0,5

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit hat sich gegenüber dem Vorjahr um EUR 5,7 Mio auf EUR -4,9 Mio reduziert, was vor allem auf die Ergebnisverschlechterung zurückzuführen ist. Der Cash-Effekt aus Factoring belief sich dabei auf EUR -1,1 Mio.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit konnte dagegen deutlich um EUR 7,8 Mio auf EUR +4,8 Mio verbessert werden. Dies liegt im Wesentlichen am Verkauf der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilie, wodurch Erlöse in Höhe von EUR 5,0 Mio erzielt wurden. Die Ausgaben für Investitionen in Höhe von EUR 1,1 Mio betreffen insbesondere gezielte Ausgaben in techni- sche Anlagen und Maschinen (EUR 0,7 Mio) sowie in die IT-Modernisierung (EUR 0,2 Mio).

Im Rahmen der Finanzierungstätigkeit erfolgten vor allem Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzschulden in Höhe von EUR 1,2 Mio sowie Auszahlungen für Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing in Höhe von EUR -0,5 Mio. Die Finanzschul- den erhöhten sich im Berichtsjahr insgesamt um EUR 1,9 Mio und belaufen sich zum 30. September 2019 auf EUR 3,0 Mio. Die darin enthaltenen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von EUR 1,6 Mio betreffen mit EUR 1,2 Mio die Konto- korrentlinien der SCHUMAG AG und mit EUR 0,4 Mio die Kontokorrentlinie der SCHUMAG Romania.

Insgesamt erhöhten sich im Geschäftsjahr 2018/19 die Zahlungsmittel des SCHUMAG-Konzerns leicht um EUR 0,5 Mio auf EUR 1,4 Mio.

29

Zusammengefasster Lagebericht

Vermögenslage des SCHUMAG-Konzerns

30.9.2019

30.9.2018

Veränderung

EUR Mio

%

EUR Mio

%

EUR Mio

%

Aktiva

Langfristige Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

15,7

46

16,8

42

-1,1

-7

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

0,0

0

4,2

10

-4,2

-100

Latente Steuern

1,7

5

0,1

0

+1,6

>+100

Übrige Vermögenswerte

0,1

0

1,5

4

-1,4

-93

17,5

51

22,6

56

-5,1

-23

Kurzfristige Vermögenswerte

Vorräte

11,1

32

11,6

29

-0,5

-4

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

2,1

6

3,3

8

-1,2

-36

Übrige Vermögenswerte

2,3

7

1,9

5

+0,4

+21

Zahlungsmittel

1,4

4

0,9

2

+0,5

+56

16,9

49

17,7

44

-0,8

-5

34,4

100

40,3

100

-5,9

-15

Passiva

Eigenkapital

0,0

0

8,2

20

-8,2

-100

Langfristiges Fremdkapital

Pensionsrückstellungen

23,7

69

22,4

56

+1,3

+6

Finanzschulden

0,7

2

0,0

0

+0,7

-

Übrige Rückstellungen und Verbindlichkeiten

0,8

2

0,9

2

-0,1

-11

25,2

73

23,3

58

+1,9

+8

Kurzfristiges Fremdkapital

Finanzschulden

2,3

7

1,1

3

+1,2

>+100

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

1,8

5

3,4

8

-1,6

-47

Übrige Rückstellungen und Verbindlichkeiten

5,1

15

4,3

11

+0,8

+19

9,2

27

8,8

22

+0,4

+5

34,4

100

40,3

100

-5,9

-15

30

SCHUMAG AG

Die immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen haben sich bei einem Abschreibungsvolumen von EUR 2,0 Mio um EUR 1,1 Mio reduziert. Investitionen in Höhe von insgesamt EUR 2,3 Mio, die im Wesentlichen in neue technische Anlagen und Maschinen für das Segment SCHUMAG (EUR 2,0 Mio) erfolgten, standen dabei Abgänge von EUR 0,9 Mio sowie die Umbuchung der Immobilie Eberswalde in den Posten "Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte" (EUR 0,5 Mio) entgegen. Zudem wurden EUR 0,2 Mio in die IT-Modernisierung investiert.

Aufgrund der deutlich verschlechterten Auftragslage erfolgte ein gezielter Abbau der Vorräte (EUR -0,5 Mio).

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen verringerten sich insbesondere aufgrund des gesunkenen Umsatzvolumens um EUR 1,2 Mio.

Die übrigen Vermögenswerte reduzierten sich insgesamt um EUR 1,0 Mio, was vor allem auf die weitere Abschlagszahlung vom Insolvenzverwalter der Babcock Borsig AG i.I. sowie den anschließenden Verkauf der Restforderung zurückzuführen ist. Gegenläufig wirkte sich die Umbuchung der Immobilie Eberswalde in den Posten "Zur Veräußerung gehaltene langfristige Ver- mögenswerte" aus.

Das Eigenkapital des SCHUMAG-Konzerns reduzierte sich durch das Ergebnis nach Steuern (EUR -6,7 Mio) sowie das sonstige Ergebnis (EUR -1,5 Mio) insgesamt um EUR 8,2 Mio auf EUR 0,0 Mio (TEUR 24). Die Eigenkapitalquote sank entsprechend von 14 % auf 0 %.

Der Effekt aus der Änderung versicherungsmathematischer Annahmen auf die Pensionsrückstellungen, der erfolgsneutral direkt mit dem Eigenkapital verrechnet wird, beträgt EUR +2,1 Mio.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen wurden vor allem aufgrund des gesunkenen Geschäftsvolumens um EUR 1,6 Mio abgebaut.

Die übrigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten erhöhten sich insgesamt EUR 0,7 Mio, was insbesondere auf den Aufbau der Verbindlichkeiten Personal (EUR +1,2 Mio) im Zusammenhang mit dem Sozialplan zurückzuführen ist.

31

Zusammengefasster Lagebericht

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der SCHUMAG (Angaben nach HGB)

Der Jahresabschluss der SCHUMAG wird nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) sowie des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Wesentliche Abweichungen zu dem nach IFRS-Grundsätzen aufgestellten Konzernabschluss liegen in der unterschiedlichen Bewertung des Anlagevermögens sowie der Pensions-, Jubiläums- und ATZ-Rückstellungen.

Ertragslage der SCHUMAG

2018/19

2017/18

Veränderung

Angaben nach HGB

EUR Mio

%

EUR Mio

%

EUR Mio

%

Umsatz

42,4

102

49,8

97

-7,4

-15

Gesamtleistung

41,4

100

51,6

100

-10,2

-20

Materialaufwand

-13,0

-31

-17,2

-33

+4,2

-24

Personalaufwand

-28,2

-68

-27,7

-54

-0,5

+2

Abschreibungen

-2,0

-5

-1,5

-3

-0,5

+33

Übrige Aufwendungen/Erträge

-0,1

0

-4,0

-8

+3,9

-98

EBIT

-1,9

-5

1,2

2

-3,1

<-100

Zinsergebnis

-1,9

-5

-1,7

-3

-0,2

+12

Ergebnis vor Ertragsteuern

-3,8

-9

-0,5

-1

-3,3

>100

Ertragsteuern

1,7

4

-0,1

0

+1,8

<-100

Ergebnis nach Ertragsteuern*

-2,1

-5

-0,6

-1

-1,5

>100

*Das Ergebnis nach Ertragsteuern entspricht dem handelsrechtlichen Jahresüberschuss (+) bzw. Jahresfehlbetrag (-).

Insbesondere durch die deutlich gesunkenen Umsatzerlöse aufgrund der zuvor beschriebenen Marktsituation reduzierte sich die Gesamtleistung um 20 %.

Die Verringerung des Materialaufwands bezogen auf die Gesamtleistung um 2 %-Punkte ist wie im Konzern im Wesentlichen auf den Abbau des im Vorjahr temporär aufgebauten Fremdpersonals, dessen Kosten im Materialaufwand ausgewiesen wer- den, zurückzuführen.

32

SCHUMAG AG

Wie im Konzern erhöhte sich dagegen die Personalaufwandsquote um 15 %-Punkte, da trotz einer um EUR 10,2 Mio geringeren Gesamtleistung der durchschnittliche Eigenpersonalbestand sogar von 467 auf 472 Mitarbeitern leicht anstieg. Neben den Überkapazitäten, die erst mit Umsetzung des Sozialplans im Juni 2019 abgebaut werden konnten, belasteten zudem die Auf- holung aus dem Standortsicherungstarifvertrag, Kosten für den Sozialplan (EUR 1,3 Mio) sowie weitere Abfindungen (EUR 0,6 Mio) den Personalaufwand überproportional.

Die Summe der Material- und Personalaufwandsquote erhöhte sich von 87 % auf 99 %.

Wie im Konzern verschlechterte sich das EBIT deutlich um 3,1 Mio auf EUR -1,9 Mio. Die Reduzierung des EBIT ist im Wesent- lichen auf die gesunkene Gesamtleistung und die darauf nicht zeitgerecht erfolgte Anpassung des Personals zurückzuführen. Zudem haben neben dem Sozialplan insbesondere gestiegene Beratungsaufwendungen im Zusammenhang mit erforderlichen Restrukturierungsmaßnahmen das EBIT belastet. Gegenläufig wirkte sich neben dem Ertrag aus dem Verkauf der nicht be- triebsnotwendigen Immobilie (EUR +4,8 Mio) die Anpassung des Rententrends für die Berechnung der Pensionsrückstellungen von 1,75 % auf 1,00 % aus. Durch die damit einhergehende Reduzierung der Pensionsrückstellungen verringerte sich der Personalaufwand um ca. EUR 1,0 Mio.

Das Zinsergebnis verschlechterte sich um EUR 0,2 Mio, was darauf zurückzuführen ist, dass im Berichtsjahr wieder signifikante Zinsaufwendungen im Zusammenhang mit der Aufzinsung der Pensionsrückstellung aufgrund weiter rückläufiger Zinssätze anfielen. Das Ergebnis vor Steuern reduzierte sich insgesamt um EUR 3,3 Mio auf EUR -3,8 Mio.

Durch den erstmaligen Ansatz aktiver latenter Steuern aufgrund von temporären Differenzen im Zusammenhang mit Rück- stellungen für Pensions-, Jubiläums- und Altersteilzeitverpflichtungen im Jahresabschluss nach HGB in Höhe von EUR 1,7 Mio beläuft sich das Ergebnis nach Steuern auf EUR -2,1 Mio (Vorjahr -0,6 Mio).

33

Zusammengefasster Lagebericht

Finanzlage der SCHUMAG

Kapitalflussrechnung

2018/19

2017/18

Veränderung

Angaben nach HGB (verkürzte Darstellung)

EUR Mio

EUR Mio

EUR Mio

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

-4,9

1,0

-5,9

Cashflow aus Investitionstätigkeit

4,2

-3,4

+7,6

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

1,2

0,0

+1,2

Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds

0,5

-2,4

+2,9

Finanzmittelfonds am Anfang der Periode

0,9

3,3

-2,4

Finanzmittelfonds am Ende der Periode

1,4

0,9

+0,5

Der Finanzmittelfonds entspricht den bilanzierten flüssigen Mitteln.

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit hat sich gegenüber dem Vorjahr um EUR 5,9 Mio auf EUR -4,9 Mio reduziert, was wie im Konzern vor allem auf die Ergebnisverschlechterung zurückzuführen ist. Der Cash-Effekt aus Factoring belief sich dabei auf EUR -1,1 Mio.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit konnte dagegen deutlich um EUR 7,6 Mio auf EUR +4,2 Mio verbessert werden. Dies liegt wie im Konzern im Wesentlichen am Verkauf der Immobilie des ehemaligen Maschinenbaus, wodurch Erlöse in Höhe von EUR 5,0 Mio erzielt wurden. Die Auszahlungen für Investitionen in Höhe von EUR 1,6 Mio betreffen insbesondere gezielte Aus- gaben in technische Anlagen und Maschinen (EUR 1,2 Mio) sowie in die IT-Modernisierung (EUR 0,2 Mio).

Im Rahmen der Finanzierungstätigkeit wurden erstmals die zur Verfügung stehenden Kontokorrentlinien der SCHUMAG in An- spruch genommen. Durch die damit erzielten Einnahmen belaufen sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten zum 30. September 2019 auf EUR 1,2 Mio.

Wie im Konzern erhöhten sich im Geschäftsjahr 2018/19 die flüssigen Mittel der SCHUMAG insgesamt leicht um EUR 0,5 Mio auf EUR 1,4 Mio.

34

SCHUMAG AG

Vermögenslage der SCHUMAG

30.9.2019

30.9.2018

Veränderung

Angaben nach HGB

EUR Mio

%

EUR Mio

%

EUR Mio

%

Aktiva

Anlagevermögen

10,4

37

11,2

37

-0,8

-7

Vorräte

10,1

36

10,9

36

-0,8

-7

Forderungen Lieferungen und Leistungen

1,9

7

3,3

11

-1,4

-42

Flüssige Mittel

1,4

5

0,9

3

+0,5

+56

Übrige Aktiva

4,5

16

3,7

12

+0,8

+22

28,3

100

30,0

100

-1,7

-6

Passiva

Eigenkapital

1,7

6

3,8

13

-2,1

-55

Rückstellungen

22,0

78

21,9

73

+0,1

+0

Verbindlichkeiten

4,6

16

4,3

14

+0,3

+7

28,3

100

30,0

100

-1,7

-6

Bei einem Abschreibungsvolumen von EUR 2,0 Mio (Vorjahr EUR 1,5 Mio) reduzierte sich das Anlagevermögen insgesamt um EUR 0,8 Mio. Den Zugängen zum Anlagevermögen in Höhe von insgesamt EUR 2,3 Mio, die im Wesentlichen in neue technische Anlagen und Maschinen (EUR 2,0 Mio) erfolgten, standen dabei Abgänge von EUR 1,1 Mio entgegen. Zudem wurden EUR 0,2 Mio in die IT-Modernisierung investiert.

Aufgrund der deutlich verschlechterten Auftragslage erfolgte ein gezielter Abbau der Vorräte (EUR -0,8 Mio).

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen verringerten sich insbesondere aufgrund des gesunkenen Umsatzvolumens um EUR 1,4 Mio.

Die übrigen Aktiva erhöhten sich insgesamt um EUR 0,8 Mio, was vor allem auf den erstmaligen Ansatz aktiver latenter Steu- ern in Höhe von EUR 1,7 Mio zurückzuführen ist. Gegenläufig wirkte sich die weitere Abschlagszahlung vom Insolvenzverwal- ter der Babcock Borsig AG i.I. sowie der anschließende Verkauf der Restforderung aus, wodurch die Aktiva insgesamt um EUR 1,5 Mio abgebaut wurden.

Das Eigenkapital der SCHUMAG verringerte sich durch den Jahresfehlbetrag um EUR -2,1 Mio auf EUR 1,7 Mio. Bei einem leicht gesunkenen Gesamtkapital reduzierte sich die Eigenkapitalquote von 13 % auf 6 %. Das Eigenkapital beträgt weiterhin weniger als die Hälfte des Stammkapitals.

35

ZusammengefassterKonzernlageberichtLagebericht

Innerhalb der Rückstellungen, die sich insgesamt nur geringfügig um EUR 0,1 Mio erhöhten, gab es folgende größere Veränderungen: Reduzierung der Pensionsrückstellungen trotz Aufzinsung durch weiter rückläufige Zinssätze aufgrund der Anpassung des

Rententrends von 1,75 % auf 1,00 % (EUR -0,5 Mio)

Erhöhung der Personalrückstellungen insbesondere durch den Sozialplan (EUR +1,1 Mio) Abbau der Auftragsrückstellungen aufgrund deutlich rückläufiger Auftragslage (EUR -0,4 Mio)

Innerhalb der Verbindlichkeiten, die sich ebenfalls insgesamt nur geringfügig um EUR 0,3 Mio erhöhten, gab es folgende größe- re Veränderungen:

Aufbau der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten durch erstmalige Inanspruchnahme der zur Verfügung stehenden Kontokorrentlinien (EUR +1,2 Mio)

Abbau der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen aufgrund des gesunkenen Geschäftsvolumens (EUR -1,7 Mio) Anstieg der sonstigen Verbindlichkeiten durch Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing (EUR +0,8 Mio)

Weitergehende Informationen zur Vermögenslage der SCHUMAG sind im Anhang enthalten.

Leistungsindikatoren

Zur Analyse des Geschäftsverlaufs und der Lage des Unternehmens berichten wir nachfolgend über die bedeutsamsten Leistungsindikatoren, die zur internen Steuerung des Unternehmens herangezogen werden.

Kennzahlen

Prognose für

Ist

Zielerreichung

SCHUMAG-Konzern (IFRS)

2018/19

2018/19

2018/19

Gesamtleistung

50,0 - 52,0

EUR Mio

43,6

EUR Mio

nicht erreicht

EBIT

1,9

EUR Mio

- 7,1

EUR Mio

nicht erreicht

Liquiditätsgrad I (30.9.)

> 13,5%

22,4%

erreicht

Kennzahlen

Prognose für

Ist

Zielerreichung

SCHUMAG (HGB)

2018/19

2018/19

2018/19

Gesamtleistung

50,0 - 52,0

EUR Mio

41,4

EUR Mio

nicht erreicht

EBIT

1,2

Mio EUR

- 1,9

EUR Mio

nicht erreicht

Liquiditätsgrad I (30.09.)

> 12,9%

17,8%

erreicht

Insbesondere durch die deutlich gesunkenen Umsatzerlöse aufgrund der zuvor beschriebenen Marktsituation reduzierte sich die Gesamtleistung im Geschäftsjahr 2018/19 um EUR -8,6 Mio (SCHUMAG: EUR -10,2 Mio). Die Prognose des Vorjahres wurde somit deutlich verfehlt.

Vor allem aufgrund der deutlich gesunkenen Gesamtleistung und der darauf nicht zeitgerecht erfolgten Anpassung des Personals hat sich das EBIT gegenüber dem Vorjahr um EUR -9,0 Mio verschlechtert (SCHUMAG: EUR -3,1 Mio), womit auch bei dieser Kennzahl unsere Ziele nicht erreicht wurden.

Der Liquiditätsgrad I verbesserte sich von 13,5 % auf 22,4 % (SCHUMAG: von 12,9 % auf 17,8 %). Somit wurde die Prognose für diese Kennzahl erreicht. Zudem standen der SCHUMAG zum 30. September 2019 noch freie Kontokorrentlinien in Höhe von EUR 1,8 Mio zur Verfügung. Um die finanzielle Situation im Geschäftsjahr 2018/19 stabil zu halten, waren jedoch diverse Sondermaßnahmen, insbesondere der Verkauf der nicht betriebsnotwendigen Immobilie des ehemaligen Maschinenbaus, er- forderlich.

36

SCHUMAG AG

RECHTLICHE ANGABEN

Vergütungsbericht

Der Vergütungsbericht fasst die Grundsätze zusammen, die bei der Festlegung der Vergütung des Vorstands und des Aufsichts- rats der SCHUMAG angewendet werden.

Zuständig für die Festlegung der Vorstandsvergütung ist nach der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats der Personalausschuss des Aufsichtsrats. Dieser orientiert sich dabei an der Unternehmensgröße und -struktur unter Berücksichtigung der wirtschaft- lichen und finanziellen Lage der SCHUMAG sowie den Vergütungen bei vergleichbaren Unternehmen.

Die Vergütung des Vorstands setzt sich grundsätzlich aus einer erfolgsunabhängigen und einer erfolgsabhängigen Vergütung in Form einer fixen und variablen Vergütung zusammen. Für besondere Leistungen kann der Personalausschuss zudem Son- dervergütungen als Bestandteil der variablen Vergütung gewähren. Der fixe Vergütungsanspruch wird im Regelfall monatlich als Gehalt ausgezahlt. Im Falle der Gewährung von Sondervergütungen erfolgt die Auszahlung gemäß Vereinbarung mit dem Aufsichtrat.

Bestandteil der Vorstandsvergütungen sind darüber hinaus grundsätzlich auch direkte Versorgungszusagen. Diese werden mit den Vorstandsmitgliedern individuell vereinbart. Im Geschäftsjahr 2018/19 wurde die Pensionszusage von Herrn Dr. Ohlinger erhöht, im Gegenzug zur Erhöhung der Pensionszusage hat Herr Dr. Ohlinger auf persönliche Ansprüche gegenüber der SCHUMAG verzichtet.

Für den Fall der Beendigung der Tätigkeit als Vorstandsmitglied sind keine weiteren Leistungen zugesagt worden. Eine Ab- findung kann sich aber aus einer individuell zu treffenden Aufhebungsvereinbarung ergeben, entsprechend den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex sind etwaige Abfindungen auf zwei Jahresgehälter begrenzt.

Die Bezüge des Vorstands zeigt die folgende Übersicht:

Bezüge 2018/19

Wienands

Dr. Ohlinger

Gesamt

EUR

EUR

EUR

Feste Vergütungen

210.000,00

250.000,00

460.000,00

Variable Vergütungen

0,00

0,00

0,00

Bezüge Vorstand (gesamt)

210.000,00

250.000,00

460.000,00

Bezüge 2017/18

Dr. Ohlinger

Gesamt

EUR

EUR

Feste Vergütungen

600.000,00

600.000,00

Variable Vergütungen

60.000,00

60.000,00

Bezüge Vorstand (gesamt)

660.000,00

660.000,00

37

Zusammengefasster Lagebericht

Der Aufsichtsrat der SCHUMAG hat Herrn Johannes Wienands mit Wirkung zum 1. Dezember 2018 zum weiteren Mitglied des Vorstands der SCHUMAG bestellt. Herr Dr. Johannes Ohlinger hat mit Wirkung zum 8. März 2019 sein Mandat als Mitglied des Vorstands der SCHUMAG niedergelegt. Er ist zum 31. März 2019 aus dem Unternehmen ausgeschieden.

Die Bezüge der ehemaligen Mitglieder des Vorstands oder ihrer Hinterbliebenen beliefen sich auf EUR 794.287,17 (Vorjahr EUR 746.928,95).

