München (Reuters) - Eine anziehende Nachfrage nach Nutzfahrzeugen in der zweiten Jahreshälfte hat der Volkswagen-Tochter Traton in der Corona-Krise zu einem kleinen Gewinn verholfen.

Das operative Ergebnis lag bei etwa 135 Millionen Euro, wie der Nutzfahrzeug-Hersteller am Freitag auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. "Die Geschäftserholung in der zweiten Jahreshälfte stimmt uns optimistisch für 2021", sagte Traton-Chef Matthias Gründler.

In der zweiten Jahreshälfte bestellten die Kunden gut ein Fünftel mehr Lastwagen und Busse der Marken MAN, Scania und VW. Bei den Auslieferungen bleibt aber dennoch ein Rückgang um 21 Prozent auf 190.200 Fahrzeuge. Der Umsatz sank 2020 um 16 Prozent auf etwa 22,6 Milliarden Euro, die Umsatzrendite liegt mit 0,6 Prozent deutlich unter den sieben Prozent aus dem Vorkrisenjahr 2019. Noch im Oktober hatte sich Traton nicht auf einen operativen Gewinn festlegen wollen.

Sowohl der Lkw- als auch der Bus-Markt litten unter den Folgen der Pandemie, die Neuzulassungen sanken auf den Hauptmärkten Europa und Brasilien. Keine der drei Marken wurde dabei verschont. So verkaufte Scania gut ein Viertel weniger Lastwagen und ein Drittel weniger Busse. Bei MAN liegt das Minus bei mehr als einem Fünftel, VW setzte zwölf Prozent weniger Fahrzeuge ab.

Gefragt war dagegen der Kleintransporter MAN TGE, der ein Plus von fast einem Fünftel meldete. Auch alternative Antriebe - Elektro, Hybrid oder Gas - waren gefragt. Mit 10.100 Fahrzeugen wurden 50 Prozent mehr verkauft als vor einem Jahr.