BERLIN (dpa-AFX) - Um mehr Tierschutz in der Landwirtschaft zu finanzieren, fordern die Grünen im Bundestag eine Steuer auf Fleisch, Wurst und Milchprodukte. Sie orientieren sich dabei an Vorschlägen einer Expertenkommission - auch Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hatte sich für eine Tierwohlabgabe ausgesprochen und darauf verwiesen. Vorgeschlagen wurden dabei 40 Cent pro Kilo Fleisch und Wurst, 2 Cent pro Kilo Milch und Frischmilchprodukte - etwa Joghurt und Quark - sowie 15 Cent pro Kilo Käse, Butter und Milchpulver. Zuerst hatte der "Spiegel" über das Papier der Grünen berichtet, das unter anderem Fraktionschef Anton Hofreiter mitträgt.

Alle Tiere bräuchten als Mindeststandard "ein angemessenes Platzangebot, möglichst frische Luft, Tageslicht und Stimulation durch Außenreize", heißt es darin. Bis 2028 solle ein gesetzlicher Standard allen Tieren ein Leben "ohne andauernde Leiden und Schmerzen" ermöglichen, bis 2035 sollten Tiere "ein in jeder Hinsicht und auf jeder Stufe der Tierhaltung artgerechtes Leben haben." Das führe zu höheren laufenden Kosten und Investitionskosten, die - neben den bestehenden Förderinstrumenten - über eine Verbrauchssteuer finanziert werden sollten. Bauern müssten fair entlohnt werden./ted/DP/nas