30.9.2019

30.9.2018

Angaben in EUR

IFRS

HGB

IFRS

HGB

Pensionsverpflichtungen gegenüber

0

0

1.335.081

1.141.286

Mitgliedern des Vorstands

Pensionsverpflichtungen gegenüber ehemaligen

12.543.108

10.171.052

10.337.586

9.041.568

Mitgliedern des Vorstands und deren Hinterbliebenen

Weiteren Einfluss auf die Erhöhung der Pensionsverpflichtungen hatte neben der Anpassung der Pensionszusage von Herrn Dr. Ohlinger die Zinssatzänderung.

Von den Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands und deren Hinterbliebenen nach HGB sind EUR 9.473.360 (Vorjahr EUR 8.226.390) zurückgestellt, der in Anwendung von Art. 67 Abs. 1 EGHGB noch nicht zurückgestellte Betrag beträgt EUR 697.692 (Vorjahr EUR 815.178).

Hinsichtlich des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) verweisen wir auf die Angaben im Konzernanhang.

Nach § 14 der Satzung erhält jedes Mitglied des Aufsichtsrats für ein Geschäftsjahr eine nach Ablauf des Geschäftsjahres zahl- bare Vergütung von EUR 7.158,09. Der Vorsitzende erhält den 2fachen Betrag, sein Stellvertreter den 1,5fachen Betrag. Die Vergütung wird anteilig zur Amtszeit des jeweiligen Aufsichtsratsmitglieds gewährt. Zudem haben die Mitglieder des Aufsichts- rats Anspruch auf Ersatz der ihnen bei der Ausübung ihres Amtes entstehenden Auslagen.

38

SCHUMAG AG

Die Bezüge des Aufsichtsrats zeigt die folgende Übersicht:

2018/19

2017/18

feste

sonstige

Bezüge

feste

sonstige

Bezüge

Vergütungen

Auslagen

gesamt

Vergütungen

Auslagen

gesamt

EUR

EUR

EUR

EUR

EUR

EUR

Rasim Alii

7.158,09

0,00

7.158,09

3.320,56

0,00

3.320,56

Dirk Daniel

12.228,41

0,00

12.228,41

4.096,02

0,00

4.096,02

Miaocheng Guo

0,00

0,00

0,00

3.678,46

0,00

3.678,46

Yun Guo

0,00

0,00

0,00

3.678,46

17.895,14

21.573,60

Peter Koschel

4.752,18

0,00

4.752,18

7.158,09

0,00

7.158,09

Karl Josef Libeaux

7.158,09

0,00

7.158,09

3.320,56

0,00

3.320,56

Ralf Marbaise

12.735,44

0,00

12.735,44

14.316,18

0,00

14.316,18

Catherine Noël

7.158,09

0,00

7.158,09

3.320,56

0,00

3.320,56

Yves Noël

2.405,91

0,00

2.405,91

0,00

0,00

0,00

Vassilios Sevdalis

0,00

0,00

0,00

3.678,46

1.016,89

4.695,35

53.596,21

0,00

53.596,21

46.567,35

18.912,03

65.479,38

Die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands sind im Anhang unter Anmerkung 25 sowie im Konzernanhang unter An- merkung 34 aufgeführt.

39

Zusammengefasster Lagebericht

Übernahmerelevante Angaben

Die Angaben nach § 289a Abs. 1 Nr. 1 bis 9 HGB bzw. § 315a Abs. 1 Nr. 1 bis 9 HGB sind nachfolgend aufgeführt:

Das gezeichnete Kapital der SCHUMAG zum 30. September 2019 beträgt EUR 10.225.837,62 und ist eingeteilt in 4.000.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien. Die Aktien der SCHUMAG sind unter der ISIN DE0007216707 (WKN 721670) zum Handel im regulierten Markt (General Standard) der Wertpapierbörse Frankfurt am Main notiert; außerdem werden sie im Freiverkehr an den Börsen in Düsseldorf, Berlin, Hamburg und Stuttgart sowie über das elektronische Handelssystem XETRA gehandelt.

Es gibt bei der Gesellschaft nur eine Aktiengattung und alle Aktien vermitteln gleiche Rechte bzw. Pflichten. Jede Stückaktie gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme. Die weiteren Rechte und Pflichten aus den Aktien der Gesellschaft bestimmen sich nach dem Aktiengesetz.

Die Angaben gem. § 289a Abs. 1 Nr. 3 HGB sind im Anhang unter Anmerkung 8 (Angaben zum Bestehen einer Beteiligung), die Angaben gem. § 315a Abs. 1 Nr. 3 HGB im Konzernanhang unter Anmerkung 36 enthalten.

Aufgrund eines Aktienkaufvertrages vom 16. Juli 2010 wurden die im Oktober 2009 im Rahmen eines Aktienrückkaufpro- gramms von der Gesellschaft erworbenen eigenen Aktien, insgesamt 333.526 Stück, entsprechend 8,34 % vom Grundkapital, von Herrn Norbert Thelen als Treuhänder für die Arbeitnehmer der Gesellschaft erworben. Herr Norbert Thelen nimmt die Kontroll- und Stimmrechte als Treuhänder für die Arbeitnehmer wahr.

Nach § 6 Abs. 1 der Satzung der Gesellschaft besteht ihr Vorstand aus mindestens einer Person. Satzungsgemäß und nach

  • 84 AktG erfolgt die Bestellung und Abberufung von Mitgliedern des Vorstands durch den Aufsichtsrat. Die Bestellung kann auf höchstens fünf Jahre erfolgen, wobei diese Höchstdauer auch jeweils im Fall der wiederholten Bestellung oder Verlänge- rung der Amtszeit zu beachten ist. Die Abberufung von Vorstandsmitgliedern ist nur aus wichtigem Grund zulässig. Im Übrigen wird zur Bestellung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern auf die Vorschriften in den §§ 84, 85 AktG sowie § 6 der Sat- zung der Gesellschaft verwiesen. Die Satzung weicht von den vorgenannten gesetzlichen Vorschriften jedoch nicht ab.

Jede Satzungsänderung bedarf grundsätzlich eines Beschlusses der Hauptversammlung, der nach § 133 Abs. 1 AktG mit ein- facher Stimmenmehrheit und zusätzlich nach § 19 Abs. 1 der Satzung der Gesellschaft i.V.m. § 179 Abs. 1 und 2 AktG mit der einfachen Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Kapitals gefasst wird, soweit nicht gesetzliche Vorschriften oder die Satzung zwingend etwas anderes vorschreiben. Das Gesetz verlangt zwingend einen Beschluss der Hauptversammlung mit einer Mehrheit von drei Vierteln des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals für solche Änderungen der Satzung, die den Gegenstand des Unternehmens (§ 179 Abs. 2 Satz 2 AktG), die Ausgabe von Vorzugsaktien ohne Stimmrecht (§ 182 Abs. 1 Satz 2 AktG), Kapitalerhöhungen unter Bezugsrechtsausschluss (§ 186 Abs. 3 AktG), die Schaffung eines bedingten Kapitals (§ 193 Abs. 1 AktG), die Schaffung eines genehmigten Kapitals (§ 202 Abs. 2 AktG) - ggf. mit Ermächtigung zum Bezugsrechtsausschluss (§ 203 Abs. 2 Satz 2 i.V.m. § 186 Abs. 3 AktG) -, die ordentliche oder vereinfachte Kapitalherabsetzung (§ 222 Abs. 1 Satz 2 bzw. § 229 Abs. 3 AktG) oder einen Formwechsel (§ 233 Abs. 2 bzw. § 240 Abs. 1 UmwG) betreffen. Der Aufsichtsrat ist nach § 12 der Satzung ermächtigt, Satzungsänderungen vorzunehmen, die nur deren Fassung betreffen.

Gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 29. Mai 2019 ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichts- rats das Grundkapital der Gesellschaft in der Zeit bis zum 28. Mai 2024 einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt EUR 5.112.916,25 durch Ausgabe von insgesamt 1.999.999 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bareinlagen oder Sacheinlagen zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2019). Das Bezugsrecht auf neue Aktien kann ausgeschlossen werden, und zwar zum Ausgleich von Spitzenbeträgen, zur Gewährung von Bezugsrechten an Inhaber von zu begebenden Wandlungs- und Optionsrechten aus Schuldverschreibungen, um Belegschaftsaktien an Arbeitnehmer der Gesellschaft und der mit der Gesell-

40

SCHUMAG AG

schaft im Sinne von § 15 AktG verbundenen Unternehmen auszugeben, zur Gewinnung von Sacheinlagen, insbesondere auch unter Verwendung von Forderungen gegen die Gesellschaft als Sacheinlagen und in Form von Unternehmen oder Unterneh- mensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen, und/oder zum Zwecke des Erwerbs von sonstigen Vermögensgegenständen, zur Erschließung neuer Kapitalmärkte durch Aktienplatzierung, insbesondere auch im Ausland, sowie wenn die Kapital- erhöhung gegen Bareinlagen erfolgt und der auf die neuen Aktien, für die das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, insgesamt entfallende anteilige Betrag des Grundkapitals 10 % des im Zeitpunkt der Beschlussfassung dieser Hauptversammlung über die Ermächtigung zum Ausschluss des Bezugsrechtes und im Zeitpunkt der Ausnutzung dieser Ermächtigung (maßgeblich ist die jeweils kleinere der beiden Grundkapitalziffern) vorhandenen Grundkapitals nicht übersteigt und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der Aktien gleicher Gattung und Ausstattung zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Aus- gabebetrags durch den Vorstand nicht wesentlich unterschreitet.

Gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 29. Mai 2019 wurde das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu EUR 1.022.581,21 durch Ausgabe von bis zu 399.999 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2019). Die bedingte Kapitalerhöhung dient ausschließlich der Ausgabe von bis zu 399.999 Bezugsrechten (Aktien- optionen) im Rahmen des Aktienoptionsplans 2019 an Mitglieder des Vorstands und Arbeitnehmer der Gesellschaft sowie an Geschäftsführer und Arbeitnehmer von Konzerngesellschaften. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber der ausgegebenen Bezugsrechte von ihrem Recht zum Bezug der Aktien Gebrauch machen und die Gesellschaft zur Erfüllung der Bezugsrechte keine eigenen Aktien gewährt oder von ihrem Recht auf Barausgleich Gebrauch macht.

Für den Fall eines Übernahmeangebotes, das sich auf von der Gesellschaft ausgegebene und zum Handel an einem organisier- ten Markt zugelassene Aktien richten würde, bestehen für den Vorstand im Übrigen die allgemeinen gesetzlichen Aufgaben und Befugnisse. So müssten z.B. Vorstand und Aufsichtsrat bei Vorliegen eines Übernahmeangebots nach § 27 WpÜG eine be- gründete Stellungnahme zu dem Angebot abgeben und veröffentlichen, damit die Aktionäre in Kenntnis der Sachlage über das Angebot entscheiden können. Außerdem dürfte der Vorstand gem. § 33 WpÜG nach Bekanntgabe eines Übernahmeangebots keine Handlungen außerhalb des gewöhnlichen Geschäftsbetriebs vornehmen, durch die der Erfolg des Angebotes verhindert werden könnte, wenn er dazu nicht von der Hauptversammlung ermächtigt ist oder der Aufsichtsrat dem zugestimmt hat oder es sich nicht um die Suche nach einem konkurrierenden Angebot handelt. Bei ihren Entscheidungen sind Vorstand und Auf- sichtsrat an das Wohl des Unternehmens, seiner Mitarbeiter und seiner Aktionäre gebunden. Satzungsregelungen im Sinne von

  • 33a bis § 33c WpÜG (Europäisches Verhinderungsverbot, Europäische Durchbrechungsregel, Vorbehalt der Gegenseitigkeit) waren zum Bilanzstichtag nicht vorhanden.

Erklärung zur Unternehmensführung

Die Erklärung zur Unternehmensführung gem. § 289f HGB bzw. § 315d HGB ist auf unserer Internetseite (www.schumag.de) im Bereich "Investor Relations / Corporate Governance" veröffentlicht.

Nichtfinanzieller Konzernbericht

Der nichtfinanzielle Konzernbericht gem. § 315b HGB für das Geschäftsjahr 2018/19 ist auf unserer Internetseite (www.schu- mag.de) im Bereich "Investor Relations / Corporate Governance" veröffentlicht.

41

Zusammengefasster Lagebericht

NACHTRAGSBERICHT

Es haben sich Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag ergeben. Diese sind gem. § 285 Nr. 33 HGB bzw. § 314 Nr. 25 HGB im Anhang bzw. im Konzernanhang angegeben.

CHANCEN UND RISIKOBERICHT

Aufbau des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems

Für den nachhaltigen Erfolg unseres Unternehmens ist es entscheidend, dass wir die Risiken und Chancen, die sich aus unserer operativen Tätigkeit ergeben, frühzeitig erkennen und vorausschauend steuern. Der verantwortungsvolle Umgang mit den Risi- ken wird bei der SCHUMAG durch ein umfassendes Risikomanagement- und ein internes Kontrollsystem unterstützt.

Das konzernübergreifende interne Kontroll- und Risikomanagementsystem ist ein integriertes System, welches die Entscheidun- gen des Managements zur Sicherung der Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der Geschäftstätigkeit, zur Risikofrüherkennung, zur Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der internen und externen Rechnungslegung sowie zur Einhaltung der für das Unterneh- men maßgeblichen rechtlichen Vorschriften unterstützt.

Das Risikomanagementsystem wird regelmäßig überprüft und ggfs. angepasst und setzt sich aus mehreren Komponenten zusam- men, die in die Aufbau- und Ablauforganisation der Gesellschaft eingebettet sind. Durch Aufstellung von restriktiven Richtlinien sowie durch eine laufende Überprüfung von Prozessen wird dessen Funktionsfähigkeit gewährleistet. Die Einbeziehung des Risikomanagementsystems in das Berichtswesen sowie eine regelmäßige Kommunikation zwischen den Entscheidungsträgern ermöglichen ein frühzeitiges Erkennen und Gegensteuern von Risiken.

Unser Risikomanagement-Handbuch beschreibt den Prozess der Risikovorsorge. Der systematische Ansatz zum Risikomanage- ment unterstützt dabei das Bewusstsein zum offenen Umgang mit risikorelevanten Daten und deren eindeutige Dokumentation, die Basis für unternehmerische Entscheidungen, die Qualität der Planung, die Effektivität der Berichterstattung des Controllings und den optimalen Einsatz von Unternehmensressourcen ist.

Unsere Abteilungs- und Bereichsleiter sind verantwortlich für die Identifikation von Risiken, deren Bewertung und Steuerung sowie deren Kommunikation. Die Koordination obliegt unserem Risikomanager. Die Bewertung unserer Risiken erfolgt über den Risikoerwartungswert. Dieser ergibt sich aus der Qualifizierung der möglichen Auswirkungen des Risikos in Verbindung mit des- sen Eintrittswahrscheinlichkeit. Folgende Klassifizierung des Risikoerwartungswertes wird vorgenommen:

Niedrig:

bis einschließlich EUR 0,1 Mio

Mittel:

ab EUR 0,1 Mio bis einschließlich EUR 0,2 Mio

Hoch:

ab EUR 0,2 Mio

Ziel ist, die verantwortlichen Personen auf möglichst vielen Hierarchieebenen im Unternehmen frühzeitig auf Risiken unter- schiedlichster Ausprägung hinzuweisen und die im Rahmen des Risikomanagements entwickelten Instrumente zur Risikoabwehr und -bewältigung rechtzeitig zu nutzen.

Die Geschäftsprozesse unterliegen Kontrollen, die Risiken beherrschbar machen sollen. Die Maßnahmen und Regeln betreffen z.B.

42

SCHUMAG AG

Anweisungen zur Funktionentrennung, Unterschriftenregelungen, auf wenige Personen eingeschränkte Zeichnungsberechtigung für Zahlungen (Vieraugenprinzip), Maßnahmen zur IT-Sicherheit.

Darüber hinaus wird unser Kontroll- und Risikomanagementsystem, soweit es das rechnungslegungsbezogene Kontrollsystem betrifft, im Rahmen der gesetzlichen Jahresabschlussprüfung beurteilt.

Im folgenden Abschnitt stellen wir die wesentlichen Risiken und Chancen dar, die sich im Rahmen unserer Geschäftstätigkeit erge- ben; wir haben sie in Kategorien zusammengefasst. Sofern nicht explizit erwähnt, ergaben sich hinsichtlich der Einzelrisiken und Chancen im Vergleich zum Vorjahr keine wesentlichen Änderungen.

Leistungswirtschaftliche Chancen und Risiken

Gesamtwirtschaftliche Chancen und Risiken

Risiken für eine Fortsetzung des Weltwirtschaftswachstums ergeben sich aus unserer Sicht vor allem aus Turbulenzen an den Finanzmärkten, zunehmend protektionistischen Tendenzen sowie strukturellen Defiziten, die die Entwicklung einzelner fortgeschrittener Volkswirtschaften und Schwellenländer gefährden, und der mit Beginn des Jahres 2020 weltweit aus- gebrochenen Corona-Pandemie, deren globale Auswirkungen gegenwärtig noch nicht abschließend bezifferbar sind. Auch der weltweite Übergang von einer expansiven zu einer restriktiveren Geldpolitik birgt Risiken im gesamtwirtschaftlichen Umfeld. Die vielerorts weiterhin hohe Verschuldung im privaten und öffentlichen Sektor trübt die Wachstumsperspektiven und kann ebenfalls zu negativen Marktreaktionen führen. Wachstumsrückgänge in wichtigen Ländern und Regionen wirken sich oft un- mittelbar auf die Weltkonjunktur aus und sind somit ein zentrales Risiko. Insbesondere würden sich ein ungeregelter Austritt Großbritanniens aus der EU sowie weitere handelspolitische Maßnahmen wie zum Beispiel Zölle negativ auf die SCHUMAG auswirken. Zwar ist die SCHUMAG nicht unmittelbar von einem Brexit betroffen, da wir nur vernachlässigbare Mengen direkt nach Großbritannien liefern, aber indirekt schaden uns, als global aufgestelltem Unternehmen, die negativen Auswirkungen, die der Brexit auf das wirtschaftliche Klima in Europa hat. Handelsschranken jeder Art behindern internationalen Handel und damit auch die SCHUMAG.

Aufgrund der genannten Risikofaktoren ist jedoch ein weiterer Rückgang des Weltwirtschaftswachstums oder eine Phase mit unterdurchschnittlichen Zuwachsraten möglich.

Aus dem gesamtwirtschaftlichen Umfeld können sich für die SCHUMAG auch Chancen ergeben, falls die tatsächliche Entwick- lung positiv von der erwarteten abweicht. Wenn durch konjunkturelle Einflüsse Produktionsmengen zurückgehen und diese kleineren Mengen für unsere großen Wettbewerber nicht mehr interessant sind, dann ist das eine Chance für die SCHUMAG, hier zusätzliche Mengen zu akquirieren, da wir aufgrund unserer maschinellen Ausstattung auch in der Lage sind, kleinere Stückzahlen (< 500.000 Stück p.a.) zu fertigen.

Den Risikoerwartungswert haben wir insgesamt als "Hoch" eingestuft, da konjunkturelle Schwankungen uns unmittelbar treffen. Dies liegt daran, dass wir insbesondere im Bereich Investitionsgüter (Großdiesel) unterwegs sind, der sehr sensibel auf Abschwünge reagiert und häufig als "Krisenvorbote" identifiziert wird.

43

Zusammengefasster Lagebericht

Absatzmarkt

Die SCHUMAG bewegt sich im Wesentlichen auf den Märkten für PKW, Nutzfahrzeuge, Großdiesel sowie Infrastrukturan- wendungen. Absatzmarktrisiken treten hierbei in unterschiedlicher Ausprägung auf. Westeuropa, USA und China sind unsere Hauptabsatzmärkte. Ein konjunkturbedingter Nachfragerückgang in diesen Regionen - ggfs. auch infolge der weltweit aufgetre- tenen Corona-Pandemie - würde das Ergebnis des Unternehmens in besonderem Maße belasten.

Der wesentliche Teil unserer Produktion in der Präzisionsmechanik wird nach wie vor im Bereich der Teilefertigung für Dieselmotoren im Bereich Großdiesel gesehen. Diese Schlüsseltechnologie, insbesondere im Bereich der Nutzfahrzeuge und Infrastrukturanwendungen (wie z.B. stationäre Großdiesel), wird nach unserer Einschätzung trotz der aktuellen Diskussionen hinsichtlich der Einhaltung von Grenzwerten im Rahmen des Diesel-Abgasskandals (für PKW) noch lange maßgebend bleiben.

Eine Ablösung durch neue bzw. alternative Antriebstechnologien in diesem Bereich wird nach unserer Einschätzung noch so lange dauern, dass der SCHUMAG genügend Zeit zur Transformation bleibt.

Wir versuchen hier insbesondere antriebsunabhängige Artikel, wie z.B. Lenkungs- und Bremssysteme, in unser Portfolio aufzu- nehmen. Daneben entwickeln wir neue Vertriebsstrategien, um im Non-Automotive-Bereich zu wachsen. Durch fortschreitende Diversifikation versprechen wir uns, Absatzmarktrisiken nicht nur einzudämmen, sondern auch neue Absatzchancen zu er- schließen.

Als Teil der Investitionsgüterindustrie unterliegt der Großdiesel den Schwankungen des Investitionsklimas. Bereits kleine Änderungen der Wachstumsraten oder der Wachstumserwartungen, die beispielsweise aus geopolitischen Unsicherheiten oder volatilen Rohstoff- und Devisenmärkten resultieren, können signifikante Nachfrageveränderungen oder Stornierungen bereits eingebuchter Aufträge zur Folge haben. Wir wirken den erheblichen konjunkturellen Risiken unter anderem durch flexible Produktionskonzepte und durch Kostenflexibilität mittels Leiharbeit, Arbeitszeitkonten und - wenn nicht anders möglich - mit Kurzarbeit sowie - falls zusätzlich erforderlich - mit Strukturanpassungen entgegen.

