FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein vorsichtigere Ausblick des Halbleiterwafer-Herstellers Siltronic hat die Anleger am Donnerstag zunächst ein wenig ratlos gemacht. Die Aktien schwankten im frühen Handel zwischen Gewinnen und Verluste. Zuletzt legten sie um 0,7 Prozent zu auf 88 Euro.

Der vorsichtige Ausblick für 2019 könnte die überraschend gute Entwicklung im Schlussquartal 2018 sowie den Fakt, dass Siltronic zusätzliche Produktionskapazitäten 2019 bereits auf Basis langfristiger Übereinkünfte verkauft habe, überschatten, erklärte Analyst Michael Schaefer von der Commerzbank.

So rechnet der MDax-Konzern 2019 mit einer "eher verhaltenen" Entwicklung. Die Nachfrage nach Wafern liegt laut Mitteilung im laufenden ersten Quartal leicht unter dem Schlussquartal des Vorjahres.

Analyst Jürgen Wagner vom Investmenthaus Mainfirst wollte das in einer ersten Reaktion aber nicht überbewerten. Der vorsichtige Ausblick mag zunächst negativ klingen, überrasche aber nicht. Siltronic habe in der Regel eine eher geringe Berechenbarkeit der Quartalsverträge.

Und selbst bei einem Umsatzrückgang um 5 Prozent im ersten Jahresviertel im Vergleich zum Schlussquartal würde der Umsatz im Jahresvergleich noch um mehr als 10 Prozent zulegen. Letztendlich dürfte 2019 ein weiteres Wachstumsjahr werden.

Zudem hätten Konjunkturängste die Siltronic-Aktien bereits in den letzten Monaten stark belastet, erklärte der Mainfirst-Experte. So haben Die Siltronic-Papiere haben sich zwar seit ihrem Tief Ende 2018 schon wieder um mehr als ein Drittel erholt, notieren aber immer noch rund 45 Prozent unter ihrem Rekordhoch von 160,55 Euro aus dem März 2018.

Auf dem aktuellen Kursniveau sei bereits ein deutlicher Rückgang der Gewinnmargen in den Jahren 2019 und 2020 eingepreist, sagte Wagner. Das sei aber eher unwahrscheinlich./mis/ag