Zürich (awp) - Die Aktien des Innerschweizer Bauchemiekonzerns Sika notieren nach der Publikation der Umsatzzahlen 2017 deutlich im Plus und setzen sich vom Gesamtmarkt ab. Der Baustoffhersteller übertraf nicht nur die eigenen Vorgaben, sondern auch die zuversichtlichsten Analystenerwartungen. Und für das laufende Jahr legen die Innerschweizer die Masslatte nochmals höher.

Bis um 9.25 Uhr ziehen die Sika-Valoren um 1,3% auf 8'235 CHF an. Der Gesamtmarkt SMI notiert derweil 0,35% höher. Die Sika-Aktien hatten schon im abgelaufenen Jahr um 58% zugelegt und damit deutlich besser abgeschnitten als der Gesamtmarkt. Im frühen Handel am Dienstag wurde bei 8'240 ein neues Allzeithoch erreicht.

Sika hat mit einer Beschleunigung der Verkäufe im Schlussquartal 2017 gepunktet und damit die Erwartungen der Analysten übertroffen. Das Wachstum in Lokalwährungen lag in den Monaten Oktober bis Dezember bei satten 12%; im gesamten Jahr lag das Wachstum mit 8,9% auch über der firmeneigenen Zielbandbreite von 6 bis 8%.

Patrick Rafaisz von der UBS Investmentbank zeigt sich positiv überrascht vom starken Abschneiden im vierten Quartal. Sein Berufskollege Markus Mayer von Baader-Helvea relativiert jedoch etwas: Angesichts steigender Rohstoffpreise - mehrere Materiallieferanten hätten für 2018 Preiserhöhungen von 10% und mehr angekündigt - sei wohl ein Teil des Wachstums auf Vorkäufe von Sika-Kunden zurückzuführen.

Positiv überrascht hat Sika zudem mit den Vorgaben für 2018, das Unternehmen rechnet nun mit einem Wachstum in Lokalwährungen von mindestens 10%. In den vergangenen drei Jahren hatte das Wachstumsziel jeweils 6 bis 8% gelautet. Analysten gehen davon aus, dass Akquisitionen rund die Hälfte zum Wachstum im laufenden Jahr beitragen werden.

Sika rechnet zudem mit einem überproportionalen Anstieg des operativen Gewinns EBIT. Bernstein-Experte Phil Roseberg schliesst daraus, dass das Unternehmen zuversichtlich ist, den verwässernden Effekt der jüngsten Akquisitionen ausgleichen zu können.

Händlern zufolge gibt es aber auch eine weitere treibende Kraft hinter der jüngsten Rekordjagd der Sika-Aktien: Die Hoffnung auf einen positiven Entscheid des Obergerichts des Kantons Zug in der der Sache Saint-Gobain. Im Streit um die Anwendung der Vinkulierung der Stimmrechte der verkaufswilligen Familie Burkard an der Generalversammlung hatte bereits die erste Instanz - das Zuger Kantonsgericht - im Oktober 2016 im Sinne des Sika-Verwaltungsrates entschieden.

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