Um diesem Risiko zu begegnen und gleichzeitig die Chancen, die sich der SCHUMAG auf dem Absatzmarkt ergeben, zu ergrei- fen, haben wir unsere Strategie im Bereich Vertrieb auf folgenden Säulen aufgebaut:

1. Stärkung des Bestandsgeschäftes

Wir haben die strategischen Kunden identifiziert, die jetzt schon ca. 70 % unseres Umsatzes ausmachen. Diese Kunden werden wir intensiver betreuen, um weiteres Geschäft zu generieren. Parallel dazu bereinigen wir unser Produktportfolio, indem wir bei kleinen Mengen unserem Kunden entweder einen "Last time buy" (LTB) anbieten, oder die Preise erhöhen.

2. Neue Produkte mit bestehender Technologie

Wir versuchen intensiv, im Bereich der Hydraulik Fuß zu fassen. Hier gibt es einen großen Markt für Präzisionsteile, in dem wir bisher nicht tätig sind. Dies senkt auch die Abhängigkeit von einigen Großkunden. Zudem ist die Rückkehr in den Medizin- bereich, in dem wir schon erfolgreich tätig waren, geplant.

3. Remanufacturing, Aftermarket

Dieser Bereich wird in Zukunft aufgrund der schwer verfügbaren Ersatzteile in unserem langjährigen Kerngeschäft Injektoren und Hochdruckpumpen massiv an Bedeutung gewinnen. Hier ist die SCHUMAG hervorragend aufgestellt. Die höheren Preise kompensieren auch die zurzeit noch nicht optimalen Prozesse.

44

SCHUMAG AG

4. Neue Produkte

Grundsätzlich sind hier alle Bereiche, in denen Präzisionsteile benötigt werden, interessant. Unsere Konzentration gilt aktuell den Bereichen erneuerbare Energien und Haushaltswaren. Im kommenden Geschäftsjahr werden wir - vor dem Hintergrund der beschriebenen Strategie - insbesondere auch den Bereich Vertrieb personell verstärken, um unsere Chancen besser - und vor allem geleitet von unserer Strategie - zu nutzen.

Absatzmarktrisiken haben naturgemäß einen entscheidenden Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unter- nehmens. Abhängig von der Höhe und Dauer eines konjunkturellen Einbruchs und der Ausweitung auf verschiedenen Märkten besteht das Risiko, dass die vorgesehenen Maßnahmen zur Stärkung der Absatzmarktsituation der SCHUMAG nicht greifen und zu einem bestandsgefährdenden Risiko für die SCHUMAG und - aufgrund der leistungs- und finanzwirtschaftlichen Ab- hängigkeiten im SCHUMAG-Konzern - deren Tochterunternehmen führen. Mit einer klaren, kundenorientierten und innovativen Produkt- und Preispolitik treten wir diesem Risiko entgegen.

Aufgrund der beschriebenen Ungewissheiten im Hinblick auf die auf uns einwirkenden externen Problemfelder stehen keine einheitlichen Prognosen für die Entwicklung insbesondere der Auslandsnachfrage in den für uns relevanten Märkten zur Verfügung. Das Risiko von weiteren Umsatzreduzierungen ist vorhanden. Darüber hinaus ist auch das Risiko weiterer absatz- marktbedingter Ausfälle durch exogene Faktoren, wie eine sich weiter verschärfende Wirtschafts- und Finanzkrise oder auch die Neuausrichtung im Einkaufsverhalten unserer Kunden, gegeben.

Den Risikoerwartungswert haben wir insgesamt als "Hoch" eingestuft.

Beschaffungsmarkt

Beschaffungsmarktrisiken strukturieren sich im Wesentlichen in Termin-, Mengen- und Preisrisiken. Im Bereich der stahlverar- beitenden Industrie ergibt sich seit Jahren insbesondere die Situation, dass die Schwellenländer durch ihr Nachfrageverhalten in großem Maße Einfluss auf die oben genannten Risiken ausüben. Eine Besonderheit im Risikoprofil der Gesellschaft ergibt sich daraus, dass eine Vielzahl von Rohstoffen (insbesondere Speziallegierungen) nur noch bei einem oder wenigen Herstellern zu beschaffen ist und keine Preisstabilität gegeben ist. Dazu kommt, dass die Stahlherstellung erheblichen Anteil an dem welt- weiten CO2 Ausstoß hat. Um diese Umweltbelastung zu reduzieren werden weitere Strafzahlungen, bzw. höhere Abgaben für CO2 Zertifikate kommen, die auch die Preise für die SCHUMAG beeinflussen werden.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr waren keine beschaffungslogistischen Probleme bezüglich der Abarbeitung der Produktions- aufträge zu verzeichnen.

Die Risikostruktur sowie die Risikoausprägung haben sich gegenüber dem Vorjahr nicht wesentlich geändert. Der Trend, ver- mehrt Rahmenverträge mit Lieferanten abzuschließen, die es ermöglichen sollen, die benötigten Materialien "just in time" zu beziehen, setzt sich fort. Hieraus ergeben sich sowohl Chancen (verminderte Kapitalbindung) als auch Risiken (stärkere Lieferantenabhängigkeit).

Unverändert versuchen wir, durch längerfristige Einkaufsverträge und ein aktives Vorratsmanagement sowohl dem Preisan- stieg als auch den Lieferterminrisiken entgegen zu wirken. Aufgrund der Vorgaben der Kunden beziehen wir unsere Rohstoffe in nennenswertem Umfang von bestimmten Lieferanten. Bestandsgefährdende Abhängigkeiten hieraus bestehen nicht.

45

Zusammengefasster Lagebericht

Aufgrund der Tatsache, dass unsere Kunden der SCHUMAG das Material und ggfs. den Lieferanten vorschreiben, greifen unsere Kunden teilweise direkt in Preisverhandlungen mit unseren Rohstofflieferanten ein. Hieraus resultiert eine Risikoreduktion hinsichtlich unkontrollierter Preisanstiege. Preiserhöhungen aufgrund dieser Konstellation leiten wir an unsere Kunden weiter.

Darüber hinaus ist der Trend erkennbar, dass sich unsere Bestellungen bei immer weniger Lieferanten konzentrieren. Der hieraus resultierende Bündelungseffekt führt im Einzelfall zu deutlich gestiegenen Bestellvolumina, die immer schwieriger von Warenkreditversicherern gedeckt werden, was wiederum zu verkürzten Zahlungszielen bei unseren Lieferanten führt.

Den Risikoerwartungswert haben wir als "Mittel" eingestuft.

Altersstruktur unserer Belegschaft

Unsere Kunden verlangen von uns technisch hochkomplexe Artikel in ausgezeichneter Qualität zu marktkonformen Preisen. Ein wesentlicher Baustein zur Erreichung der Kundenzufriedenheit sind die Fachkräfte in unserer Belegschaft. Grundsätzlich weist unsere Mitarbeiterschaft einen höheren Altersdurchschnitt von 48 Jahren auf, so dass in den Folgejahren mit einer nennenswerten altersbedingten Fluktuation zu rechnen ist.

Konjunkturellen Risiken sowie Veränderungen der Markt- und Wettbewerbslage begegnen wir mit einer Reihe von Instrumen- ten, die es der SCHUMAG ermöglichen, bei schwankender Auftragslage flexibel zu reagieren - bei Auftragsrückgängen ebenso wie bei verstärkter Nachfrage nach unseren Produkten. Hierzu zählen Zeitkonten, die durch Mehrarbeit befüllt und durch Freizeitentnahmen verringert werden. So kann unsere Fertigung ihre Kapazität über Sonderschichten, Schließtage und flexible Schichtmodelle an das Produktionsvolumen anpassen. Auch der Einsatz von Zeitarbeit ist ein Flexibilisierungsinstrument. Alle Instrumente tragen dazu bei, dass die SCHUMAG auch bei wechselnder Auftragslage die Stammbeschäftigung in der Regel stabil halten kann. In Zeiten, in denen der Absatz weiter zurückgeht, greifen wir auch zum Instrument der Kurzarbeit, um die Stammbelegschaft zu halten und dennoch die Kosten zu senken. Alle diese Instrumente zur Flexibilisierung nutzen wir auch bei unseren älteren Mitarbeitern, indem wir dadurch altersbedingte längere Urlaubszeiten, Krankenzeiten, gesundheitliche Ein- schränkungen und Geschwindigkeitsdefizite ausgleichen.

Den Risiken, die mit Fluktuation und Know-how-Verlust aufgrund altersbedingter Abgänge verbunden sind, begegnen wir auch durch eine intensive und fachbereichsspezifische Qualifizierung, verstärkte Investitionen in Aus- und Weiterbildung sowie gezielte Neueinstellungen.

Den Risikoerwartungswert haben wir als "Mittel" eingestuft.

46

SCHUMAG AG

Chancen und Risiken aus Management und Organisation

Compliance

Die Gesellschaft ist dem generellen Risiko ausgesetzt, dass im Rahmen der Geschäftstätigkeit geltende gesetzliche Rechtsvor- schriften und Richtlinien nicht eingehalten werden. Durch Compliance-Richtlinien für unsere Mitarbeiter begegnen wir diesem Risiko. Für eine restriktivere Handhabung des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems erfolgte in der Vergangenheit eine Anpassung organisatorischer Regelungen. Weiterhin wurden neue Compliance-Regelungen erarbeitet und die Führungs- kräfte dementsprechend sensibilisiert.

Bei internen Prüfungen im Geschäftsjahr 2012/13 ergaben sich Anhaltspunkte, dass in der Vergangenheit Regelungen des internen Kontroll- und Risikomanagementsystem durch Organmitglieder nicht eingehalten wurden. Im Rahmen laufender Ermittlungsverfahren kam es gleichzeitig zu Befragungen staatlicher Ermittlungsbehörden. Der Vorstand hat daraufhin Unter- suchungen hinsichtlich möglicher fahrlässiger Pflichtverletzungen durch Organmitglieder im Hinblick auf § 93 AktG eingeleitet. Da wir ein starkes Interesse daran haben, die Vorkommnisse der Vergangenheit aufzuklären, kooperieren wir bei der Klärung der zugrunde liegenden Sachverhalte sehr eng mit den Ermittlungsbehörden, wobei sich die Ermittlungen nicht gegen die Ge- sellschaft selbst richten.

Mit der internen Untersuchung und Aufklärung wurden externe Anwaltskanzleien beauftragt. Gerichtliche Verfahren gegen ein- zelne Organmitglieder laufen. Zum Bilanzstichtag sind drei Verfahren in verschiedenen Prozessinstanzen anhängig, aus denen bisher ein rechtskräftiges Urteil in zweiter Instanz vorliegt. Um eine weitere Instanz zu verhindern und dieses Verfahren zum Abschluss zu bringen, wurde ein Vergleich verhandelt, dem auf der außerordentlichen Hauptversammlung vom 18. Dezember 2019 die Zustimmung durch die Aktionäre erteilt wurde. Die Deckungszusage der D&O-Versicherung lag bei TEUR 1.000, durch den ausgehandelten Vergleich erhalten wir zeitnah eine Zahlung über TEUR 800.

Aus den betreffenden Sachverhalten resultierende potenzielle Chancen wie Schadensersatzansprüche haben sich aus Sicht der SCHUMAG für eine Bilanzierung noch nicht hinreichend konkretisiert.

Den Risikoerwartungswert für den Bereich Compliance haben wir als "Mittel" eingestuft.

Infrastruktur

IT-Risiken nehmen aufgrund der immer weiter fortschreitenden Automatisierung in der Verwaltung aber auch in der Produk- tion zunehmend eine strategische Bedeutung ein. Planung, Steuerung aber auch Kommunikation sind ohne funktionierende IT-Systeme kaum noch vorstellbar. Ein Totalausfall der IT-Systeme kann im schlimmsten Fall zu Betriebsstillständen führen und wäre somit von existenzieller Bedeutung.

Im Hinblick auf die Einführung der bereichsübergreifenden ERP-Software SAP zur Ablösung der Altsysteme, die im Frühjahr 2010 unterbrochen wurde, besteht durch die langfristige Unterbrechung das Risiko, dass die Kosten der Implementierung höher als bisher geplant ausfallen könnten.

Für den Fall eines IT-Ausfalls wurde bereits in der Vergangenheit ein Notfall- und Katastrophenvorsorgeprogramm erarbeitet. Zur Verhinderung unberechtigter Datenzugriffe werden Firewall-Systeme und Virenscanner eingesetzt.

Die Risikostruktur ist gegenüber dem Vorjahr weitgehend unverändert. Durch eine sukzessive Abschaffung der Altsysteme versprechen wir uns eine deutliche Reduzierung der Risikoausprägung.

47

Zusammengefasster Lagebericht

Auch im Geschäftsjahr 2017/18 haben wir teilweise die betrieblichen Kapazitätsgrenzen (maschinenbedingt) erreicht. Zudem führten Maschinenausfälle, dem Alter des Maschinenparks geschuldet, zu Unterbrechungen. Dies führt zu hohen Instandhal- tungsaufwendungen sowie Ausfallzeiten. Im Berichtsjahr haben wir in größerem Umfang Investitionen in moderne Maschinen ausgelöst. Dennoch können wir die erforderlichen Neuinvestitionen und strukturellen Anpassungsmaßnahmen aufgrund der Liquiditätssituation nur in begrenztem Umfang einleiten. Weiterhin arbeiten wir verstärkt daran, präventive Instandhaltungs- pläne zu erarbeiten.

Die aktuelle und zukünftige Herausforderung besteht darin, zusätzliche Stabilisierungsmaßnahmen einzuleiten, Rationalisie- rungspotentiale informationstechnisch zu ermöglichen und gleichzeitig die notwendigen Anpassungen sicherheitstechnisch sowie finanziell zu meistern.

Den Risikoerwartungswert haben wir insgesamt als "Hoch" eingestuft.

Finanzwirtschaftliche Chancen und Risiken

Finanzen

Die Gesellschaft sieht sich vielfältigen finanziellen Risiken sowie Chancen gegenüber. Diese können sowohl im operativen Ge- schäftsbetrieb als auch in Finanzierungssachverhalten identifiziert werden.

Ein finanzielles Ungleichgewicht kann im ungünstigsten Fall zur Zahlungsunfähigkeit führen. Ursache hierfür kann eine nicht ausreichende Innenfinanzierung und/oder das Ausbleiben notwendiger Fremdfinanzierungen sein.

Während des abgeschlossenen Geschäftsjahres wurde zur Stärkung der Liquidität ein Teil des unbelasteten Betriebsgeländes, die vermietete Immobilie des ehemaligen Maschinenbaus, verkauft. Dieser Bereich wurde als nicht betriebsnotwendig ein- gestuft. Um die Liquidität dauerhaft zu sichern, haben wir im Rahmen des dem von uns eingeholten IDW S6-Gutachten (vgl. hierzu Anmerkung 29 des Anhangs bzw. Anmerkung 40 des Konzernanhangs (Ereignisse nach dem Bilanzstichtag)) zugrunde liegenden Finanzierungskonzepts folgende zusätzliche Maßnahmen vorgesehen:

weiterer Verkauf nicht betriebsnotwendigen Vermögens (insgesamt EUR 4,6 Mio im Mai 2020)

Kapitalerhöhung im Wesentlichen durch die Ankeraktionäre (EUR 1,5 Mio im August 2020)

Vereinbarung mit den finanzierenden Banken über die Aufrechterhaltung der Kontokorrentkreditlinien über insgesamt EUR 3,0 Mio

temporäre Übernahme der Pensionszahlungen der SCHUMAG durch den Pensionssicherungsvereins (insgesamt EUR 4,5 Mio über 36 Monate)

Die einzelnen vorstehend aufgeführten Maßnahmen des Finanzierungskonzepts bedingen sich jeweils insofern gegenseitig, als die Zusage der einzelnen Maßnahmen jeweils unter der Bedingung steht, dass die übrigen Maßnahmen ebenfalls durchgeführt werden. Für die ersten drei genannten Maßnahmen liegen entsprechend bedingte Zusagen bereits vor. Die Entscheidung des Pensionssicherungsvereins (PSV) über die Erbringung des Sanierungsbeitrags wurde ursprünglich für Ende März 2020 erwar- tet. Infolge der Coronavirus-Pandemie war dem Entscheidungsgremium des PSV ein physisches Treffen nicht möglich, so dass die Beschlussfassung im Umlaufverfahren ergehen wird. Mit einer Entscheidung des PSV wird in den nächsten Wochen gerech- net; ein exakter Entscheidungstermin ist uns gegenwärtig nicht bekannt. Ohne einer finalen Entscheidung des PSV vorgreifen zu wollen, gehen wir auf Basis der bislang mit dem PSV geführten Gespräche davon aus, dass sich der PSV zur Übernahme der Pensionszahlungen bereit erklären wird.

48

SCHUMAG AG

Sollte die Umsetzung der vorgenannten, zur dauerhaften Liquiditätssicherung vorgesehenen Maßnahmen nicht planmäßig ge- lingen, stellt dies ein bestandsgefährdendes Risiko für die SCHUMAG und deren Tochterunternehmen dar.

Neben diesen Maßnahmen haben wir wie in den Vorjahren auch ein striktes Kostenmanagement betrieben. Im Rahmen des So- zialplans sowie der Verlängerung des Standortsicherungsvertrages, die gemeinsam von den Betriebsparteien mit der IG Metall verhandelt wurden, wurden die Personalkosten wesentlich abgesenkt. Auch das hat zur Stärkung der Liquidität beigetragen.

Kurzfristige Liquiditätsrisiken aus Schwankungen der Zahlungsströme werden über ein rollierendes Liquiditätsplanungssystem frühzeitig erkannt. Zur Eindämmung von Ausfallrisiken betreibt SCHUMAG ein konsequentes Forderungsmanagement. Durch die Nutzung von echtem Factoring wird zurzeit ein Großteil des Ausfallrisikos - welches durch die Bonität unserer Kunden ge- mildert wird - auf die Factoring-Gesellschaft übertragen.

Die Entwicklung der Finanzlage betrachten wir anhand kurz-, mittel- und langfristiger Prognoserechnungen. Hierüber wird fortlaufend im Rahmen der Berichterstattung unseres Risikomanagers informiert. Aufgrund des geringen Umfangs der verfüg- baren Liquidität können wesentliche Erlösrückgänge und/oder Kostensteigerungen dazu führen, dass das finanzielle Gleich- gewicht gestört wird.

Unsere Liquidität konnte im Geschäftsjahr, aufgrund der Verwertung der nicht betriebsnotwendigen Immobilie des ehemaligen Maschinenbaus, gesichert werden. Wie oben beschrieben, werden wir dies auch in Zukunft tun. Nicht betriebsnotwendiges Vermögen ist Vermögen, das wir weder für den operativen Betrieb der SCHUMAG noch für zukünftiges Wachstum benötigen. Grundlage dieses Vorgehens ist es, die Zukunftsfähigkeit der SCHUMAG zu erhalten und auszubauen. Bei einer weiteren Ver- schlechterung der Auftrags- und damit auch Finanzlage besteht aber weiterhin das Risiko, dass die notwendige Liquidität nicht durch das operative Geschäft sowie die vorstehend aufgeführten eingeleiteten Finanzierungsmaßnahmen dargestellt werden kann und durch externen Zufluss gestärkt werden muss.

Sollte dies nicht gelingen, stellt auch dies ein bestandsgefährdendes Risiko für die SCHUMAG und deren Tochterunternehmen dar.

Den Risikoerwartungswert haben wir insgesamt als "Hoch" eingestuft.

Vermietung

SCHUMAG generiert Erträge aus der Vermietung von Gewerbeimmobilien. Grundsätzlich ist ein Vermietungsrisiko für die gehaltenen Immobilien gegeben. Im Einzelnen bestehen wesentliche Risiken in der Prolongation oder Anschlussvermietung bei auslaufenden oder gekündigten Mietverhältnissen sowie in der mangelnden Zahlungsfähigkeit von Mietern und den sich daraus ergebenden Mietausfällen. Weitere potenzielle Risiken bestehen in der Nachvermietung zu einem geringeren Mietzins und in erhöhten Aufwendungen bei der Neuvermietung.

Aktuell sind alle Mieterträge bis mindestens Ende 2021 vertraglich abgesichert. Darüber hinaus ist nach jetziger Marktein- schätzung die Vermietungsfähigkeit der Immobilien gegeben, welche zudem durch nachhaltige Instandhaltungsmaßnahmen auch zukünftig gesichert wird. Bei Neuvermietungen wird die Bonität potenzieller Mieter eingehend geprüft und weiterhin das Ziel verfolgt, Mietverträge mit möglichst langen Laufzeiten abzuschließen.

Den Risikoerwartungswert haben wir insgesamt als "Niedrig" eingestuft.

49

Zusammengefasster Lagebericht

Externe Chancen und Risiken

Wasserschutzzonen

Ein seit Jahren andauerndes Verfahren zur Neuklassifizierung der örtlichen Wasserschutzzonen, nach der die bestehenden Maschinen der SCHUMAG Bestandsschutz besitzen, hinsichtlich Neuinvestitionen sowie der Nutzung vorhandener Gewerbe- flächen aber umfangreiche Auflagen drohen, wurde im Berichtszeitraum nicht abgeschlossen.

Das Unternehmen trägt mit einem umfassenden Abwasser- und Niederschlagswasserkonzept künftigen wasserwirtschaftlichen Veränderungen Rechnung.

Den Risikoerwartungswert haben wir insgesamt als "Niedrig" eingestuft.

Gerichtsprozesse

Risiken aus Gerichtsprozessen umfassen solche Risiken, die aufgrund geführter oder erwarteter Gerichtsverfahren Auswirkun- gen auf die Vermögens-, Finanz und Ertragslage der Gesellschaft haben können.

Die Entwicklung unserer Tochtergesellschaft BR Energy GmbH erfolgte, wie bereits in den Vorjahren ausgeführt, nicht er- wartungsgemäß, so dass die operativen Aktivitäten vollständig eingestellt wurden. Das Risiko eines Ausfalls der investierten Mittel ist eingetreten. Im HGB-Jahresabschluss der SCHUMAG erfolgten daher in den Geschäftsjahren 2010/11 bis 2017/18 dem Vorsichtsprinzip entsprechend bereits Abschreibungen und Wertberichtigungen in Höhe der investierten Mittel. Derzeit beschäftigen wir uns mit den verbliebenen Rechtsstreitigkeiten und deren kosteneffizienter Erledigung.

