(Es wird im 1. Satz klargestellt, dass Zur Rose der Mutterkonzern von DocMorris ist.)

FRAUENFELD (dpa-AFX) - Die DocMorris-Mutter Zur Rose hat nach einer Wachstumsdelle im dritten Quartal den Jahresausblick reduziert. Wegen einer Schwäche im Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten im Zuge der Corona-Pandemie werde 2021 nur noch ein Umsatzplus von 15 Prozent statt 20 Prozent erwartet, wie der schweizerische Rivale der Shop Apotheke, am Donnerstag in Frauenfeld mitteilte. Die Zur-Rose-Aktie fiel zuletzt um fast 7 Prozent.

So betrug das Umsatzwachstum im dritten Quartal knapp 12 Prozent, womit sich für die ersten neun Monate ein Anstieg um 17,7 Prozent auf 1,5 Milliarden Franken (rund 1,4 Milliarden Euro) ergibt. Insbesondere wegen der Sparte "Europa" habe das Unternehmen die Erwartungen etwas verfehlt, erklärte Analyst Volker Bosse von der Baader Bank in einer ersten Reaktion. Die Geschäfte in Deutschland und der Schweiz seien in etwa wie erwartet gelaufen.

Für die kommenden Jahre bleibt das Management aber zuversichtlich und rechnet auf Sicht von drei bis fünf Jahren bei rezeptpflichtigen Medikamenten in Deutschland weiterhin mit einer Online-Durchdringung von 10 Prozent. Der Konzernumsatz soll daher eher zu Beginn dieses Planungszeitraums die Schwelle von 4 Milliarden Franken überschreiten. Mittelfristig soll zudem eine operative Gewinnmarge (Ebitda-Marge) von rund 8 Prozent erreicht werden. Zur Ergebnisentwicklung wird sich der Konzern indes erst wieder bei der Vorlage der Zahlen für 2021 äußern. Baader-Analyst Bosse rechnet auch in diesem Jahr mit einem Verlust.

So investieren Unternehmen wie Zur Rose und die Shop Apotheke viel Geld ins Wachstum und bereiten sich auf die Einführung des E-Rezeptes in Deutschland vor, von der sie sich viel Geschäft versprechen. Der Online-Apothekenmarkt ist aber auch hart umkämpft.

Ebenfalls am Donnerstag kündigte Zur Rose an, dass der bisherige Deutschland-Chef Walter Hess den Konzern künftig führen soll. Der amtierende Chef und Mitgründer Walter Oberhänsli soll im gleichen Zuge Verwaltungsratspräsident werden. Darüber werde die Generalversammlung Ende April 2022 abstimmen./mis/lew/eas/jha/