BERLIN (Dow Jones)--Der Präsident des Industrieverbands BDI, Siegfried Russwurm, hat eine drastische Senkung der Strompreise gefordert. "Akuter Handlungsbedarf besteht in der Belastung durch Netzentgelte und die Stromsteuer. Daher müssen diese deutlich abgesenkt werden", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Mit der von der Ampelregierung geplanten Abschaffung der Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz allein würden die Unternehmen noch nicht an einen global wettbewerbsfähigen Strompreis herankommen.

Die privaten Haushalte und die Industrie in Deutschland zahlten "weltweit mit die höchsten Strompreise", kritisierte Russwurm. "Wenn wir die Menschen motivieren wollen, auf Elektrifizierung umzusteigen, darf der Strompreis nicht künstlich teuer sein." Als sinnvoll bezeichnete er einen Strompreis von vier Cent pro Kilowattstunde.

Besorgt äußerte sich Russwurm über die Inflationsentwicklung im laufenden Jahr. "Die 3,3 Prozent, von denen die Regierung ausgeht, wären schon viel", sagte er. "Das wird manchen Privathaushalt und manches Unternehmen in Schwierigkeiten bringen."

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January 29, 2022 02:47 ET (07:47 GMT)