Den Risikoerwartungswert haben wir insgesamt als "Niedrig" eingestuft.

Reputationsrisiken

Die Reputation der SCHUMAG gehört zu den wichtigsten Gütern und ist eine Grundlage für langfristigen wirtschaftlichen Erfolg. Unsere Haltung in Bezug auf Themen wie Integrität, Ethik und Nachhaltigkeit steht im Fokus der Öffentlichkeit. Als eines der Grundprinzipien unseres unternehmerischen Handelns achten wir daher besonders darauf, dass gesetzliche Regelungen und ethische Grundsätze eingehalten werden. Wir sind uns aber bewusst, dass Verfehlungen oder kriminelle Handlungen Einzelner und daraus resultierende Reputationsschäden niemals vollständig verhindert werden können. Zudem können mediale Reaktio- nen negativ auf die Reputation der SCHUMAG wirken. Diese Wirkung könnte durch eine unzureichende Krisenkommunikation noch verstärkt werden.

Den Risikoerwartungswert haben wir insgesamt als "Mittel" eingestuft.

50

SCHUMAG AG

Sonstige Risiken

Über die zuvor beschriebenen Risiken hinaus existieren Einflüsse, die nicht vorhersehbar und deren Folgen nur schwer kon- trollierbar sind. Sie könnten im Fall ihres Eintritts die weitere Entwicklung der SCHUMAG beeinträchtigen. Dies betrifft derzeit vor allem mögliche Auswirkungen durch das Anfang 2020 aufgetretene Coronavirus auf die globale Konjunktur. Eine weitere Verschärfung der Situation kann zu weiteren Einschränkungen für die Wirtschaft (z.B. Betriebsschließungen bei Kunden, Quarantäne von Mitarbeitern, Versorgungsengpässe bei Lieferanten, etc.) führen und damit auch wesentliche Auswirkungen auf das Geschäft der SCHUMAG haben. Aufgrund der Coronavirus-Krise hat sich insbesondere die Risikoeinschätzung bezüglich der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung geändert. Derzeit ist jedoch nicht abzusehen, über welchen Zeitraum und in welchem Maße es zu negativen Effekten kommen wird und inwieweit diese durch gegenläufige positive Effekte ausgeglichen werden können.

Zusammenfassende Risikobeurteilung und bestandsgefährdende Risiken

Die Gesamtrisiko- und Chancensituation ergibt sich für die SCHUMAG und den SCHUMAG-Konzern aus den zuvor dargestellten Einzelrisiken und -chancen. Um die Beherrschung dieser Risiken zu gewährleisten, haben wir ein umfassendes Risikoma- nagementsystem geschaffen. Die größten Risiken für die SCHUMAG können sich aus einer weiterhin negativen Absatz- und Marktentwicklung und daraus resultierenden Liquiditätsproblemen ergeben. Sollte es nicht gelingen, die negative Umsatzent- wicklung durch die vorgesehenen Maßnahmen zur Stärkung der Absatzmarktsituation der SCHUMAG zu stoppen, könnte dies, wenn die daraus resultierenden Liquiditätsprobleme nicht gelöst werden, den Bestand der SCHUMAG und von deren Tochter- unternehmen gefährden. Eine Bestandsgefährdung besteht ungeachtet dessen, wenn die vorgesehenen und im Abschnitt "Finanzwirtschaftliche Chancen und Risiken" beschriebenen, sich gegenseitig bedingenden Finanzierungsmaßnahmen zur Aufrechterhaltung der Liquidität nicht planmäßig umgesetzt werden können. Diese Situation könnte vor allem dann eintreten, wenn der Pensionssicherungsverein eine temporäre Übernahme der Pensionszahlungen ablehnen sollte.

Nach den uns heute bekannten Informationen und unter Berücksichtigung der ergriffenen Maßnahmen sehen wir die Risiken, die den Fortbestand der SCHUMAG und von deren Tochterunternehmen gefährden könnten, als beherrschbar an. Wir sind daher überzeugt, mit den ergriffenen und beschriebenen Maßnahmen auf dem Absatzmarkt und bei der Liquidität den ent- scheidenden Risiken für den Fortbestand der SCHUMAG und von deren Tochterunternehmen adäquat begegnet zu sein.

51

Zusammengefasster Lagebericht

PROGNOSEBERICHT

Dieser zusammengefasste Lagebericht enthält Angaben und Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der SCHUMAG beziehen. Die Prognosen stellen Einschätzungen dar, die wir auf der Basis aller uns zum jetzigen Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Informationen getroffen haben. Sollten die in den Prognosen zu Grunde gelegten Annahmen nicht eintreffen oder Risiken, wie die im Risikobericht angesprochenen, eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den zurzeit erwar- teten Ergebnissen abweichen. Die Einschätzungen zu den bedeutsamsten Leistungsindikatoren beziehen sich sowohl auf die für die SCHUMAG nach handelsrechtlichen Grundsätzen als auch auf die für den SCHUMAG-Konzern nach den Grundsätzen der IFRS ermittelten Werte.

In 2019 stieg durch eine Reihe weltpolitischer Ereignisse, die eine über Jahrzehnte gewachsene, globale Wirtschaftsordnung in Frage stellen und Anpassungen bei etablierten internationalen Wertschöpfungsketten erfordern, die wirtschaftspolitische Unsicherheit weltweit auf historische Höchststände und die internationale Konjunktur kühlte sich zunehmend ab. Der Welt- handel und die Weltindustrieproduktion waren rückläufig, betroffen war vor allem die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe und hier insbesondere die Automobilindustrie. Zudem sehen sich insbesondere die Automobilhersteller einem abrupten Technologiewandel gegenüber, der teilweise enorme Anpassungserfordernisse mit sich bringt. Dennoch prognostizierte das Bundesministerium der Wirtschaft und Energie (BMWi) Ende Januar 2020, dass die deutsche Wirtschaft im Jahr 2020 ihre Schwächephase überwindet, und das BIP nach einem Plus von 0,6 % in 2019 um 1,1 % zunehmen wird. Nach Ausbrechen der Coronavirus-Pandemie geht der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (sog. Wirt- schaftsweisen) derzeit jedoch davon aus, dass der deutschen Wirtschaft eine schwere Rezession droht und das BIP mindestens um 2,8 % - im schlimmsten Fall um 5,4 % - sinken wird.

Vor dem Hintergrund dieser unsicheren Prognosen und der ohnehin schwierigen Lage, in der sich die SCHUMAG aufgrund von erheblichen Umsatzrückgängen und strukturellen Problemen im Bereich der Personalkosten sowie der maschinelle Ausstattung befindet, führen zu gedämpften Erwartungen für das kommende Geschäftsjahr.

Verstärkt wird die verhaltene Erwartung der SCHUMAG durch die Auswirkungen des Coronavirus auf die Konjunktur und die Weltwirtschaft. Die Auswirkungen auf die Prognose durch diese Krise werden jedoch letztlich von verschiedenen, auch externen Faktoren bestimmt. Derzeit ist nicht abzusehen, über welchen Zeitraum, in welchen Unternehmensbereichen und in welchem Maße es zu negativen Effekten kommen wird und inwieweit diese durch gegenläufige positive Effekte ausgeglichen werden können. Bei unserer Prognose wird unterstellt, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus sich zeitlich nicht zu lange ausdehnen und es zu keinen externen Eingriffen in den Unternehmensablauf kommt (z.B. Werksschließungen aufgrund behördlicher Auflagen bzw. regulatorischer Vorgaben). Die Gesamtprognose für die SCHUMAG geht nach jetzigem Stand von einem beherrschbaren Geschäftsverlauf aufgrund der Coronavirus-Krise aus.

Nach derzeitigem Stand rechnen wir für das Geschäftsjahr 2019/20 mit einer Gesamtleistung zwischen EUR 33 Mio und EUR 35 Mio. In ähnlicher Größenordnung werden die Umsatzerlöse für das Geschäftsjahr erwartet.

52

SCHUMAG AG

Die Gesellschaft befindet sich trotz einer Vielzahl realisierter Restrukturierungsmaßnahmen in einer nicht einfachen Situation. Wichtige Teilziele zur Stabilisierung des Unternehmens wurden erreicht. Die Personalkosten wurden schnell und erheblich gesenkt, die finanzielle Ausstattung gestärkt, ein Erneuerungsprogramm für die IT sowohl für die Infrastruktur als auch in ein neues ERP-System gestartet. Viele Altlasten wurden bereinigt, an entscheidenden Stellen neues Personal eingesetzt und auch in der Produktion die umfassende Modernisierung der SCHUMAG gestartet, um das Unternehmen dauerhaft wettbewerbsfähig zu machen.

Die intensiven Bemühungen im Bereich Vertrieb werden sich im Laufe der kommenden Jahre auszahlen. Hier haben wir unser Augenmerk auf Diversifizierung und den Aftermarket gelegt.

Risiken bestehen weiterhin bzgl. der finanziellen Ausstattung der Gesellschaft sowie eines erneuerungsbedürftigen Maschinen- parks. Im Berichtszeitraum wurden Investitionen in den Maschinenpark getätigt, welche durch Leasing und aus eigenen Mitteln realisiert werden konnten.

In den kommenden Jahren wird die Entwicklung der Pensionsrückstellungen aufgrund der anhaltenden Niedrigzinspolitik das Ergebnis vor Steuern und das Eigenkapital weiter negativ belasten. Verstärkt wird dieser Effekt durch die Umkehrung der Be- wertungsansätze in der Steuerbilanz. Dies verzehrt zusätzliche Substanz und mindert unsere Innovationskraft vorübergehend.

Zur nachhaltigen Stabilisierung der Liquiditätssituation ist weiterhin ein striktes Liquiditätsmanagement erforderlich. Auf Basis der zugrunde gelegten Prämissen hinsichtlich der Umsatzentwicklung und der dafür notwendigen Investitionen sowie weiterer Zuflüsse aus der Verwertung nicht betriebsnotwendigen Vermögens und aus der Kapitalerhöhung planen wir mit einer leichten Verbesserung der Liquiditätsausstattung. Zum 30. September 2020 rechnen wir mit einem Liquiditätsgrad I, der leicht über dem Niveau des Berichtsjahres liegt.

Getroffen von der weltweiten Konjunkturschwäche, die zu einem massiven Rückgang der Umsätze geführt hat, sowie im Hin- blick auf die Coronavirus-Krise rechnen wir unter Zugrundelegung des Szenarios mit der für uns höchsten Wahrscheinlichkeit sowie unter Berücksichtigung von außerordentlichen, nicht operativen Erträgen, z.B. aus gewonnenen Prozessen oder dem Verkauf von nicht betriebsnotwendigem Vermögen, für das Geschäftsjahr 2019/20 mit einem EBIT in einer Bandbreite von EUR -1,0 Mio bis EUR -0,5 Mio.

Der Vorstand ist überzeugt, mit den eingeleiteten und im Chancen- und Risikobericht dargestellten Maßnahmen die richtigen Weichen für eine positive Zukunft der SCHUMAG gestellt zu haben.

Aachen, 24. April 2020

53

54

INHALTSVERZEICHNIS

KONZERNABSCHLUSS

KONZERNBILANZ

56

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

57

KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG

57

KONZERN-EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG

58

KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG

59

KONZERN-ANHANG

60

1.

Informationen zum Unternehmen

60

2.

Rechnungslegungsgrundsätze

60

3.

Akquisitionen/Desinvestitionen

73

4.

Segmentberichterstattung

73

5.

Umsatzerlöse

75

6.

Sonstige betriebliche Erträge

77

7.

Materialaufwand

78

8.

Personalaufwand

78

9.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

80

10.

Finanzergebnis

81

11.

Ertragsteuern

82

12.

Sonstiges Ergebnis nach Steuern

85

13.

Ergebnis je Aktie

86

14.

Immaterielle Vermögenswerte

87

15.

Sachanlagen

88

16.

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

90

17.

Vorräte

91

18.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

91

19.

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

93

20.

Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte

94

21.

Zahlungsmittel

94

22.

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte

94

23.

Eigenkapital

95

24.

Pensionsrückstellungen

97

25.

Übrige Rückstellungen

102

26.

Finanzschulden

102

27.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

104

28.

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

104

29.

Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten

106

30.

Eventualverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen

106

31.

Finanzinstrumente

107

32.

Leasingverhältnisse

110

33.

Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen (Related Parties)

111

34.

Gesamtbezüge des Vorstands und des Aufsichtsrats

113

35.

Honorare des Abschlussprüfers

116

36.

Angaben zum Bestehen einer Beteiligung

116

37.

Anteilsbesitzliste

118

38.

Erklärung nach § 161 AktG

118

39.

Zusätzliche Informationen zur Konzern-Kapitalflussrechnung

119

40.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

120

55

Konzernabschluss

KONZERNABSCHLUSS

KONZERNBILANZ

Konzernanhang

30.9.2019

30.9.2018

TEUR

TEUR

Aktiva

Langfristige Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte

(14)

114

177

Sachanlagen

(15)

15.602

16.584

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

(16)

0

4.225

Aktive latente Steuern

(11)

1.732

93

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

(19)

75

1.500

17.523

22.579

Kurzfristige Vermögenswerte

Vorräte

(17)

11.095

11.605

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

(18)

2.050

3.294

Ertragsteueransprüche

10

5

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

(19)

1.620

1.784

Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte

(20)

205

137

Zahlungsmittel

(21)

1.430

910

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte

(22)

450

0

16.860

17.735

Bilanzsumme

34.383

40.314

Passiva

Eigenkapital

(23)

Gezeichnetes Kapital

10.226

10.226

Erwirtschaftetes Eigenkapital

-10.202

-2.017

Eigenkapital der Eigentümer des Mutterunternehmens

24

8.209

Langfristiges Fremdkapital

Pensionsrückstellungen

(24)

23.702

22.445

Übrige langfristige Rückstellungen

(25)

15

12

Passive latente Steuern

(11)

0

91

Finanzschulden

(26)

640

20

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

(27)

9

21

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

(28)

766

701

25.132

23.290

Kurzfristiges Fremdkapital

Kurzfristige Rückstellungen

(25)

511

727

Ertragsteuerschulden

(11)

0

226

Finanzschulden

(26)

2.318

1.121

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

(27)

1.799

3.421

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

(28)

4.268

3.009

Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten

(29)

331

311

9.227

8.815

Bilanzsumme

34.383

40.314

56

SCHUMAG AG

KONZERNGEWINN UND VERLUSTRECHNUNG

Konzernanhang

2018/19

2017/18

TEUR

TEUR

Umsatzerlöse

(5)

42.705

49.181

Bestandsveränderung

-894

1.613

Andere aktivierte Eigenleistungen

11

262

Sonstige betriebliche Erträge

(6)

1.807

1.145

Gesamtleistung

43.629

52.201

Materialaufwand

(7)

-11.750

-14.898

Personalaufwand

(8)

-30.913

-29.066

Abschreibungen

(14-16)

-2.004

-1.557

Sonstige betriebliche Aufwendungen

(9)

-6.040

-4.756

Ergebnis der Betriebstätigkeit

-7.078

1.924

Finanzerträge

12

12

Finanzierungsaufwendungen

-740

-552

Finanzergebnis

(10)

-728

-540

Ergebnis vor Steuern

-7.806

1.384

Ertragsteuern

(11)

1.062

-533

Ergebnis nach Steuern, den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbar

-6.744

851

Ergebnis je Aktie (in EUR)

(13)

-1,69

0,21

unverwässert gleich verwässert

KONZERNGESAMTERGEBNISRECHNUNG

Konzernanhang

2018/19

2017/18

TEUR

TEUR

Ergebnis nach Steuern

-6.744

851

Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen

(24)

-2.090

-846

Latente Steuern

(11)

679

275

Posten, die nie in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden

-1.411

-571

Währungsumrechnungsdifferenzen ausländischer Geschäftsbetriebe

(23)

-30

-11

Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung

-30

-11

umgegliedert wurden oder werden können

Sonstiges Ergebnis nach Steuern

(12)

-1.441

-582

Gesamtergebnis nach Steuern,

-8.185

269

den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbar

57

Konzernabschluss

KONZERNEIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG

Erwirtschaftetes Eigenkapital

Gezeichnetes

Währungsum-

Gewinn-

Konzernbilanz-

Eigen-

Kapital

rechnung (OCI)

rücklagen

verlust

kapital*

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

Stand 1.10.2017

10.226

-37

3.158

-5.407

7.940

Ergebnis nach Steuern

0

0

0

851

851

Sonstiges Ergebnis nach Steuern

0

-11

-571

0

-582

Gesamtergebnis nach Steuern

0

-11

-571

851

269

Stand 30.9.2018

10.226

-48

2.587

-4.556

8.209

Stand 1.10.2018

10.226

-48

2.587

-4.556

8.209

Ergebnis nach Steuern

0

0

0

-6.744

-6.744

Sonstiges Ergebnis nach Steuern

0

-30

-1.411

0

-1.441

Gesamtergebnis nach Steuern

0

-30

-1.411

-6.744

-8.185

Stand 30.9.2019

10.226

-78

1.176

-11.300

24

Ergänzende Erläuterungen zur Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung befinden sich im Konzern-Anhang unter Anmerkung 23. *sämtlich den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbar

58

SCHUMAG AG

KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG

2018/19

2017/18

TEUR

TEUR

Ergebnis nach Steuern

-6.744

851

Ertragsteuern

-1.062

533

Finanzergebnis

728

540

Abschreibungen

2.004

1.557

Veränderung der Pensionsrückstellungen

-1.440

-1.412

Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge

442

-288

Ergebnis aus Abgängen von langfristigen Vermögenswerten

-817

8

Veränderung der Vorräte

546

-2.588

Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

1.191

703

Veränderung der übrigen Vermögenswerte

1.208

627

Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

-1.634

783

Veränderung der übrigen Verbindlichkeiten und Rückstellungen

1.292

-486

Auszahlungen für Sozialplan

-173

0

Auszahlungen für Zinsen

-197

-161

Einzahlungen aus Zinsen

12

12

Auszahlungen für Ertragsteuern

-220

-2

Einzahlungen aus Ertragsteuern

0

130

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

-4.864

807

Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte

-65

-39

Auszahlungen für Sachanlagen

-1.031

-2.953

Einzahlungen aus dem Abgang von Sachanlagen

919

11

Einzahlungen aus dem Abgang der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilie

5.000

0

Cashflow aus Investitionstätigkeit

4.823

-2.981

Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzschulden

1.192

5

Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzschulden

-126

0

Auszahlungen für Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing

-505

-184

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

561

-179

Liquiditätswirksame Veränderung der Zahlungsmittel

520

-2.353

Zahlungsmittel am Anfang des Berichtszeitraums

910

3.263

Zahlungsmittel am Ende des Berichtszeitraums

1.430

910

Ergänzende Informationen zur Konzern-Kapitalflussrechnung befinden sich im Konzern-Anhang unter Anmerkung 39.

59

Konzernabschluss/Konzern-Anhang

KONZERNANHANG

1. INFORMATIONEN ZUM UNTERNEHMEN

Die SCHUMAG Aktiengesellschaft ("SCHUMAG") ist eine börsennotierte Kapitalgesellschaft mit Sitz in Nerscheider Weg 170, 52076 Aachen, Deutschland, die beim Amtsgericht Aachen unter der Registernummer HRB 3189 eingetragen ist. Das Ge- schäftsjahr umfasst den Zeitraum vom 1. Oktober eines Jahres bis zum 30. September des Folgejahres. Der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2018 bis zum 30. September 2019 wurde am 24. April 2020 durch Beschluss des Vor- stands zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben.

Der SCHUMAG-Konzern ist mit seinen Gesellschaften SCHUMAG Aktiengesellschaft und Schumag Romania S.R.L., Timisoara, Chisoda/Rumänien, in der Präzisionsmechanik tätig. Die Gesellschaft BR Energy GmbH, Aachen, ist wie im Vorjahr operativ nicht mehr aktiv.

2. RECHNUNGSLEGUNGSGRUNDSÄTZE

2.1 Grundlagen

Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgte unter der Annahme der Unternehmensfortführung (Going Concern). Bezüg- lich bestandsgefährdender Risiken, denen die SCHUMAG ausgesetzt ist, verweisen wir auf den Abschnitt "Zusammenfassende Risikobeurteilung und bestandsgefährdende Risiken" des zusammengefassten Lageberichts. Insofern besteht eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können, so dass die SCHUMAG möglicherweise nicht in der Lage ist, im gewöhnlichen Geschäftsverlauf ihre Vermögenswerte zu realisieren sowie ihre Schulden zu begleichen. Der Konzernabschluss der SCHUMAG wurde nach den Vorschriften der am Abschlussstichtag gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, und ergänzend nach den gem. § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Dabei wurden alle verpflichtend anzuwendenden IFRS berücksichtigt, die durch die Europäische Union übernommen wurden. Die Aufstellung erfolgt grundsätzlich auf Basis historischer Anschaffungs- und Herstel- lungskosten, soweit zum Zeitpunkt der Umstellung auf IFRS nicht gem. IFRS 1 Zeitwerte angesetzt wurden bzw. spezifische IFRS eine von den fortgeführten Anschaffungs- und Herstellungskosten abweichende Bewertung vorschreiben. Die Konzernbilanz wird in Anwendung von IAS 1 nach lang- und kurzfristigen Vermögenswerten und Schulden gegliedert. Als kurzfristig werden solche Vermögenswerte und Schulden angesehen, die innerhalb eines Jahres fällig sind. Entsprechend IAS 1.56 werden latente Steuern als langfristige Vermögenswerte und Schulden ausgewiesen. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamt- kostenverfahren gegliedert. Der Abschluss wird in Euro aufgestellt. Sofern nicht anders dargestellt, werden sämtliche Beträge entsprechend kaufmännischer Rundung in Tausend Euro (TEUR) angegeben. Es können sich Abweichungen zu den ungerundeten Beträgen ergeben. Zur Verbesserung der Klarheit werden einzelne Posten in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sowie in der Konzernbilanz zusammengefasst und im Konzern-Anhang gesondert erläutert.

