FRANKFURT (Dow Jones)--Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat im Konflikt um die geplante Verkleinerung von Tuifly kritisiert, dass der Touristikkonzern Tui eine Schlichtung ablehne. Die Verhandlungen über Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Krise seien festgefahren, teilte die Gewerkschaft mit. Sie appellierte an die Politik, "auf die Unternehmensführung einzuwirken, um eine Schlichtung zu ermöglichen".

Tui hatte im Sommer angekündigt, die Tuifly-Flotte in etwa zu halbieren, rund 700 Arbeitsplätze und damit jede zweite der rund 1.400 Stellen solle abgebaut werden. Laut VC sind damit bis zu 270 Piloten betroffen. Nach Angaben der Gewerkschaft sind die Piloten zu einem Krisenbeitrag im Volumen von 200 Millionen Euro bereit und erwarten im Gegenzug für Zugeständnisse einen Kündigungsschutz. Die VC zog Parallelen zum Krisentarifvertrag, den sie im Dezember mit der Deutschen Lufthansa vereinbart hat.

"Wir sind davon überzeugt, eine konstruktive Lösung finden zu können", sagte Tarifvorstand Marcel Gröls laut der Mitteilung. "Sollte der Staat sich in erheblichem Maße an Tui beteiligen, wie zuletzt in Medienberichten diskutiert wurde, muss sich die Politik ihrer Verantwortung für deutsche Arbeitsplätze bewusst werden und eine Schlichtung unterstützen. "

Ein Konzernsprecher sagte auf Nachfrage von Dow Jones, da es bei Tuifly um eine Restrukturierung und nicht um offene Tarifthemen gehe, sei eine Schlichtung nicht das probate Mittel. Eine Einigungsstelle habe ihre Arbeit aufgenommen.

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DJG/sha/smh

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January 06, 2021 11:05 ET (16:05 GMT)