MELBOURNE (dpa-AFX) - Nach einer Reihe von Todesfällen durch defekte Airbags des japanischen Zulieferers Takata hat die australische Verbraucherschutzbehörde eine Untersuchung eingeleitet. Von den defekten Modellen gehe Lebensgefahr aus, weil sie falsch auslösen und dabei Metallsplitter auf die Autoinsassen schleudern könnten, sagte der Chef der Behörde ACCC, Rod Sims, am Montag. Die ACCC bat die australische Regierung sowie Autohersteller um ihre Mithilfe.

Wegen der Probleme mit Takata-Airbags sind in Australien seit 2009 bereits mehr als 2,3 Millionen Fahrzeuge zurückgerufen worden. Nach Angaben der Verbraucherschutzorganisation Choice seien dabei in einigen Fällen erneut möglicherweise fehlerhafter Airbags montiert worden. Diese Fahrzeuge seien "tickende Zeitbomben". Laut Choice ist erst im Juli ein Mann in Sydney wegen eines fehlerhaften Airbags ums Leben gekommen. Der Minister für Städtische Infrastruktur, Paul Fletcher, sagte, er habe alle betroffenen Autohersteller gebeten, ihn über den Stand der Rückrufaktion zu informieren.

Erst vor knapp zwei Wochen hatte Takata in den USA 2,7 Millionen Airbags wegen der Gefahr zu starken Auslösens zurückgerufen. Auch dort lief bereits eine riesige Rückrufaktion, die über 40 Millionen Wagen etlicher Hersteller umfasste. Takata hat Ende Juni in Japan und den USA Insolvenz angemeldet./sub/gma/DP/stb