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SCHUMAG AG

2.2 Konsolidierung

In den Konzernabschluss werden neben der SCHUMAG Aktiengesellschaft alle Tochterunternehmen einbezogen. Die Konso- lidierung der Tochterunternehmen erfolgt ab dem Zeitpunkt der Erlangung der Beherrschung bis zur Beendigung der Be- herrschung. Bei erstmaliger Kapitalkonsolidierung werden die Anschaffungswerte der Beteiligungen mit den Zeitwerten der erworbenen Vermögenswerte und Schulden einschließlich der Eventualverbindlichkeiten verrechnet. Ein verbleibender aktiver Unterschiedsbetrag wird als Geschäftswert bilanziert. Ein verbleibender passiver Unterschiedsbetrag wird nach nochmaliger Überprüfung ertragswirksam vereinnahmt. Die in den Konzernabschluss übernommenen Vermögenswerte und Schulden der einbezogenen Gesellschaften werden einheitlich nach den nachfolgend beschriebenen Grundsätzen bilanziert und bewertet. Alle konzerninternen Beziehungen sowie Zwischenergebnisse aus Lieferungen und Leistungen unter den einbezogenen Gesell- schaften werden im Rahmen der Konsolidierung eliminiert. Die in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften sind im Einzelnen unter Anmerkung 37 aufgeführt. Die Abschlüsse der BR Energy GmbH sowie der Schumag Romania S.R.L. sind zum Abschlussstichtag des Mutterunternehmens aufgestellt.

2.3 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

2.3.1 Fremdwährungsumrechnung:

Die funktionale Währung der SCHUMAG Aktiengesellschaft sowie der inländischen Konzerngesellschaft ist der Euro. Die Er- fassung von Transaktionen in fremder Währung erfolgt zu dem Kurs, der zum Zeitpunkt der Buchung der Transaktion gültig ist. Vermögenswerte und Schulden in fremder Währung werden zu Kursen am Abschlussstichtag bewertet. Dabei entstehende Umrechnungsdifferenzen werden ergebniswirksam erfasst.

Die ausländische Konzerngesellschaft erstellt ihren Abschluss in der Währung, in der sie - gemessen an ihrem Geschäfts- betrieb, ihren Geschäftsvorfällen sowie ihren Zahlungsströmen - überwiegend wirtschaftlich tätig ist. Die Umrechnung in die Konzernwährung Euro erfolgt gemäß modifizierter Stichtagskursmethode: Bilanzposten mit Ausnahme des Eigenkapitals, das zu historischen Kursen umgerechnet wird, werden zu Stichtagskursen am Abschlussstichtag, Aufwendungen und Erträge zu Monatsdurchschnittskursen umgerechnet. Die sich hieraus ergebenden Umrechnungsdifferenzen werden ergebnisneutral als sonstiges Ergebnis in einem gesonderten Posten im Eigenkapital ausgewiesen.

Die Wechselkurse der Fremdwährung im Konzern haben sich wie folgt entwickelt:

Stichtagskurs

Durchschnittskurs

1 EUR =

30.9.2019

30.9.2018

2018/19

2017/18

Rumänien

RON

4,74

4,63

4,71

4,64

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Konzernabschluss/Konzern-Anhang

2.3.2 Umsatzrealisierung:

Der SCHUMAG-Konzern erzielt Umsatzerlöse aus Warenverkäufen sowie aus Vermietung. Diese werden ohne Umsatzsteuer und nach Abzug möglicher Rabatte oder sonstiger Preisnachlässe ausgewiesen. Die Umsatzrealisierung bei Warenverkäufen erfolgt bei Auslieferung der Waren an den Kunden bzw. bei Gefahrenübergang auf den Kunden, d.h. wenn der Kunde die Fähigkeit besitzt, die Nutzung der übertragenen Güter zu bestimmen und im Wesentlichen den verbleibenden Nutzen daraus zieht. Somit erfolgt die Umsatzrealisierung bei allen Produktlieferungen zeitpunktbezogen. Die Umsatzerlöse entsprechen dem Transaktionspreis, zu dem der SCHUMAG-Konzern voraussichtlich berechtigt ist. Variable Gegenleistungen sind im Trans- aktionspreis enthalten, wenn es hochwahrscheinlich ist, dass es nicht zu einer signifikanten Rücknahme der Umsatzerlöse kommt, sobald die Unsicherheit in Verbindung mit der variablen Gegenleistung nicht mehr besteht. Signifikante Finanzierungs- komponenten bestehen nicht, da marktübliche Zahlungsziele von 30 bis 90 Tagen vereinbart sind. Mieterträge aus Operating -Leasingverhältnissen - insbesondere im Zusammenhang mit der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilie - werden zeitraumbezogen über die Laufzeit der entsprechenden Leasingverhältnisse erfasst.

2.3.3 Fremdkapitalkosten:

Fremdkapitalkosten, die unmittelbar dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung von qualifizierten Vermögenswerten zu- geordnet werden können, werden als Teil der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten des entsprechenden Vermögenswertes aktiviert. Qualifizierte Vermögenswerte (qualifying assets) sind dabei solche, für die ein beträchtlicher Zeitraum erforderlich ist, um sie in den beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfertigen Zustand zu versetzen. Bisher sind solche Fremdkapitalkos- ten nicht angefallen. Alle sonstigen Fremdkapitalkosten werden in der Periode ihres Anfalls erfolgswirksam erfasst.

2.3.4 Ergebnis je Aktie:

Das Ergebnis je Aktie errechnet sich aus dem Ergebnis nach Steuern und der gewichteten Anzahl der durchschnittlich ausgege- benen Aktien. In den dargestellten Berichtsperioden ergaben sich keine Verwässerungseffekte.

2.3.5 Zuwendungen der öffentlichen Hand:

Zuwendungen der öffentlichen Hand werden nur dann erfasst, wenn hinreichend sicher ist, dass die damit verbundenen Bedingungen erfüllt und die Zuwendungen gewährt werden. Investitionszuschüsse für den Erwerb oder den Bau von Sach- anlagen verringern die Anschaffungs- oder Herstellungskosten der betreffenden Vermögenswerte. In den Folgeperioden erfolgt dadurch eine entsprechende Reduzierung der planmäßigen Abschreibungen.

2.3.6 Immaterielle Vermögenswerte:

Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer liegen nicht vor. Immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden zu Anschaffungskosten vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen (Amortisationsmethode) bewertet. Die jeweilige Nutzungsdauer bemisst sich anhand der Laufzeit des zugrunde liegenden Rechts und nach dem voraus- sichtlichen Verbrauch des Nutzenpotenzials des immateriellen Vermögenswertes. Kosten im Zusammenhang mit Entwicklungs- projekten werden gem. IAS 38 als immaterieller Vermögenswert aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist, dass der entstehende immaterielle Vermögenswert genutzt werden kann und dessen Kosten verlässlich bestimmt werden können. Ansonsten werden die Entwicklungskosten erfolgswirksam in der Periode erfasst, in der sie angefallen sind. Aktivierte Entwicklungs- kosten werden ab Beginn der gewerblichen Produktion des Produktes planmäßig linear über den Zeitraum ihrer erwarteten Nutzung abgeschrieben. Grundsätzlich ist es bei SCHUMAG kostenrechnerisch nicht möglich, Entwicklungskosten abgegrenzt zu ermitteln, da die Aktivitäten zur Verbesserung der Produktion und der Produkte keine klar definierbaren neuen Produkte oder Produktionsverfahren zum Gegenstand haben. Im Geschäftsjahr 2016/17 beinhaltete ein Entwicklungsprojekt erstmals ein für uns neues Produkt, dessen Kosten nach Vorliegen der entsprechenden Voraussetzungen aktiviert wurden. Im Berichtsjahr wurden keine Entwicklungskosten aktiviert. Geschäfts- oder Firmenwerte sind nicht angesetzt.

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SCHUMAG AG

Nutzungsdauer immaterieller Vermögenswerte

2018/19

2017/18

Jahre

Jahre

Entwicklungskosten

5

5

Software

5

5

2.3.7 Sachanlagen:

Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen. Die Herstellungskosten selbsterstellter Anlagen enthalten neben den direkt zurechenbaren Kosten auch fertigungsbezogene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie der fertigungsbezogenen Gemeinkosten der mit der Anlagenerrichtung be- fassten Bereiche. Fremdkapitalkosten wurden nicht aktiviert, da keine langfristige Fertigung vorliegt. Bei Generalüberholungen werden diesbezügliche Kosten zur Sachanlage aktiviert, wenn die Ansatzkriterien erfüllt sind. Laufende Instandhaltungs- und Wartungskosten werden sofort erfolgswirksam als Aufwand erfasst. Sachanlagen werden grundsätzlich erst bei ihrem Abgang aus dem Konzern ausgebucht, es sei denn, dass aus der weiteren Nutzung oder der Veräußerung des Vermögenswertes kein wirtschaftlicher Nutzen mehr erwartet wird.

Abnutzbare Sachanlagen werden planmäßig linear über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Dabei werden folgende Nutzungsdauern zugrunde gelegt:

Nutzungsdauer Sachanlagen

2018/19

2017/18

Jahre

Jahre

Gebäude

7 - 50

7 - 50

Technische Anlagen und Maschinen

4 - 20

4 - 20

Betriebs- und Geschäftsausstattung

3 - 23

3 - 23

2.3.8 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien:

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien umfassen Grundstücke und Gebäude, die nicht für die eigene Produktion, sondern zur Erzielung von Mieteinnahmen genutzt werden. Bis Juli 2019 wurden bei der SCHUMAG Teile der am Firmensitz in Aachen gelegenen Grundstücke und Gebäude vermietet und als Finanzinvestition gehalten. Die Zugangsbewertung bei Übertragung sowie die Folgebewertung erfolgte entsprechend IAS 40 i.V.m. IAS 16.5. Die als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien (Grundstücke und Gebäude) werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich planmäßiger linearer Abschreibungen über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer angesetzt.

Nutzungsdauer als Finanzinvestition gehaltener Immobilien

2018/19

2017/18

Jahre

Jahre

Gebäude

10 - 40

10 - 40

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Konzernabschluss/Konzern-Anhang

2.3.9 Wertminderungen:

Zu jedem Abschlussstichtag ist zu prüfen, ob Anhaltspunkte für mögliche Wertminderungen immaterieller Vermögenswerte sowie von Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien vorliegen. Darüber hinaus ermittelt der Konzern an jedem Abschlussstichtag, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung finanzieller Vermögenswerte vorliegen.

Bei Vorliegen solcher Anhaltspunkte ("Triggering Events") wird im Rahmen eines Impairment-Tests der erzielbare Betrag der betreffenden Vermögenswerte ermittelt. Hierfür werden Vermögenswerte auf der niedrigsten identifizierbaren Ebene zusam- mengefasst, für die Cash-flows weitestgehend von voneinander unabhängigen Einheiten generiert werden können (ZGE). Für die SCHUMAG wurden bisher zwei ZGE identifiziert. Nach dem Verkauf der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilie, deren Geschäftsaktivitäten bisher eine der beiden ZGE abbildeten, verbleiben derzeit als einzige ZGE die operativen Geschäftsaktivi- täten des SCHUMAG-Konzerns. Der erzielbare Betrag der ZGE wird durch Ermittlung des Nutzungswerts (value in use) anhand der zu erwartenden zukünftigen diskontierten Cash-flows bestimmt.

Sofern der erzielbare Betrag der ZGE unter dem Buchwert ihres Nettovermögens liegt, wird eine Wertminderung vorgenommen.

Ein zuvor erfasster Wertminderungsaufwand wird nur dann rückgängig gemacht, wenn sich seit der Berücksichtigung des letzten Wertminderungsaufwands eine Änderung der Annahmen ergeben hat, die zur Bestimmung des erzielbaren Betrages herangezogen wurden. Die Wertaufholung ist dahingehend begrenzt, dass der Buchwert eines Vermögenswertes weder seinen erzielbaren Betrag noch den Buchwert übersteigen darf, der sich nach Berücksichtigung planmäßiger Abschreibungen ergeben hätte, wenn in früheren Jahren kein Wertminderungsaufwand für den Vermögenswert erfasst worden wäre.

2.3.10 Leasing:

Leasingverhältnisse werden entweder als Finanzierungsleasing oder als Operatingleasing klassifiziert. Leasingvereinbarun- gen, bei denen der SCHUMAG-Konzern als Leasingnehmer alle wesentlichen Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum eines Vermögenswertes verbunden sind, trägt, werden als Finanzierungsleasing behandelt. Im Rahmen von Finanzierungsleasing genutzte Vermögenswerte werden mit dem niedrigeren Betrag aus beizulegendem Zeitwert und Barwert der Mindestleasing- zahlungen aktiviert und in der Folge über die geschätzte Nutzungsdauer oder die kürzere Vertragslaufzeit abgeschrieben. Alle übrigen Leasingvereinbarungen, in denen der SCHUMAG-Konzern Leasingnehmer ist, werden als Operatingleasing eingestuft. In diesem Fall werden die zu leistenden Leasingzahlungen linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses als Aufwand er- fasst. Leasingvereinbarungen, bei denen der Konzern Leasinggeber ist und nicht alle wesentlichen Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum eines Vermögenswertes verbunden sind, auf den Leasingnehmer überträgt, werden als Operatingleasing eingeordnet. Der verleaste Vermögenswert verbleibt in der Konzernbilanz und wird planmäßig abgeschrieben. Die Ertragsrea- lisierung der erhaltenen Leasingzahlungen erfolgt linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses.

2.3.11 Ertragsteuern:

Tatsächliche Ertragsteueransprüche und Ertragsteuerschulden für die laufende Periode und frühere Perioden werden mit dem Betrag bemessen, in dessen Höhe eine Erstattung von der Steuerbehörde bzw. eine Zahlung an die Steuerbehörde er- wartet wird. Die Berechnung der tatsächlichen Ertragsteuern erfolgt auf Basis der Steuersätze und Steuergesetze, die zum Abschlussstichtag in den Ländern gelten, in denen der SCHUMAG-Konzern zu versteuerndes Einkommen erzielt. Für temporäre Differenzen zwischen den Wertansätzen in der IFRS- und Steuerbilanz der einbezogenen Gesellschaften sowie auf Konsolidie- rungsvorgänge und steuerliche Verlustvorträge werden latente Steuern abgegrenzt. Die Abgrenzungen werden in Höhe der voraussichtlichen Steuerbe- bzw. -entlastung nachfolgender Geschäftsjahre gebildet. Die zugrunde gelegten Steuersätze sind in Anmerkung 11 aufgeführt. Steuerguthaben aus Abgrenzungen werden nur dann berücksichtigt, wenn die Realisierung der zukünftigen Steuerminderung hinreichend wahrscheinlich erscheint. Eine Saldierung von aktiven und passiven Steuerabgren-

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SCHUMAG AG

zungen wird vorgenommen, soweit sie im Verhältnis zu einer Steuerbehörde aufrechenbar sind und beabsichtigt wird, den Ausgleich der tatsächlichen Steuerschulden und Erstattungsansprüche auf Nettobasis herbeizuführen, oder Steueransprüche und Steuerschulden gleichzeitig zu realisieren.

2.3.12 Vorräte:

Die Bewertung von Vorräten erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Wenn die Marktpreise bzw. beizulegenden Zeitwerte auf der Basis von Nettoveräußerungswerten niedriger sind, werden diese angesetzt. Der Nettoveräußerungswert entspricht dem im normalen Geschäftsgang erzielbaren Verkaufserlös abzüglich der bis zum Verkauf noch anfallenden direkt zurechenbaren Aufwendungen. Die Ermittlung der Anschaffungskosten bzw. des Materialanteils in den Herstellungskosten erfolgt auf Basis des first-in-first-out-Verfahrens (Fifo). Als Herstellungskosten werden direkt zurechenbare Kosten sowie Material- und Fertigungsgemeinkosten bei normaler Auslastung der betreffenden Produktionsanlagen erfasst, soweit sie im Zusammenhang mit dem Herstellungsvorgang anfallen. Kosten der allgemeinen Verwaltung werden ebenfalls berücksichtigt, soweit sie auf den Herstellungsbereich entfallen.

2.3.13 Pensionsrückstellungen:

Pensionsrückstellungen werden versicherungsmathematisch nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) unter Berücksichtigung von erwarteten zukünftigen Entgelt- und Rentenanpassungen errechnet. Neubewertungen der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen sowie Gewinne und Verluste aus Asset Ceiling werden ergebnisneutral als sonsti- ges Ergebnis mit den Gewinnrücklagen verrechnet und in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung dargestellt.

2.3.14 Übrige Rückstellungen:

Übrige Rückstellungen werden gebildet, wenn aufgrund eines vergangenen Ereignisses eine gegenwärtige Verpflichtung be- steht, ein Abfluss wirtschaftlicher Ressourcen wahrscheinlich ist und seine Höhe zuverlässig geschätzt werden kann. Die Höhe einer Rückstellung ist der wahrscheinliche Erfüllungsbetrag. Der wahrscheinliche Erfüllungsbetrag von langfristigen Rückstel- lungen wird abgezinst, wenn der Abzinsungseffekt wesentlich ist. Der Ansatz erfolgt in diesem Fall zum Barwert. Zinseffekte werden im Finanzergebnis erfasst.

2.3.15 Finanzinstrumente:

Ein Finanzinstrument gem. IAS 32 ist ein Vertrag, der bei einem Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei einem anderen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument führt. Finanzinstrumente werden gem. IFRS 9 in folgende Bewertungskategorien unterteilt:

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet

Zum beizulegenden Zeitwert bewertet

Bei marktüblichem Kauf oder Verkauf erfolgt die Einbuchung zum Erfüllungstag. Finanzielle Vermögenswerte sowie finanzielle Verbindlichkeiten werden beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert unter Berücksichtigung ggf. angefallener Transaktionskosten bewertet. Die Folgebewertung richtet sich nach dem Geschäftsmodell, dem die finanziellen Vermögens- werte oder finanziellen Verbindlichkeiten zugeordnet sind, sowie der Eigenschaft der vertraglichen Zahlungsströme der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten.

Die finanziellen Vermögenswerte setzen sich bei der SCHUMAG aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstigen finanziellen Vermögenswerte sowie Zahlungsmitteln zusammen. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungs- kosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode, da die finanziellen Vermögenswerte in den Berichtsperioden ausschließlich

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Konzernabschluss/Konzern-Anhang

im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten werden, dessen Zielsetzung darin besteht, finanzielle Vermögenswerte zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme zu halten, und die Vertragsbedingungen zu festgelegten Zeitpunkten zu Zahlungsströmen führen, die ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen.

Für die finanziellen Vermögenswerte sind erwartete Verluste anhand eines 3-Stufen-Modells(Expected-Loss-Model) zu erfas- sen. Bereits bei Zugang sind erwartete Verluste in Höhe des Barwerts eines erwarteten 12-Monats-Verlusts zu berücksichtigen. Bei einer signifikanten Erhöhung des Ausfallrisikos ist die Risikovorsorge bis zur Höhe der erwarteten Verluste der gesamten Restlaufzeit aufzustocken. Dies gilt jedoch nicht für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die dem vereinfachten Wert- minderungsmodell des IFRS 9 unterliegen und für die unmittelbar die erwarteten Verluste der gesamten Restlaufzeit zu erfas- sen sind. Liegen objektive Anzeichen für eine substanzielle Wertminderung vor, erfolgt die Zinsvereinnahmung auf Grundlage des Nettobuchwerts (Buchwert abzgl. Risikovorsorge). Eine erforderliche Wertberichtigung wird unter Verwendung eines Wert- berichtigungskontos vorgenommen und der Wertminderungsverlust erfolgswirksam erfasst. Bei Wegfall der Gründe für zuvor vorgenommene Wertberichtigungen werden entsprechende Zuschreibungen durch Anpassung des Wertberichtigungskontos getätigt, nicht jedoch über die fortgeführten Anschaffungskosten hinaus.

Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungen aus den finanziellen Vermö- genswerten nicht mehr bestehen, die Forderungen als uneinbringlich eingestuft wurden oder finanzielle Vermögenswerte mit allen wesentlichen Risiken und Chancen übertragen werden. Wird eine ausgebuchte Forderung aufgrund eines Ereignisses, das nach der Ausbuchung eintrat, später wieder als einbringlich eingestuft, wird der entsprechende Betrag unmittelbar erfolgs- wirksam erfasst.

Die finanziellen Verbindlichkeiten betreffen bei der SCHUMAG Finanzschulden, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leis- tungen sowie sonstige finanzielle Verbindlichkeiten. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode. Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Verpflichtun- gen beglichen, aufgehoben oder ausgelaufen sind.

Im Berichtszeitraum bestanden im SCHUMAG-Konzern keine derivativen Finanzinstrumente.

2.3.16 Aktivwerte Rückdeckungsversicherungen:

Der Ansatz der Aktivwerte der Rückdeckungsversicherungen unter den sonstigen finanziellen Vermögenswerten erfolgt zu nach versicherungsmathematischen Grundsätzen ermittelten beizulegenden Zeitwerten.

2.3.17 Segmentberichterstattung:

Die Segmentberichterstattung ist gem. dem sogenannten Management Approach an der internen Organisations- und Berichts- struktur der SCHUMAG ausgerichtet. Die der Ermittlung der internen Steuerungsgrößen zugrunde liegenden Daten werden aus dem internen Reporting in weitgehender Übereinstimmung mit IFRS abgeleitet.

