PARIS/LONDON (awp international) - Die europäischen Börsen haben sich am Donnerstag wieder etwas von ihren jüngsten Verlusten erholt. Im Handelsstreit zwischen China und den USA gab es jüngst eine eher gute Nachricht: China wird in einem Bericht des US-Finanzministers Steven Mnuchin nicht beschuldigt, seine Währung künstlich abzuwerten.

Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone lag am späten Vormittag 0,06 Prozent im Plus bei 3245,09 Punkten. Schwache Umsätze von Danone und eine heftige Gewinnwarnung des Medizinkonzerns Fresenius hatten die Anleger am Mittwoch erneut vorsichtig werden lassen.

Für den Londoner FTSE 100 ging es nun am Donnerstag um 0,09 Prozent auf 7061,26 Punkte nach oben. Der französische Leitindex Cac 40 stand mit 0,18 Prozent und 5154,06 Punkten im grünen Bereich.

In Paris feierten die Anleger die überraschend guten Umsatzzahlen des Einzelhändlers Carrefour mit einem Kursplus von 7,67 Prozent. Die Erlöskennziffern signalisierten weitere Fortschritte in puncto Kostensenkung und Liquiditätszufluss, schrieb Analyst Andrew Porteous von der britischen Investmentbank HSBC.

Zudem zogen die Papiere von Publicis um knapp 6 Prozent an. Die Werbegruppe will sich von ihrer wenig profitablen Sparte Health Solutions trennen. Um knapp 1 Prozent verteuerten sich die Anteilsscheine von Pernod Ricard . Die Geschäfte mit Spirituosen in Schwellenländern brummen für das Unternehmen.

Für die nicht im Cac-40 gelisteten Aktien von Air France-KLM ging es um fast 6 Prozent nach oben. Hier erwies sich die Hoffnung auf eine Einigung im Tarifstreit mit den Gewerkschaften als Antrieb. Air France werde bereits an diesem Freitag einen Gehaltsvorschlag unterbreiten, der von den meisten Gewerkschaftsvertretern akzeptiert werden dürfte, schrieb die französische Zeitung "La Tribune" unter Berufung auf Gewerkschaftsvertreter.

In Zürich gewannen die Aktien von Novartis 1,5 Prozent: Der gute Lauf wichtiger Hoffnungsträger lässt die Ambitionen des Pharmakonzerns für das laufende Jahr steigen. Demgegenüber büssten die Anteilsscheine des Baustoffkonzerns LafargeHolcim fast 4 Prozent ein. Sie litten unter einer Prognosesenkung des deutschen Wettbewerbes HeidelbergcCement .

Derweil verfehlte der norwegische Düngemittelkonzern Yara mit seinen jüngsten Geschäftszahlen die Erwartungen der Analysten: Die Papiere sackten in Oslo um mehr als 5 Prozent ab. Der schwedische Netzwerkausrüster Ericsson war im dritten Quartal nach einer teuren Sanierung in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt, und die Papiere gewannen mehr als 3 Prozent.

Unter den schwächsten Werten im EuroStoxx fielen die Papiere von Unilever um rund 1 Prozent. Negative Währungseffekte brockten dem Konsumgüterhersteller im dritten Quartal einen Umsatzrückgang ein./la/fba