Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Mittwoch den Aufwärtstrend des Vortages fortsetzen. Die Vorgaben aus Übersee sind freundlich. So sind die US-Börsen nach dem verlängerten Wochenende mit Aufschlägen in das neue Jahr gestartet und haben nach Börsenschluss in Europa noch etwas Boden gut machen können. Mit deutlichen Kursgewinnen haben auch die Börsen in Japan den Handel im neuen Jahr aufgenommen.

Insgesamt liessen sich die Investoren von erfreulichen Daten zur Weltwirtschaft ermutigen, hiess es am Markt. So war in den USA der als zuverlässiger Frühindikator geltende Einkaufsmanagerindex ISM im Dezember weiter angestiegen. Am Vormittag stehen aus der EU nun Stimmungsdaten aus dem europäischen Dienstleistungssektor sowie zu den Verbraucherpreise der Eurozone an. Am Abend folgt dann noch das Protokoll der Dezember-Sitzung der US-Notenbank Fed. Bezüglich Neuigkeiten von Unternehmen bleibt die Agenda hierzulande dünn.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete Swiss Market Index (SMI) notiert um 08.20 Uhr 0,19% im Plus bei 8'331,73 Punkten.

Die klarsten Kursgewinne zeichnen sich für die Bankentitel ab, die bereits am Vortag starke Aufschläge erlebten. Die CS-Aktie wird 2,0% höher gestellt, nachdem sie bereits am Dienstag nach Zuspruch von Analystenseite um über 6% zugelegt hatte. Die britische Investmentbank Barclays stuft CS nun in einer Bankenstudie auf "Overweight" von "Equalweight" herauf. Die Barclays-Experten erkennen bei den Titeln der zweitgrössten Schweizer Bank noch klares Aufwärtspotenzial. Für die Titel der UBS (+0,6%) bestätigt Barclays das bisherige Votum "Overweight" bei etwas höherem Kursziel.

Bei den grosskapitalisierten Pharma-Werten stehen die Novartis-Titel (-0,3%) vorbörslich unter Druck. In Griechenland hat die Justiz eine Untersuchung gegen Novartis wegen Korruptionsvorwürfen angekündigt. Offenbar läuft seit zwei Monaten eine Voruntersuchung, in deren Rahmen bislang 178 Personen befragt worden sind. Belasten dürfte aber auch eine Rating-Senkung durch JPMorgan auf "Neutral" von bisher "Overweight". Die Analysten erwarten einen zunehmenden Generika-Druck, den der Basler Konzern wohl nicht kompensieren könne.

Positiv bleibt das Aktienresearch der US-Bank für die Roche-Aktien (+0,2%), für welche sie trotz einer Kurszielsenkung beim Rating "Overweight" bleiben: Roche weise die vielversprechendste Pipeline der Branche im laufenden Jahr. Unterstützung erhoffen sich die JPMorgan-Analysten vor allem positive Studienresultate zum Brustkrebs-Medikament Perjeta im 1. Quartal geben.

Ebenfalls freundlich zeigen sich die Lonza-Titel (+0,7%) nach einer Hochstufung durch das JPMorgan Research auf Overweight von Neutral. Der jüngste Analystentag habe das Vertrauen in das Management gestärkt, heisst es. Der Pharmazulieferer hat am Morgen den Verkauf es Peptidstandorts in Belgien an PolyPeptide abgeschlossen und verbucht eine nicht cash-wirksame Abschreibung von 44 Mio CHF.

Bei den zyklischen Titeln setzen die Swatch-Uhrentitel (-0,5%) vorbörslich den Abwärtstrend vom Vortag fort. Dagegen notieren die Konkurrenzwerte von Richemont (+0,1%) leicht im Plus.

Am breiten Markt stehen Kudelski (+0,8%) etwas deutlicher im Plus. Das Unternehmen hat eine Partnerschaft mit dem koreanischen Elektronikkonzern Samsung im Bereich ihrer TVkey-Technologie vereinbart. Zudem kündigte der Westschweizer Verschlüsselungsspezialist die Schaffung eines Kompetenzzentrum für das "Internet of Things" an.

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