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SCHUMAG AG

2.4 Wesentliche Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen

Bei der Erstellung des Konzernabschlusses werden vom Vorstand Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen ge- troffen, die sich auf die Höhe der im Konzernabschluss ausgewiesenen Erträge, Aufwendungen, Vermögenswerte und Schulden sowie die Angabe von Eventualverbindlichkeiten auswirken. Durch die mit diesen Annahmen und Schätzungen verbundene Unsicherheit können jedoch Ergebnisse entstehen, die in zukünftigen Perioden zu erheblichen Anpassungen des Buchwerts der betroffenen Vermögenswerte oder Schulden führen. Bei folgenden Sachverhalten sind die zum Abschlussstichtag getroffenen Annahmen von besonderer Bedeutung:

2.4.1 Operatingleasing-Verhältnisse - Konzern als Leasinggeber:

Die SCHUMAG hat im Wesentlichen zwei Leasingverträge zur gewerblichen Vermietung von Immobilien abgeschlossen. Dabei wurde anhand von Analysen der Vertragsbedingungen festgestellt, dass alle mit dem Eigentum an diesen vermieteten Im- mobilien verbundenen maßgeblichen Chancen und Risiken im Konzern verbleiben. Die Verträge werden dementsprechend als Operatingleasing-Verhältnis bilanziert, wobei der Ausweis der ab 2008 vermieteten Immobilie nach IAS 40 unter den als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien erfolgte, während die ab 2016 vermietete Immobilie weiterhin nach IAS 16 unter den Sachanlagen ausgewiesen wird, da der Anteil der Eigennutzung der Immobilie wesentlich ist.

2.4.2 Ertragsteuern:

Unsicherheiten bestehen hinsichtlich der Höhe und des Entstehungszeitpunkts künftig zu versteuernder Ergebnisse. Es ist möglich, dass Abweichungen zwischen den tatsächlichen Ergebnissen und den getroffenen Annahmen bzw. künftige Ände- rungen solcher Annahmen in Zukunft Anpassungen des bereits erfassten Steuerertrags und Steueraufwands erfordern. Die SCHUMAG bildet, basierend auf zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses vorliegenden Informationen, Rückstel- lungen für mögliche Auswirkungen steuerlicher Außenprüfungen. Die Höhe solcher Rückstellungen basiert auf verschiedenen Faktoren, wie beispielsweise der Erfahrung aus früheren steuerlichen Außenprüfungen und unterschiedlichen Auslegungen der steuerrechtlichen Vorschriften durch das steuerpflichtige Unternehmen und die zuständige Steuerbehörde.

Latente Steueransprüche werden auch für steuerliche Verlustvorträge angesetzt. Ihre Realisierbarkeit hängt von künftigen steuerpflichtigen Ergebnissen der jeweiligen Gesellschaft sowie steuerrechtlichen Vorschriften ab. Wenn Zweifel an der Realisierung der Verlustvorträge bestehen, werden im Einzelfall aktive latente Steuern nicht angesetzt. Die nach dem Wegfall der seinerzeit bestehenden Verlustvorträge im Juni 2014 neu entstandenen Verlustvorträge der deutschen Tochtergesellschaft werden vor dem Hintergrund der Einstellung derer operativer Tätigkeiten voraussichtlich nicht mehr nutzbar sein. Auch eine Nutzung der bei der SCHUMAG im Geschäftsjahr 2018/19 entstandenen Verlustvorträge im mittelfristigen Planungszeitraum ist aufgrund der anhaltenden Restrukturierungsphase eher nicht realisierbar. Dementsprechend wurden die ermittelten laten- ten Steueransprüche nicht angesetzt.

2.4.3 Pensionsrückstellungen:

Der Barwert der Pensionsverpflichtungen wird anhand versicherungsmathematischer Berechnungen ermittelt, wobei die versi- cherungsmathematische Bewertung auf Grundlage diverser Annahmen erfolgt. Hierzu zählen die Bestimmung der Abzinsungs- sätze sowie Schätzungen über die künftige Entwicklung der Renten und Lebenserwartungen. Aufgrund der Komplexität der Bewertung, der zugrunde liegenden Annahmen und ihrer Langfristigkeit reagiert eine leistungsorientierte Verpflichtung höchst sensibel auf Änderungen dieser Annahmen. Die von der SCHUMAG getroffenen Annahmen, die zu jedem Abschlussstichtag überprüft werden, sind in Anmerkung 24 aufgeführt.

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Konzernabschluss/Konzern-Anhang

2.4.4 Übrige Rückstellungen:

Übrige Rückstellungen decken auch Risiken aus Rechtsstreitigkeiten und -verfahren ab. Zur Beurteilung der Rückstellungs- höhe werden neben der Sachverhaltsbeurteilung und den geltend gemachten Ansprüchen im Einzelfall auch die Ergebnisse vergleichbarer Verfahren und Rechtsgutachten herangezogen sowie Annahmen über Eintrittswahrscheinlichkeiten und Band- breiten möglicher Inanspruchnahmen getroffen. Die tatsächlichen Belastungen können von diesen Einschätzungen abweichen.

2.4.5 Außerplanmäßige Abschreibungen (Impairments):

Bei Vorliegen von Anhaltspunkte für mögliche Wertminderungen wird im Rahmen eines Impairment-Tests der erzielbare Be- trag der betreffenden Vermögenswerte ermittelt. Der erzielbare Betrag wird durch Ermittlung des Nutzungswerts (value in use) anhand der zu erwartenden zukünftigen diskontierten Cash-flows bestimmt. Den geschätzten Cash-flows liegt in der Regel eine von den entsprechenden Gremien im vierten Quartal des Geschäftsjahres genehmigte Unternehmensplanung mit einem Detailplanungszeitraum von drei Jahren zugrunde. Das letzte Planungsjahr bildet die Grundlage für die Ableitung des nach- haltig erzielbaren Zahlungsmittelzuflusses. In die Planung fließen neben prognostizierten Umsatz- sowie Lohn- und Gehaltsent- wicklungen insbesondere Einschätzungen zur zukünftigen betrieblichen Leistung ein. Die zukünftigen Zahlungsmittelzuflüsse werden zudem von dem angesetzten Diskontierungszinssatz sowie der für die ewige Rente unterstellten Wachstumsrate beein- flusst. Der Diskontierungszinssatz hängt im Wesentlichen vom risikolosen Zinssatz sowie von Annahmen zum Kreditrisiko und zur Marktrisikoprämie für die Eigenkapitalverzinsung ab.

2.5 Auswirkungen neuer sowie geänderter Rechnungslegungsstandards

2.5.1 Erstmalige Anwendung von IFRS

Die nachfolgend aufgeführten neuen bzw. geänderten und bereits in EU-Recht übernommenen Standards sowie Interpretatio- nen wurden im Geschäftsjahr 2018/19 erstmalig verpflichtend angewendet. Deren erstmalige Anwendung hat - soweit nicht anders vermerkt - keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss.

IFRS 15 "Revenue from Contracts with Customers" wurde am 28. Mai 2014 veröffentlicht, zusammen mit den am 11. Septem- ber 2015 veröffentlichten Amendments to IFRS 15 "Effective Date of IFRS 15" am 22. September 2016 in EU-Recht übernom- men und ist erstmals für die Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnen. IFRS 15 legt einen umfassenden Rahmen zur Bestimmung fest, ob, in welcher Höhe und zu welchem Zeitpunkt bzw. welchem Zeitraum Umsatz- erlöse zu erfassen sind. Er ersetzt bestehende Leitlinien zur Erfassung von Umsatzerlösen, darunter IAS 18 "Revenue", IAS 11 "Construction Contracts" und IFRIC 13 "Customer Loyalty Programmes". Daneben enthält der Standard eine Reihe von weiteren Regelungen zu Detailfragestellungen sowie eine Ausweitung der erforderlichen Anhangangaben. Die SCHUMAG hat das Wahl- recht zur vereinfachten retrospektiven Erstanwendung angewendet und beschränkt dabei die rückwirkende Anwendung von IFRS 15 auf Verträge, die zum Erstanwendungszeitpunkt noch nicht vollständig erfüllt sind, d.h. die zum 1. Oktober 2018 noch nicht vollständig erfüllten Verträge werden so bilanziert, als wären sie von Beginn an entsprechend IFRS 15 angesetzt worden. Der kumulierte Effekt aus der Umstellung wird grundsätzlich im Eigenkapital erfasst. Im SCHUMAG-Konzern haben sich durch den neuen Standard keine wesentlichen Auswirkungen ergeben.

IFRS 9 "Financial Instruments" wurde am 24. Juli 2014 veröffentlicht, am 22. November 2016 in EU-Recht übernommen und ist erstmals für die Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnen. IFRS 9 löst den bestehenden Standard IAS 39 "Financial Instruments: Recognition and Measurement" ab und umfasst geänderte Vorgaben zur Klassi- fizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten sowie ein neues Risikovorsorgemodell, das nunmehr erwartete Verluste für die Berechnung der Risikovorsorge berücksichtigt. Zudem enthält er neue, allgemeine Bilanzierungsvorschriften

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SCHUMAG AG

für Sicherungsgeschäfte. Darüber hinaus werden durch die Anwendung des neuen Standards zusätzliche Anhangangaben er- forderlich. Mit Ausnahme der Bilanzierung von Sicherungsgeschäften ist der Standard rückwirkend anzuwenden, jedoch ist die Angabe von Vergleichsinformationen nicht erforderlich. Die Vorschriften für die Bilanzierung von Sicherungsgeschäften sind im Allgemeinen bis auf wenige Ausnahmen prospektiv anzuwenden. Der kumulierte Effekt aus der Umstellung wird grundsätz- lich erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Die erstmalige Anwendung von IFRS 9 hatte die folgenden Effekte:

Klassifizierung und Bewertung

Die Klassifizierung eines Finanzinstruments erfolgte ab dem Geschäftsjahr 2018/19 nicht mehr nach Verwendungsabsicht (IAS 39), sondern nach dem Geschäftsmodell und den vertraglichen Cashflows. Insgesamt haben sich folgende Auswirkungen in Bezug auf die Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten ergeben:

IAS 39

IFRS 9

Buchwert

Buchwert

(TEUR)

Kategorie

Bewertung

30.9.2018

Kategorie Bewertung

1.10.2018

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

KuF

fAK

3.294

Verm-fAK

fAK

3.294

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

KuF

fAK

3.284

Verm-fAK

fAK

3.284

Zahlungsmittel

KuF

fAK

910

Verm-fAK

fAK

910

Finanzielle Vermögenswerte

7.488

7.488

Finanzschulden (ohne Finanzierungsleasing)

Verb-fAK

fAK

1.001

Verb-fAK

fAK

1.001

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing

Verb-fAK

fAK

140

Verb-fAK

fAK

140

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Verb-fAK

fAK

3.442

Verb-fAK

fAK

3.442

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Verb-fAK

fAK

3.710

Verb-fAK

fAK

3.710

Finanzielle Verbindlichkeiten

8.293

8.293

KuF:

Kredite und Forderungen

Verm-fAK: Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte

Verb-fAK: Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten

fAK:

zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet

Wertminderung

IFRS 9 sieht ein 3-Stufenkonzept(Expected-Loss-Model) vor. Die Eingliederung des zugrundeliegenden Vermögenswertes erfolgt je nach Risikobeurteilung. Eine zusätzliche Risikovorsorge aufgrund der erstmaligen Anwendung des "Expected-Credit-Loss"-Ansatzes war aufgrund der unwesentlichen Ausfallrisiken bei SCHUMAG nicht erforderlich.

In den Berichtsperioden erfolgte keine Bilanzierung von Sicherungsgeschäften.

Clarifications to IFRS 15 "Revenue from Contracts with Customers" wurden am 12. April 2016 veröffentlicht, am 31. Oktober 2017 in EU-Recht übernommen und sind erstmals für die Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnen. Die Klarstellungen betreffen gezielte Änderungen an IFRS 15 in den Bereichen Identifizierung von Leistungsver- pflichtungen, Klassifizierung von Prinzipal oder Agent sowie Umsatzerlöse aus Lizenzen. Zu den möglichen Auswirkungen wird auf die Aussagen zu IFRS 15 "Revenue from Contracts with Customers" verwiesen.

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Konzernabschluss/Konzern-Anhang

Amendments to IFRS 2 "Classification and Measurement of Share-based Payment Transactions" wurden am 20. Juni 2016 veröffentlicht, am 26. Februar 2018 in EU-Recht übernommen und sind erstmals für die Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnen. Durch die Änderungen wird die Bilanzierung von anteilsbasierten Vergütungen mit Barausgleich klargestellt.

Amendments to IFRS 4 "Applying IFRS 9 Financial Instruments with IFRS 4 Insurance Contracts" wurden am 12. September 2016 veröffentlicht, am 3. November 2017 in EU-Recht übernommen und sind erstmals für die Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnen. Die Anpassungen betreffen die Erstanwendung von IFRS 9 für Versicherungs- verträge. Durch unterschiedliche Zeitpunkte des Inkrafttretens von IFRS 9 und IFRS 4 ergeben sich ohne diese Anpassungen für einen Übergangszeitraum erhöhte Volatilitäten in Ergebnissen und ein doppelter Umstellungsaufwand.

Annual Improvements to IFRSs 2014-2016Cycle wurden am 8. Dezember 2016 veröffentlicht und am 7. Februar 2018 in EU-Recht übernommen. Durch den Sammel-Änderungsstandard erfolgen Anpassungen an IFRS 1 "First-time Adoption of International Financial Reporting Standards", IFRS 12 "Disclosures of Interests in Other Entities" sowie IAS 28 "Investments in Associates and Joint Ventures". Die Änderungen an IFRS 1 und IAS 28 sind erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnen.

Amendments to IAS 40 " Transfer of Investment Property" wurden am 8. Dezember 2016 veröffentlicht, am 14. März 2018 in EU-Recht übernommen und sind erstmals für die Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnen. Mit den Änderungen wurde klargestellt, in welchen Fällen die Klassifikation einer Immobilie als "Als Finanzinvestition gehalte- ne Immobilie" beginnt bzw. endet, wenn sich die Immobilie noch im Bau oder in der Entwicklung befindet.

IFRIC 22 "Foreign Currency Transactions and Advance Consideration" wurde am 8. Dezember 2016 veröffentlicht, am 22. März 2018 in EU-Recht übernommen und ist erstmals für die Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnen. Die neue Interpretation stellt klar, auf welchen Zeitpunkt der Wechselkurs für die Umrechnung von Transaktionen in Fremdwährungen zu ermitteln ist, die erhaltene oder geleistete Anzahlungen beinhalten.

2.5.2 Noch nicht berücksichtigte IFRS, die bereits in EU-Recht übernommen wurden

Die nachfolgend aufgeführten neuen bzw. geänderten und bereits in EU-Recht übernommenen Standards sowie Interpreta- tionen sind zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht verpflichtend anzuwenden. Die SCHUMAG plant grundsätzlich keine vorzeitige Anwendung und geht davon aus, dass deren Anwendung - soweit nicht anders vermerkt - keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben wird.

IFRS 16 "Leases" wurde am 13. Januar 2016 veröffentlicht, am 31. Oktober 2017 in EU-Recht übernommen und ist erstmals für die Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2019 beginnen. Durch IFRS 16, der den bisherigen Leasing -Standard IAS 17 ersetzt, verändert sich im Wesentlichen die Bilanzierung von Leasingverhältnissen beim Leasingnehmer. So hat beim Leasingnehmer für alle Leasingverhältnisse der Bilanzansatz von Vermögenswerten für die erlangten Nutzungs- rechte und von Verbindlichkeiten für die eingegangenen Zahlungsverpflichtungen zu erfolgen. Anwendungserleichterungen werden für sog. geringwertige Vermögenswerte sowie für kurzfristige Leasingverhältnisse eingeräumt. Die Bilanzierungsvor- schriften für Leasinggeber entsprechen dagegen weitestgehend den bisherigen Regelungen des IAS 17, d.h. für diese ist weiter zwischen Finanzierungsleasing und Operatingleasing zu unterscheiden. Die Erstanwendung von IFRS 16 erfolgt bei SCHUMAG zum 1. Oktober 2019 über den modifizierten retrospektiven Ansatz, so dass die Umstellungseffekte grundsätzlich im Eigen- kapital unter den Gewinnrücklagen auszuweisen sind. Folgende, in IFRS 16 vorgesehene Erleichterungsvorschriften werden in Anspruch genommen: Für kurzfristige Leasingvereinbarungen mit einer Laufzeit von unter zwölf Monaten (und ohne Kaufoption)

70

SCHUMAG AG

sowie für Leasingverträge, bei denen der zugrunde liegende Vermögenswert von geringem Wert ist (z.B. Kopierer), werden kein Nutzungsrecht und keine Leasingverbindlichkeit bilanziert. Dies gilt auch für Verträge, die zum Erstanwendungszeitpunkt nur noch eine Restlaufzeit von unter einem Jahr haben. Als geringen Wert hat SCHUMAG einen Betrag von TEUR 5 definiert. Weiterhin wird unterstellt, dass vorhandene Rückkaufoptionen bzgl. der Leasinggegenstände am Ende der Leasinglaufzeit ausgeübt werden. Zum 1. Oktober 2019 wird eine Erhöhung der langfristigen Vermögenswerte sowie der Finanzschulden von ca. EUR 0,4 Mio bilanziert, was zu einem entsprechenden Anstieg der Bilanzsumme führt. Dagegen werden sich die sonstigen finanziellen Verpflichtungen durch die Änderung der Bilanzierungsvorschriften für Verpflichtungen aus Operatingleasing-Ver- trägen um ca. EUR 0,2 Mio reduzieren. Zudem werden die bisher in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesenen Leasingaufwendungen durch Abschreibungen der Nutzungsrechte sowie Zinsaufwendungen für die Verbindlichkeiten ersetzt. Dadurch ergeben sich Verbesserungen bei der Kennzahl EBIT. Darüber hinaus verschieben sich die in der Leasingrate enthalte- nen Tilgungszahlungen vom Cash-flow aus laufender Geschäftstätigkeit in den Cash-flow aus Finanzierungstätigkeit. Bzgl. des derzeitigen Volumens aus Operatingleasing-Verträgen wird auf Anmerkung 32 verwiesen.

IFRIC 23 "Uncertainty over Income Tax Treatments" wurde am 7. Juni 2017 veröffentlicht, am 23. Oktober 2018 in EU-Recht übernommen und ist erstmals für die Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2019 beginnen. Die neue Interpretation ergänzt die Regelungen in IAS 12 hinsichtlich der Berücksichtigung von Unsicherheiten bezüglich der ertrag- steuerlichen Behandlung von solchen Sachverhalten und Transaktionen, die von der zukünftigen Auslegung durch die Steuer- behörden abhängen, welche jedoch zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses noch nicht bekannt ist.

Amendments to IFRS 9 "Prepayment Features with Negative Compensation" wurden am 12. Oktober 2017 veröffentlicht, am 22. März 2018 in EU-Recht übernommen und sind erstmals für die Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem

1. Januar 2019 beginnen. Die Änderungen an IFRS 9 betreffen eine begrenzte Anpassung der für die Klassifikation von finan- ziellen Vermögenswerten relevanten Beurteilungskriterien.

Amendments to IAS 28 "Long-term Interests in Associates and Joint Ventures" wurden am 12. Oktober 2017 veröffentlicht, am 8. Februar 2019 in EU-Recht übernommen und sind erstmals für die Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem

1. Januar 2019 beginnen. Die Änderungen stellen klar, dass IFRS 9 auf langfristige Anteile an assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen anzuwenden ist, deren Bilanzierung nicht nach der Equity-Methode erfolgt.

Annual Improvements to IFRSs 2015-2017Cycle wurden am 12. Dezember 2017 veröffentlicht, am 14. März 2019 in EU-Recht übernommen und sind erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2019 beginnen. Durch den Sammel-Änderungsstandard erfolgen Anpassungen an IFRS 3 "Business Combinations", IFRS 11 "Joint Arrange- ments", IAS 12 "Income Taxes" sowie IAS 23 "Borrowing Costs".

Amendments to IAS 19 "Plan Amendment, Curtailment or Settlement" wurden am 7. Februar 2018 veröffentlicht, am 13. März 2019 in EU-Recht übernommen und sind erstmals für die Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2019 beginnen. Die Änderungen stellen klar, dass bei Planänderungen, -kürzungen und Abgeltungen von Pensionsverpflichtungen aufgrund aktualisierter Annahmen der Dienstzeitaufwand und die Nettozinsen für den Rest der Periode auf Basis der aktuali- sierten Annahmen zu berücksichtigen sind.

71

Konzernabschluss/Konzern-Anhang

Amendments to References to the Conceptual Framework in IFRS Standards wurden am 29. März 2018 veröffentlicht, am

  1. November 2019 in EU-Recht übernommen und sind erstmals für die Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem
  1. Januar 2020 beginnen. Das überarbeitete Rahmenkonzept besteht aus einem neuen übergeordneten Abschnitt "Status and purpose of the conceptual framework" sowie aus nunmehr acht vollständig enthaltenen Abschnitten. Dazu gekommen sind die Abschnitte "The reporting entity" und "Presentation and disclosure"; der Abschnitt "Recognition" wurde um "Derecognition" ergänzt.

Amendments to IAS 1 and IAS 8 "Definition of Material" wurden am 31. Oktober 2018 veröffentlicht, am 29. November 2019 in EU-Recht übernommen und sind erstmals für die Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2020 begin- nen. Mit den Änderungen wird in den IFRS ein einheitlicher und genauer umrissener Definitionsbegriff der Wesentlichkeit von Abschlussinformationen geschaffen und durch begleitende Beispiele ergänzt.

Amendments to IFRS 9, IAS 39 and IFRS 7 "Interest Rate Benchmark Reform" wurden am 29. September 2019 veröffentlicht, am 15. Januar 2020 in EU-Recht übernommen und sind erstmals für die Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem

1. Januar 2020 beginnen. Die Änderungen betreffen insbesondere bestimmte Erleichterungen bzgl. der Hedge-Accounting Vorschriften und sind verpflichtend für alle Sicherungsbeziehungen anzuwenden, die von der Reform des Referenzzinssatzes betroffen sind. Zusätzlich sind weitere Angaben darüber vorgesehen, inwieweit die Sicherungsbeziehungen der Unternehmen von den Änderungen betroffen sind.

2.5.3 Noch nicht berücksichtigte IFRS, die noch nicht in EU-Recht übernommen wurden

Die nachfolgend aufgeführten neuen bzw. geänderten Standards sowie Interpretationen sind zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht in EU-Recht übernommen worden. Die SCHUMAG plant deren erstmalige Anwendung grundsätzlich zum verpflichtenden Erstanwendungszeitpunkt nach Übernahme durch die EU und geht davon aus, dass deren Anwendung - soweit nicht anders vermerkt - keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben wird.

