Gränichen (awp) - Die Zehnder Group hat 2016 ein geringes Umsatzwachstum erzielt. Das harzige Geschäft in Frankreich sowie die Pfund-Abwertung nach dem Brexit haben das zweite Semester belastet. Das Unternehmen plant punktuelle Restrukturierungsmassnahmen, um die Profitabilität zu verbessern.

Der Heizungs- und Lüftungshersteller weist für das Geschäftsjahr 2016 einen gegenüber dem Vorjahr um 1,1% höheren Umsatz von 538,8 Mio EUR aus. Organisch und wechselkursbereinigt stiegen die Erlöse um 3%, wie Zehnder am Freitag mitteilt.

Zehnder rechnet für das Gesamtjahr weiter mit einem EBIT "erheblich" unter den angestrebten 30 Mio EUR. Nicht eingerechnet ist ein positiver Einmaleffekt von knapp 40 Mio EUR aus dem Verkauf der alten Produktionsliegenschaft in China.

EUROPA AUF VORJAHRESNIVEAU

Im grössten Markt Europa erreichte der Umsatz mit 466,4 Mio EUR das Vorjahresniveau und währungsbereinigt wurde ein Plus von 2% erreicht. Vor allem die Umsätze in Deutschland seien erfreulich gestiegen, aber auch in den Niederlanden, in Italien, Belgien und Polen nahmen die Verkäufe zu, heisst es weiter. Die für die Zehnder Group wichtigen Märkte Frankreich, Grossbritannien und die Schweiz entwickelten sich hingegen negativ.

In Frankreich habe sich die Nachfrage nach Heizkörpern im zweiten Halbjahr deutlich abgeschwächt und es seien vermehrt preiswertere Modelle mit tieferen Margen nachgefragt worden, schreibt das Unternehmen. In Grossbritannien belastete die Abwertung des Britischen Pfunds die Umsätze und Margen in Euro.

Im Segment Heizkörper sank der Umsatz in Europa um 3% (währungsbereinigt -1%), während Lüftungen ein Wachstum von 5% (bereinigt +7%) verbuchten.

CHINA & NORDAMERIKA MIT WACHSTUM

In der Region China & Nordamerika wuchs der Absatz um 7,4% auf 72,3 Mio EUR. Die chinesische Wirtschaft wuchs 2016 so langsam wie seit Jahren nicht mehr, was sich auch auf die Bauwirtschaft ausgewirkt habe, so Zehnder weiter. Der Heizkörpermarkt sei deutlich rückläufig gewesen. Der Lüftungs-Umsatz stieg in Lokalwährung um 6% (-1% in EUR).

Die Bauindustrie in Nordamerika habe positive Impulse verzeichnet. Zudem trug die im Dezember 2015 vollständig erworbene kanadische Gesellschaft dPoint Technologies zum Umsatzwachstum von 14% bei (organisch und währungsbereinigt +6%).

RESTRUKTURIERUNGSMASSNAHMEN GEPLANT

Angesichts der unbefriedigenden Ertragslage seien "punktuelle Restrukturierungsmassnahmen" in Erarbeitung, um die Profitabilität mittelfristig zu steigern, heisst es weiter.

Mit den vorgelegten Umsatzzahlen hat das Unternehmen die Analystenvorgaben erfüllt. Zu den Erwartungen für 2017 macht Zehnder noch keine konkreten Angaben. Das Ergebnis 2016 wird Zehnder mit weiteren detaillierten Zahlen am 3. März kommunizieren.

yr/ra