IFRS 17 "Insurance Contracts" wurde am 18. Mai 2017 veröffentlicht und ist erstmals für die Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2021 beginnen. Der neue Standard ersetzt den bisherigen Standard IFRS 4 und regelt die Grund- sätze bzgl. Ansatz, Bewertung und Ausweis von Versicherungsverträgen sowie diesbezügliche Anhangangaben.

Amendments to IFRS 3 "Business Combinations" wurden am 22. Oktober 2018 veröffentlicht und sind erstmals für die Ge- schäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2020 beginnen. Mit der vorliegenden Änderung wird insbesondere klargestellt, dass ein Geschäftsbetrieb eine Gruppe von Tätigkeiten und Vermögenswerten umfasst, die mindestens einen Ressourceneinsatz (Input) und einen substanziellen Prozess beinhalten, die dann zusammen signifikant zur Fähigkeit beitragen, Leistungen (Output) zu produzieren. Im Hinblick auf die Leistungen (Output) wird zudem auf die Erbringung von Waren und Dienstleistungen an Kunden abgestellt.

Amendments to IAS 1 "Presentation of Financial Statements: Classification of Liabilities as Current or Non-current" wurden am

23. Januar 2020 veröffentlicht und sind erstmals für die Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2020 beginnen. Gegenstand der Änderungen an IAS 1 ist die Klarstellung, dass im Rahmen der Klassifizierung von Verbindlichkeit als kurz- oder langfristig auf bestehende Rechte des Unternehmens zum Abschlussstichtag abzustellen ist. Hierbei sollen die Erwartungen und Absichten des Managements, ob ein solches Recht tatsächlich auch ausgeübt wird oder eine vorzeitige Rück- zahlung beabsichtigt ist, unberücksichtigt bleiben.

72

SCHUMAG AG

3. AKQUISITIONEN / DESINVESTITIONEN

Im Geschäftsjahr 2018/19 wurden wie im Vorjahr keine Unternehmenserwerbe durchgeführt. Derzeit sind keine Akquisitionen oder Desinvestitionen vorgesehen.

4. SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

Zum Zweck der Unternehmenssteuerung ist der Konzern nach Produkten in Geschäftseinheiten organisiert. Dienstleistungen sind von untergeordneter Bedeutung. Die Zuordnung von Vermögenswerten und Abschreibungen zu den Segmenten erfolgt entsprechend der wirtschaftlichen Verfügungsgewalt. Von den Segmenten gemeinsam genutzte Vermögenswerte werden nach der antei-ligen Nutzung zugeordnet. Aufgrund der internen Organisations- und Berichtsstruktur ergeben sich nach IFRS 8 folgende Segmente.

Das Segment SCHUMAG bildet die Geschäftsaktivitäten der SCHUMAG am Standort Aachen ab. Es produziert hochgenaue Auto- mobilzulieferteile, Komponenten für feinmechanische Mess- und Anzeigegeräte, präzise Achsen für eine breite Palette von Haushaltsgeräten sowie Komponen-ten für medizinische und optische Geräte.

Das Segment Schumag Romania bildet die Geschäftsaktivitäten der Schumag Romania S.R.L. am rumänischen Standort ab. Hier werden neben Komponenten für Automobilzulieferteile insbesondere Präzisionsnormteile für den Kunststoffspritz- und Druck- guss sowie zeichnungsgebundene Präzisionsteile in kleineren Losgrößen produziert. Bis Dezember 2018 erfolgte der Vertrieb der Präzisionsnormteile sowie der zeichnungsgebundenen Präzisionsteile über die SCHUMAG. Ab Januar 2019 werden die Präzisionsnormteile direkt über Schumag Romania vertrieben, der Vertrieb der zeichnungsgebundenen Präzisionsteile ver- bleibt bei SCHUMAG.

Geschäftsaktivitäten, die keinem anderen Segment zugeordnet werden können, weisen wir unter Sonstige Aktivitäten aus. Darin werden die BR Energy GmbH, die operativ nicht mehr aktiv ist, sowie die Konsolidierung abgebildet. Die Konsolidierung umfasst im Wesentlichen die Eliminierung konzerninterner Umsätze sowie der entsprechenden Materialaufwendungen.

Die Umsätze zwischen den Segmenten werden zu marktüblichen Verrechnungspreisen vorgenommen.

Eine Aggregation von operativen Segmenten zu Berichtssegmenten erfolgte nicht.

Wesentliche Kennzahl für die Steuerung der Segmente durch den Vorstand als Hauptentscheidungsträger ist das EBIT.

73

Konzernabschluss/Konzern-Anhang

Segmente 2018/19 (TEUR)

SCHUMAG

Schumag Romania

Sonstige Aktivitäten

Konzern

Umsatz

42.366

3.202

-2.863

42.705

davon Umsätze mit Konzernfremden

41.377

1.352

-24

42.705

davon Intersegmentumsätze

989

1.850

-2.839

0

Gesamtleistung

43.194

3.198

-2.763

43.629

Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT)

-6.854

-336

112

-7.078

Ergebnis vor Steuern

-7.467

-348

9

-7.806

Finanzerträge

113

0

-101

12

Finanzierungsaufwendungen

-726

-12

-2

-740

Abschreibungen

-1.899

-125

20

-2.004

Investitionen

2.350

30

-28

2.352

Langfristige Vermögenswerte

19.160

1.154

-2.341

17.973

Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter

472

89

4

565

Segmente 2017 /18 (TEUR)

SCHUMAG

Schumag Romania

Sonstige Aktivitäten

Konzern

Umsatz

49.750

3.443

-4.012

49.181

davon Umsätze mit Konzernfremden

48.931

277

-27

49.181

davon Intersegmentumsätze

819

3.166

-3.985

0

Gesamtleistung

52.575

3.595

-3.969

52.201

Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT)

1.704

53

167

1.924

Ergebnis vor Steuern

1.279

40

65

1.384

Finanzerträge

113

0

-101

12

Finanzierungsaufwendungen

-538

-13

-1

-552

Abschreibungen

-1.422

-141

6

-1.557

Investitionen

2.977

15

0

2.992

Langfristige Vermögenswerte

23.595

1.293

-2.309

22.579

Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter

467

94

3

564

Von den langfristigen Vermögenswerten entfallen TEUR 16.849 (Vorjahr TEUR 21.253) auf Deutschland und TEUR 1.124 (Vorjahr TEUR 1.326) auf Rumänien. In den langfristigen Vermögenswerten der sonstigen Aktivitäten sind die Konsolidierung der Finanzanlagen der SCHUMAG, die Konsolidierung der von SCHUMAG an Schumag Romania verkauften Sachanlagen sowie aktive latente Steuern aus Konsolidierungsbuchungen enthalten.

74

SCHUMAG AG

In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sind folgende zahlungsunwirksame Wertminderungsaufwendungen enthalten:

Wertminderungsaufwendungen

2018/19

2017/18

TEUR

TEUR

auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

-282

0

auf Forderungen und sonstige Vermögenswerte

-423

0

-705

0

davon für Segment SCHUMAG

-705

0

5. UMSATZERLÖSE

Die Umsatzerlöse teilen sich wie folgt auf:

Wertminderungsaufwendungen

2018/19

2017/18

TEUR

TEUR

Umsatz aus Warenverkäufen

41.717

48.214

davon Segment SCHUMAG

40.365

47.937

davon Segment Schumag Romania

1.352

277

Umsatz aus Vermietung

988

967

davon SCHUMAG

988

967

42.705

49.181

Im Geschäftsjahr 2018/19 wurde mit zwei Kunden (Vorjahr drei Kunden) jeweils mindestens 10 % des Konzernumsatzes reali- siert. Die Kundenumsätze beliefen sich auf TEUR 7.255 und TEUR 5.471 (Vorjahr TEUR 7.551, TEUR 6.798 und TEUR 5.655).

75

Konzernabschluss/Konzern-Anhang

Aufgliederung der Umsatzerlöse nach Regionen

Sitz des Kunden

2018/19

2017/18

TEUR

%

TEUR

%

Deutschland

15.393

36,0

17.717

36,0

Sonstige EU-Länder

10.220

23,9

11.176

22,7

Übriges Europa

199

0,5

385

0,8

USA

11.508

27,0

13.560

27,6

Lateinamerika

1.357

3,2

1.892

3,8

Asien

4.028

9,4

4.451

9,1

42.705

100,0

49.181

100,0

Deutschland

Sonstige EU-Länder

Übriges Europa

USA

Lateinamerika

Asien

4.451

4.028

1.892

1.357

17.717

15.393

13.560

11.508

385

11.176

19910.220

Gesamt TEUR 49.181

Gesamt TEUR 42.705

76

SCHUMAG AG

6. SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE

2018/19

2017/18

TEUR

TEUR

Ertrag aus dem Abgang der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilie

781

0

Ertrag aus dem Verzicht von Dr. Ohlinger auf persönliche

593

201

Ansprüche gegenüber der SCHUMAG

Versicherungsentschädigungen

132

94

Ertrag aus KWK-Umlage

121

122

Erträge aus Rückkaufswerten

72

67

Währungsgewinne

31

34

Ertrag aus der Aufwertung von Forderungen

20

430

Erträge aus dem Abgang von Sachanlagen

20

4

Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen/Ausbuchung von Verbindlichkeiten

0

153

Übrige

37

40

1.807

1.145

Der Ertrag aus KWK-Umlage umfasst den vom Stromnetzbetreiber vergüteten Zuschlag gem. Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz (KWKG) im Zusammenhang mit der Nutzung des Blockheizkraftwerks (BHKW).

Die Versicherungsentschädigungen beinhalten im Wesentlichen von unserer Versicherung erstattete Kosten im Zusammen- hang mit Sturmschäden.

Die Erträge aus Rückkaufswerten resultieren aus Rückdeckungsversicherungen, die keine qualifizierten Versicherungspolicen im Sinne des IAS 19 darstellen.

In den übrigen Erträgen sind u.a. sonstige Zuschüsse sowie eine Vielzahl kleinerer Posten enthalten.

77

Konzernabschluss/Konzern-Anhang

7. MATERIALAUFWAND

2018/19

2017/18

TEUR

TEUR

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe

-8.341

-9.756

sowie für bezogene Waren

Aufwendungen für bezogene Leistungen

-3.409

-5.142

-11.750

-14.898

8 . PERSONALAUFWAND

2018/19

2017/18

TEUR

TEUR

Löhne und Gehälter

-26.214

-24.236

Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung

-4.699

-4.830

davon für Altersversorgung

-181

-453

-30.913

-29.066

An gesetzliche Rentenversicherungsträger wurden Beiträge in Höhe von TEUR 2.105 (Vorjahr TEUR 1.929) abgeführt.

78

SCHUMAG AG

Durchschnittlicher Personalbestand

2018/19

2017/18

Arbeiter

471

474

Angestellte

61

65

Auszubildende

33

25

565

564

Arbeiter

Angestellte

Auszubildende

25

33

65

61

474

471

Gesamt 564

Gesamt 565

79

Konzernabschluss/Konzern-Anhang

9. SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN

2018/19

2017/18

TEUR

TEUR

Instandhaltung

-1.417

-1.638

Beratungskosten

-889

-320

Versicherungskosten

-425

-376

Ausbuchung von Forderungen

-423

0

Leasing- und Mietkosten

-314

-368

IT-Kosten

-268

-255

Sonstige Fremd- und Serviceleistungen

-265

-302

Sonstige Steuern

-160

-162

Factoring

-122

-142

Schadenfälle

-110

-32

Währungsverluste

-59

-53

Übrige

-1.588

-1.108

-6.040

-4.756

Die Beratungskosten haben sich insbesondere aufgrund erforderlicher Restrukturierungsmaßnahmen erhöht.

Der Aufwand aus der Ausbuchung von Forderungen betrifft vor allem die Ausbuchung des nach Verkauf verbliebenen Buch- werts der Insolvenzforderung gegen die ehemalige Muttergesellschaft Babcock Borsig AG i.I. (TEUR -350)

Die übrigen Aufwendungen enthalten weitere nicht auftragsbezogene Verwaltungs- und Vertriebskosten.

80

SCHUMAG AG

10. FINANZERGEBNIS

2018/19

2017/18

TEUR

TEUR

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

12

12

Finanzerträge

12

12

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

-740

-552

Finanzierungsaufwendungen

-740

-552

Finanzergebnis

-728

-540

In den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen sind Finanzierungskosten für Pensionszusagen in Höhe von TEUR -528 (Vorjahr TEUR -405) enthalten (vgl. Anmerkung 24).

Der Gesamtzinsertrag sowie der Gesamtzinsaufwand für finanzielle Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten, die nicht erfolgs- wirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, teilen sich wie folgt auf:

2018/19

2017/18

TEUR

TEUR

Gesamtzinsertrag

12

12

Gesamtzinsaufwand

-177

-154

81

Konzernabschluss/Konzern-Anhang

11. ERTRAGSTEUERN

In Deutschland wird ab dem 1. Januar 2008 auf ausgeschüttete und auf einbehaltene Gewinne einheitlich eine Körper- schaftsteuer von 15 % und darauf ein Solidaritätszuschlag von 5,5 % erhoben. Neben der Körperschaftsteuer ist für die in Deutschland erzielten Gewinne Gewerbeertragsteuer zu zahlen. Diese variiert in Abhängigkeit von der Gemeinde, in der das Unternehmen ansässig ist. Bei der SCHUMAG Aktiengesellschaft sowie der BR Energy GmbH ergibt sich ein Satz von 16,625 % (Vorjahr 16,625 %), so dass für beide Gesellschaften Steuern mit 32,5 % (Vorjahr 32,5 %) angesetzt werden.

Der von der ausländischen Gesellschaft erzielte Gewinn wird mit den im jeweiligen Sitzland geltenden Sätzen versteuert. Bei der ausländischen Gesellschaft werden die Steuern mit dem in Rumänien maßgeblichen Steuersatz von 16 % (Vorjahr 16 %) ermittelt.

Die in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Ertragsteuern teilen sich wie folgt auf:

2018/19

2017/18

TEUR

TEUR

Tatsächliche Steuern

SCHUMAG

12

-85

Ausländische Tochtergesellschaften

0

0

12

-85

davon für Vorjahre

12

2

Latente Steuern

Steueraufwand

-341

-477

Steuerertrag

1.391

29

1.050

-448

In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesene Ertragsteuern

1.062

-533

Aus der Verrechnung versicherungsmathematischer Gewinne oder Verluste unmittelbar mit den Gewinnrücklagen resultieren im sonstigen Ergebnis erfasste latente Steuern in Höhe von TEUR 679 (Vorjahr TEUR 275).

82

SCHUMAG AG

Latente Steuern ergeben sich aus folgenden temporären Differenzen zwischen steuerbilanziellen Wertansätzen sowie den ge- mäß IFRS bilanzierten Vermögenswerten und Schulden:

Latenter Steueraufwand

Latenter Steuerertrag

2018/19

2017/18

2018/19

2017/18

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

Immaterielle Vermögenswerte

0

0

33

6

Sachanlagen

-61

-129

1.349

23

Vorräte und Forderungen

-34

-13

0

0

Pensionsrückstellungen

-157

-237

0

0

Übrige Rückstellungen und Verbindlichkeiten

-89

-98

9

0

-341

-477

1.391

29

Aktive latente Steuern

Passive latente Steuern

30.9.2019

30.9.2018

30.9.2019

30.9.2018

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

Immaterielle Vermögenswerte

0

0

0

33

Sachanlagen

16

18

2.267

3.556

Vorräte und Forderungen

43

77

0

0

Pensionsrückstellungen

3.757

3.235

0

0

Übrige Rückstellungen und Verbindlichkeiten

183

262

0

0

Sonstiges

0

0

0

1

Bruttowert

3.999

3.592

2.267

3.590

Salidierung

-2.267

-3.499

-2.267

-3.499

Bilanzansatz

1.732

93

0

91

Maßgebend für die Beurteilung der Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern ist die Einschätzung der Wahrscheinlichkeit einer Umkehrung der Bewertungsunterschiede und der Nutzbarkeit der Verlustvorträge. Dies hängt ab von der Entstehung künftiger steuerpflichtiger Gewinne während der Perioden, in denen sich steuerliche Bewertungsunterschiede umkehren und steuerliche Verlustvorträge geltend gemacht werden können. Die Nutzbarkeit steuerlicher Verlustvorträge kann bei wesentlichen Anteils- eignerwechseln entfallen. Aufgrund der Erfahrungen aus der Vergangenheit und der erwarteten steuerlichen Gewinnentwick- lung wird davon ausgegangen, dass die Vorteile aus den aktivierten latenten Steuern grundsätzlich realisiert werden können.

83

Konzernabschluss/Konzern-Anhang

Steuerliche Verluste können in Deutschland auf unbestimmte Zeit vorgetragen werden, sind mit erzielten Gewinnen aber nur begrenzt verrechenbar. Wesentliche ausländische steuerliche Verlustvorträge bestehen nicht. Aufgrund fehlendem Verrech- nungspotenzial im mittelfristigen Planungszeitraum wurden auf folgende inländische steuerliche Verlustvorträge keine aktiven latenten Steuern angesetzt:

30.9.2019

30.9.2018

TEUR

TEUR

Körperschaftsteuer

4.608

852

Gewerbeertragsteuer

5.175

849

Steuerliche Überleitungsrechnung

Die sich bei Anwendung des Steuersatzes der SCHUMAG von 32,5 % (Vorjahr 32,5 %) ergebenden Ertragsteuern lassen sich zu den ausgewiesenen Ertragsteuern wie folgt überleiten:

2018/19

2017/18

TEUR

TEUR

Ergebnis vor Steuern

-7.806

1.384

Erwartete Ertragsteuern (Steuersatz der SCHUMAG)

2.537

-450

Steuern aus nicht abzugsfähigen Aufwendungen

-38

65

Steuern aus abweichenden ausländischen Steuersätzen

-57

7

Nichtansatz von latenten Steuern

-1.336

-77

Aperiodische Effekte

-46

-82

Sonstige Steuereffekte

2

4

Ausgewiesene Ertragsteuern

1.062

-533

Steuerquote

13,6%

38,5%

84

SCHUMAG AG

12. SONSTIGES ERGEBNIS NACH STEUERN

Das sonstige Ergebnis nach Steuern setzt sich wie folgt zusammen:

2018/19

den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbar

Währungsumrechnung

Gewinnrücklagen

Gesamt

TEUR

TEUR

TEUR

Währungsumrechnungsdifferenzen

-30

0

-30

ausländische Geschäftsbetriebe

Neubewertung der Nettoschuld aus

0

-1.411

-1.411

leistungsorientierten Plänen nach Steuern

Sonstiges Ergebnis nach Steuern

-30

-1.411

-1.441

2017/18

den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbar

Währungsumrechnung

Gewinnrücklagen

Gesamt

TEUR

TEUR

TEUR

Währungsumrechnungsdifferenzen

-11

0

-11

ausländische Geschäftsbetriebe

Neubewertung der Nettoschuld aus

0

-571

-571

leistungsorientierten Plänen nach Steuern

Sonstiges Ergebnis nach Steuern

-11

-571

-582

85

Konzernabschluss/Konzern-Anhang

13. ERGEBNIS JE AKTIE

2018/19

2017/18

Ergebnis nach Steuern (in TEUR)

-6.744

851

Gewichtete Anzahl der durchschnittlich ausgegebenen Aktien

4.000.000

4.000.000

Ergebnis je Aktie nach IFRS (in EUR)

-1,69

0,21

Verwässerungseffekte ergaben sich nicht.

86

SCHUMAG AG

14. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE

Entwicklung 2018/19

Entwicklungskosten

Software

Gesamt

TEUR

TEUR

TEUR

Anschaffungs-/Herstellungskosten

Stand am 1.10.2018

120

824

944

Zugänge

0

65

65

Stand am 30.9.2019

120

889

1.009

Abschreibungen

Stand am 1.10.2018

18

749

767

Zugänge

24

26

50

Zugänge außerplanmäßig

78

0

78

Stand am 30.9.2019

120

775

895

Nettobuchwert am 30.9.2019

0

114

114

Entwicklung 2017/18

Entwicklungskosten

Software

Gesamt

TEUR

TEUR

TEUR

Anschaffungs-/Herstellungskosten

Stand am 1.10.2017

120

801

921

Zugänge

0

39

39

Abgänge

0

16

16

Stand am 30.9.2018

120

824

944

Abschreibungen

Stand am 1.10.2017

0

735

735

Zugänge

18

28

46

Abgänge

0

14

14

Stand am 30.9.2018

18

749

767

Nettobuchwert am 30.9.2018

102

75

177

Die aktivierten Entwicklungskosten entstanden aus einer internen Entwicklung und stellten somit selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte dar. Geschäfts- oder Firmenwerte liegen nicht vor.

87

Konzernabschluss/Konzern-Anhang

15. SACHANLAGEN

Entwicklung 2018/19

Technische

Betriebs-

Grundstücke

Anlagen und

und Geschäfts-

Anlagen

und Gebäude

Maschinen

ausstattung

im Bau

Gesamt

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

Anschaffungs-/Herstellungskosten

Stand am 1.10.2018

15.935

25.296

6.950

446

48.627

Umrechnungsbedingte Wertänderungen

-34

-3

-21

0

-58

Zugänge

45

1.988

251

3

2.287

Abgänge

0

745

107

228

1.080

Umbuchungen

28

-19

5

-50

-36

Umbuchung in zur Veräußerung gehaltene

-631

0

0

0

-631

langfristige Vermögenswerte

Stand am 30.9.2019

15.343

26.517

7.078

171

49.109

Abschreibungen

Stand am 1.10.2018

4.777

21.348

5.762

156

32.043

Umrechnungsbedingte Wertänderungen

-10

-1

-17

0

-28

Zugänge

363

1.010

290

0

1.663

Zugänge außerplanmäßig

181

23

0

0

204

Abgänge

0

99

95

0

194

Umbuchung in zur Veräußerung gehaltene

-181

0

0

0

-181

langfristige Vermögenswerte

Stand am 30.9.2019

5.130

22.281

5.940

156

33.507

Nettobuchwert am 30.9.2019

10.213

4.236

1.138

15

15.602

88

SCHUMAG AG

Entwicklung 2017/18

Technische

Betriebs-

Grundstücke

Anlagen und

und Geschäfts-

Anlagen

und Gebäude

Maschinen

ausstattung

im Bau

Gesamt

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

Anschaffungs-/Herstellungskosten

Stand am 1.10.2017

15.687

23.823

6.929

215

46.654

Umrechnungsbedingte Wertänderungen

-11

-1

-6

0

-18

Zugänge

241

2.087

361

264

2.953

Abgänge

1

617

344

0

962

Umbuchungen

19

4

10

-33

0

Stand am 30.9.2018

15.935

25.296

6.950

446

48.627

Abschreibungen

Stand am 1.10.2017

4.433

21.146

5.761

156

31.496

Umrechnungsbedingte Wertänderungen

-3

0

-4

0

-7

Zugänge

348

817

334

0

1.499

Abgänge

1

615

329

0

945

Umbuchungen

0

0

0

0

0

Stand am 30.9.2018

4.777

21.348

5.762

156

32.043

Nettobuchwert am 30.9.2018

11.158

3.948

1.188

290

16.584

Die Sachanlagen enthalten vier geleaste Anlagen (Vorjahr zwölf) für das Segment SCHUMAG, bei denen dem Konzern als Leasingnehmer das wirtschaftliche Eigentum zuzurechnen ist.

Die Anschaffungskosten und der Nettobuchwert der geleasten Sachanlagen sind nachfolgend aufgeführt:

30.9.2019

30.9.2018

Anschaffungskosten

Nettobuchwert

Anschaffungskosten

Nettobuchwert

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

Technische Anlagen und Maschinen

1.266

1.195

468

221

Betriebs- und Geschäftsausstattung

79

61

117

96

1.345

1.256

585

317

Die entsprechenden Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing sind in Anmerkung 26 erläutert.

89

Konzernabschluss/Konzern-Anhang

16. ALS FINANZINVESTITION GEHALTENE IMMOBILIEN

Entwicklung 2018/19

TEUR

Anschaffungs-/Herstellungskosten

Stand am 1.10.2018

5.224

Abgänge

5.224

Stand am 30.9.2019

0

Abschreibungen

Stand am 1.10.2018

987

Zugänge

9

Abgänge

996

Stand am 30.9.2019

0

Nettobuchwert am 30.9.2019

0

Entwicklung 2017/18

TEUR

Anschaffungs-/Herstellungskosten

Stand am 1.10.2017

5.224

Zugänge

0

Umbuchungen

0

Stand am 30.9.2018

5.224

Abschreibungen

Stand am 1.10.2017

987

Zugänge

12

Umbuchungen

0

Stand am 30.9.2018

999

Nettobuchwert am 30.9.2018

4.225

Die als Finanzinvestition gehaltene Immobilie war im Geschäftsjahr 2008/09 aus einer betrieblichen Immobilie durch Nut- zungsänderung hervorgegangen. Sie wurde Anfang Juli 2019 zu einem Preis von TEUR 5.000 verkauft, der Ertrag aus dem Verkauf beläuft sich auf TEUR 781.

Aus der Vermietung der Immobilie resultieren Mieterträge von TEUR 803 (Vorjahr TEUR 799) sowie direkt zurechenbare be- triebliche Aufwendungen von TEUR -204 (Vorjahr TEUR -303) (vgl. Anmerkung 32).

90

SCHUMAG AG

17. VORRÄTE

30.9.2019

30.9.2018

TEUR

TEUR

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe

3.414

3.180

Unfertige Erzeugnisse

4.604

5.173

Fertige Erzeugnisse

3.077

3.252

11.095

11.605

Von den bilanzierten Vorräten sind TEUR 525 (Vorjahr TEUR 445) zu ihrem unter den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten liegenden Nettoveräußerungswert bilanziert.

Wertminderungen von Vorräten erhöhten den Materialaufwand des Segments SCHUMAG um TEUR 308 (Vorjahr TEUR 253) und des Segments Schumag Romania um TEUR 17 (Vorjahr TEUR 12).

18. FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN

Das in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthaltene Kreditrisiko stellt sich wie folgt dar:

Buchwert

nicht wertgemindert, aber überfällig

weder

überfällig

überfällig

überfällig

überfällig

überfällig

wertgemindert

bis 30

31 bis

61 bis

91 bis

181 bis

noch überfällig

Tage

60 Tage

90 Tage

180 Tage

360 Tage

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

30.9.2019

2.050

1.954

17

67

4

8

0

30.9.2018

3.294

3.053

127

24

0

39

51

Vor allem aufgrund der Tatsache, dass die SCHUMAG mit den meisten seiner Kunden eine langjährige Geschäftsbeziehung unterhält, wird davon ausgegangen, dass die überfälligen Forderungen einbringlich sind.

In den vergangenen fünf Geschäftsjahren erfolgten Ausbuchungen von Forderungen nur in geringfügigem Umfang (insgesamt TEUR 79).

91

Konzernabschluss/Konzern-Anhang

Die Wertberichtigungen haben sich wie folgt entwickelt:

2018/19

2017/18

TEUR

TEUR

Stand 1.10.

70

80

Erfolgswirksame Auflösung

-20

-10

Stand 30.9.

50

70

Effekte aus der Umstellung von IAS 39 auf IFRS 9 zum 1. Oktober 2018 ergaben sich nicht, so dass eine rückwirkende Anpassung über den Eröffnungsbilanzwert der Gewinnrücklagen nicht erforderlich war.

SCHUMAG hat unter Berücksichtigung der Historie und kontinuierlicher Kreditwürdigkeitsprüfungen in den Berichtsjahren keine wesentlichen Wertberichtigungen im Sinne von IFRS 9 aufgrund signifikanter Erhöhungen des Ausfallrisikos oder objektiver Hin- weise auf eine Wertminderung vornehmen müssen.

Es besteht ein Factoringvertrag über den Verkauf von Forderungen. Auf Basis des Vertrags erhält die SCHUMAG als Gegenleistung für den Verkauf den Kaufpreis der Forderungen abzüglich eines Betrags für Factor-Gebühren, Zinsen und Kostenerstattungen. Der Wert der zum Bilanzstichtag verkauften Forderungen beläuft sich auf TEUR 2.679 (Vorjahr TEUR 3.942). Da das Eigentum dieser Forderungen auf die Factoring-Gesellschaft übergegangen ist, erfolgt kein Ansatz in der Konzernbilanz der SCHUMAG.

92

SCHUMAG AG

19. SONSTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE

30.9.2019

30.9.2018

TEUR

TEUR

Aktivwerte Rückdeckungsversicherung

418

444

Forderungen an Mitarbeiter

351

316

Forderungen gegen Factoring-Gesellschaft

302

435

Kautionen/Hinterlegungen

228

323

Verpfändete Bankguthaben

75

75

Forderungen gegen ehemalige Muttergesellschaft

0

1.500

Übrige

321

191

1.695

3.284

davon kurzfristig

1.620

1.784

Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte sind weder wertgemindert noch überfällig. Die Wertberichtigungen auf sonstige finanzielle Vermögenswerte betragen TEUR 54 (Vorjahr TEUR 55).

Die Aktivwerte aus Rückdeckungsversicherungen stellen keine qualifizierten Versicherungs-policen im Sinne des IAS 19 dar.

Die Forderungen gegen Factoring-Gesellschaft beinhalten Forderungen aus dem Factoring-Vertrag .

Die Kautionen/Hinterlegungen betreffen Sicherheitsleistungen im Zusammenhang mit anhängigen Rechtsstreitigkeiten.

Die verpfändeten Bankguthaben dienen zur Absicherung von einzelnen Avalen.

Im Vorjahr beinhalteten die Forderungen gegen ehemalige Muttergesellschaft die zum Erwartungswert angesetzte Insolvenz- forderung gegen die ehemalige Muttergesellschaft Babcock Borsig AG i.I., die im Berichtsjahr nach Erhalt einer weiteren Abschlagszahlung vom Insolvenzverwalter verkauft wurden. Der nach Verkauf verbliebene Buchwert der Insolvenzforderung (TEUR 350) wurde ausgebucht.

93

Konzernabschluss/Konzern-Anhang

20. SONSTIGE NICHT FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE

30.9.2019

30.9.2018

davon kurzfristig

davon kurzfristig

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

Geleistete Anzahlungen

40

40

1

1

Rechnungsabgrenzungen

68

68

94

94

Steuererstattungsansprüche

97

97

42

42

205

205

137

137

Die sonstigen nicht finanziellen Vermögenswerte sind weder wertgemindert noch überfällig.

Die Steuererstattungsansprüche enthalten ausschließlich Erstattungsansprüche aus Umsatzsteuer.

21. ZAHLUNGSMITTEL

30.9.2019

30.9.2018

TEUR

TEUR

Guthaben bei Kreditinstituten

1.421

900

Kassenbestände

9

10

1.430

910

22. ZUR VERÄUSSERUNG GEHALTENE LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE

Zum 31. Juli 2019 haben wir einen Kaufvertrag über den Verkauf des dem Segment SCHUMAG zuzuordnenden, nicht betriebs- notwendigen Grundstücks in Eberswalde abgeschlossen. Die Veräußerung, die bei Kaufpreiszahlung erfolgt, wird innerhalb des ersten Quartals des Geschäftsjahres 2019/20 erwartet. Daher wurde die Immobilie von den Sachanlagen in den Posten "Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte" umgegliedert. Zum Umgliederungszeitpunkt erfolgte eine Abwertung in Höhe von TEUR 181 auf den beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten, der dem Kaufpreis von TEUR 450 ent- spricht. Der Aufwand wurde in den Abschreibungen erfasst.

94

SCHUMAG AG

23. EIGENKAPITAL

Das Eigenkapital besteht ausschließlich aus Eigenkapital der Eigentümer des Mutterunternehmens.

Gezeichnetes Kapital

Das voll eingezahlte Grundkapital der SCHUMAG beträgt EUR 10.225.837,62 und ist in 4.000.000 Stückaktien eingeteilt. Die Aktien lauten auf den Inhaber.

Gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 29. Mai 2019 ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichts- rats das Grundkapital der Gesellschaft in der Zeit bis zum 28. Mai 2024 einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt EUR 5.112.916,25 durch Ausgabe von insgesamt 1.999.999 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bareinlagen oder Sacheinlagen zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2019). Das Bezugsrecht auf neue Aktien kann ausgeschlossen werden, und zwar zum Ausgleich von Spitzenbeträgen, zur Gewährung von Bezugsrechten an Inhaber von zu begebenden Wandlungs- und Optionsrechten aus Schuldverschreibungen, um Belegschaftsaktien an Arbeitnehmer der Gesellschaft und der mit der Gesell- schaft im Sinne von § 15 AktG verbundenen Unternehmen auszugeben, zur Gewinnung von Sacheinlagen, insbesondere auch unter Verwendung von Forderungen gegen die Gesellschaft als Sacheinlagen und in Form von Unternehmen oder Unterneh- mensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen, und/oder zum Zwecke des Erwerbs von sonstigen Vermögensgegenständen, zur Erschließung neuer Kapitalmärkte durch Aktienplatzierung, insbesondere auch im Ausland, sowie wenn die Kapital- erhöhung gegen Bareinlagen erfolgt und der auf die neuen Aktien, für die das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, insgesamt entfallende anteilige Betrag des Grundkapitals 10 % des im Zeitpunkt der Beschlussfassung dieser Hauptversammlung über die Ermächtigung zum Ausschluss des Bezugsrechtes und im Zeitpunkt der Ausnutzung dieser Ermächtigung (maßgeblich ist die jeweils kleinere der beiden Grundkapitalziffern) vorhandenen Grundkapitals nicht übersteigt und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der Aktien gleicher Gattung und Ausstattung zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Aus- gabebetrags durch den Vorstand nicht wesentlich unterschreitet.

Gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 29. Mai 2019 wurde das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu EUR 1.022.581,21 durch Ausgabe von bis zu 399.999 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2019). Die bedingte Kapitalerhöhung dient ausschließlich der Ausgabe von bis zu 399.999 Bezugsrechten (Aktien- optionen) im Rahmen des Aktienoptionsplans 2019 an Mitglieder des Vorstands und Arbeitnehmer der Gesellschaft sowie an Geschäftsführer und Arbeitnehmer von Konzerngesellschaften. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber der ausgegebenen Bezugsrechte von ihrem Recht zum Bezug der Aktien Gebrauch machen und die Gesellschaft zur Erfüllung der Bezugsrechte keine eigenen Aktien gewährt oder von ihrem Recht auf Barausgleich Gebrauch macht. Zum 30. September 2019 waren keine Aktienoptionen aus dem Aktienoptionsprogramm 2019 ausgegeben.

Erwirtschaftetes Eigenkapital

Die Differenz zwischen dem zu historischen Kursen bei Einzahlung oder Einbehalt und dem zu Stichtagskursen am Abschluss- stichtag umgerechneten Eigenkapital der Gesellschaften wird als Währungsumrechnung gesondert im Eigenkapital ausgewie- sen und erst beim Abgang einer Gesellschaft erfolgswirksam berücksichtigt.

Die Gewinnrücklagen beinhalten neben den Auswirkungen der Umstellungen des Konzernabschlusses von HGB auf IFRS zum

1. Oktober 2004 die Neubewertungen der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen sowie sonstige gemäß den IFRS er- folgsneutral vorzunehmende Veränderungen.

Die Verrechnung der Neubewertungen der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen und der darauf entfallenden erfolgs- neutralen latenten Steuern mit den Gewinnrücklagen hat sich wie folgt entwickelt:

95

Konzernabschluss/Konzern-Anhang

2018/19

2017/18

TEUR

TEUR

Stand 1.10.

-5.775

-5.204

Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen

-2.090

-846

Latente Steuern

679

275

Veränderung

-1.411

-571

Stand 30.9.

-7.186

-5.775

Der Konzernbilanzverlust enthält die aufgelaufenen Konzernergebnisse sowie die im Geschäftsjahr 2012/13 erfolgte Entnah- me aus der Kapitalrücklage (TEUR 15.893) sowie der gesetzlichen Gewinnrücklage (TEUR 511).

Maßgeblich für eine durch die Hauptversammlung zu beschließende Ausschüttung ist der handelsrechtliche Bilanzgewinn der SCHUMAG Aktiengesellschaft, Aachen. Für das Geschäftsjahr 2018/19 ist eine Ausschüttung nicht vorgesehen.

Kapitalmanagement

Zu den wichtigsten Zielen des Kapitalmanagements der SCHUMAG zählen die Sicherstellung der Unternehmensfortführung, das Erreichen einer angemessenen Mindestverzinsung des eingesetzten Kapitals, ein hohes Bonitätsranking sowie die Schaffung ausreichender Liquiditätsreserven. Unter Berücksichtigung aller beteiligten Interessengruppen (Shareholder, Mitarbeiter und übrige Stakeholder) sollen die Ziele insbesondere durch Reduzierung der Kapitalkosten, die Optimierung der Kapitalstruktur und den Einsatz eines effektiven Risikomanagements erreicht werden.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr sowie im Aufstellungszeitraum konzentrierte sich das Kapitalmanagement weiterhin im We- sentlichen auf die Erhaltung der notwendigen Liquidität. Hierzu dienten vor allem der Verkauf der als Finanzinvestition gehal- tenen Immobilie sowie die Fortführung des Factorings. Zudem ist der Verkauf weiteren, nicht betriebsnotwendigen Vermögens geplant. Darüber hinaus bemühen wir uns um weitere Finanzierungsmöglichkeiten wie Leasing oder Mietkauf.

Zur Optimierung der Kapitalstruktur der SCHUMAG wurde im Dezember 2019 in einem ersten Schritt beschlossen, das Grund- kapital der Gesellschaft von TEUR 10.226 auf TEUR 4.000 herabzusetzen, um dadurch Wertminderungen auszugleichen und sonstige Verluste zu decken. In einem zweiten Schritt soll bis Mitte 2020 eine Kapitalerhöhung um TEUR 1.500 erfolgen.

Derzeit entspricht das wirtschaftliche Eigenkapital dem bilanziellen Eigenkapital.

Die Überwachung des Kapitals erfolgt grundsätzlich mithilfe des Liquiditätsgrad I (Verhältnis der flüssigen Mittel zu den kurz- fristigen Verbindlichkeiten) sowie der Eigenkapitalquote (Verhältnis de Eigenkapitals zur Bilanzsumme).

2018/19

2017/18

TEUR

TEUR

Liquiditätsgrad I

22,4

13,5

Eigenkapitalquote

0,1

20,4

96

SCHUMAG AG

24. PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN

Den Mitarbeitern der SCHUMAG, die vor dem 1. Januar 1994 in die Gesellschaft eingetreten sind, stehen neben den Anwart- schaften auf Leistungen aus gesetzlichen Altersversorgungseinrichtungen Ansprüche aus der Ruhegeldordnung vom 1. Januar 1994 zu. Die Leistungen bemessen sich nach der Beschäftigungsdauer. Darüber hinaus bestehen Sonderzusagen für aktive und ehemalige Mitglieder des Vorstands. Die Zusagen von Betriebsrenten werden durch Pensionsrückstellungen finanziert. Der Be- wertung nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren gem. IAS 19 lagen folgende Annahmen zugrunde:

Annahmen zur Bewertung des Anwartschaftsbarwerts (gewichteter Durchschnitt)

30.9.2019

30.9.2018

%

%

Rechnungszins

0,70

1,95

Rententrend

1,00

1,75

Fluktuation

1,25

1,25

Die Pensionsverpflichtungen werden unter Berücksichtigung der biometrischen Rechnungsgrundlagen gemäß den Richttafeln 2018G von Prof. Dr. Klaus Heubeck ermittelt. Der Lohn- und Gehaltstrend bleibt aufgrund der Ruhegeldordnung außer Ansatz. Krankheitskosten der Mitarbeiter werden nicht übernommen.

Den Anwartschaften stehen zum Teil Aktivwerte aus Versicherungspolicen gegenüber, die - soweit sie als qualifizierte Ver- sicherungspolice im Sinne des IAS 19 gelten - als Pensionsvermögen (Planvermögen) ausgewiesen werden. Finanzierungen durch Planvermögen bestehen ausschließlich für Sonderzusagen.

97

Konzernabschluss/Konzern-Anhang

Entwicklung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen

2018/19

2017/18

TEUR

TEUR

Anwartschaftsbarwert am 1.10.

24.092

23.835

Laufender Dienstzeitaufwand

71

74

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand

70

344

Zinsaufwand

528

405

Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen

2.090

846

Rentenzahlungen

-1.440

-1.412

Anwartschaftsbarwert am 30.9.

25.411

24.092

Beizulegender Zeitwert des Planvermögens am 1.10.

-1.647

-1.559

Erwartete Erträge aus Planvermögen

3

-23

Arbeitgeberbeiträge

-65

-65

Beizulegender Zeitwert des Planvermögens am 30.9.

-1.709

-1.647

Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen

23.702

22.445

Die Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen entspricht den bilanzierten Pensionsrückstellungen.

Zusammensetzung der Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen

2018/19

2017/18

TEUR

TEUR

Verluste (+) / Gewinne (-) aus der Änderung demographischer Annahmen

33

214

Verluste (+) / Gewinne (-) aus der Änderung finanzieller Annahmen

2.131

288

Verluste (+) aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen

-74

344

2.090

846

Seit Einführung der Verrechnung der Neubewertungen der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen unmittelbar mit den Gewinnrücklagen nach IAS 19.93A wurden ohne Berücksichtigung latenter Steuern insgesamt versicherungsmathematische Verluste in Höhe von TEUR 10.645 (Vorjahr TEUR 8.556) im sonstigen Ergebnis erfasst.

98

SCHUMAG AG

Zusammensetzung der Nettopensionsaufwendungen

2018/19

2017/18

TEUR

TEUR

Laufender Dienstzeitaufwand

-70

-74

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand

-71

-344

Nettozinsaufwand

-531

-382

Nettopensionsaufwendungen

-672

-800

In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird der Nettozinsaufwand im Finanzergebnis ausgewiesen, die Erfassung des laufenden sowie des nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands erfolgt im Personalaufwand.

Die Pensionsverpflichtungen werden auf Basis versicherungsmathematischer Gutachten ermittelt. Risiken im Hinblick auf die Höhe der Pensionsverpflichtungen bestehen insbesondere durch Veränderungen bei den angesetzten Bewertungsannahmen wie dem Rechnungszins, dem Rententrend und den Sterbetafeln. Die nachfolgende Sensitivitätsbetrachtung zeigt, wie die bei angemessener Betrachtungsweise am Abschlussstichtag möglichen Veränderungen der Bewertungsannahmen die Anwart- schaftsbarwerte bei ansonsten konstant gehaltenen Prämissen beeinflusst hätten.

99

Konzernabschluss/Konzern-Anhang

Sensitivitätsbetrachtung

30.9.2019

Anwartschaftsbarwert

Veränderung

TEUR

TEUR

%

Ansatz Konzernbilanz

25.411

-

-

Rechnungszins

+ 0,50%

23.915

-1.496

-5,9

Rechnungszins

-0,50%

27.076

1.665

6,6

Rententrend

+ 0,25%

26.024

613

2,4

Rententrend

-0,25%

24.824

-587

-2,3

Lebenserwartung

+ 1 Jahr

26.628

1.217

4,8

30.9.2018

Anwartschaftsbarwert

Veränderung

TEUR

TEUR

%

Ansatz Konzernbilanz

24.092

-

-

Rechnungszins

+ 0,50%

22.708

-1.384

-5,7

Rechnungszins

-0,50%

25.629

1.537

6,4

Rententrend

+ 0,25%

24.705

613

2,5

Rententrend

-0,25%

23.503

-589

-2,4

Lebenserwartung

+ 1 Jahr

24.893

801

3,3

Neben einer Erhöhung der Pensionsverpflichtungen können Änderungen bei den Bewertungsannahmen auch zu gegenüber den bisherigen Erwartungen höheren Nettopensionsaufwendungen und Rentenzahlungen führen.

100

Schumag AG veröffentlichte diesen Inhalt am 18 August 2020 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 18 August 2020 13:26:04 UTC.

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