FRANKFURT (awp international) - Der US-Dollar hat am Dienstagnachmittag nach US-Inflationsdaten deutlich zugelegt. Am späten Nachmittag notierte die Gemeinschaftswährung Euro bei 1,0725 US-Dollar, nachdem sie gegen Mittag noch fast 1,08 Dollar gekostet hatte.

Auch zum Franken legte der Greenback zu: Das USD/CHF-Paar kostete am späten Nachmittag 0,8867 nach 0,8805 um die Mittagszeit. Der Franken hatte allerdings schon am Morgen Terrain eingebüsst, wurde das Paar doch am frühen Morgen noch bei 0,8762 gehandelt. Hintergrund für die Frankenschwäche war, dass die Schweizer Inflation für den Januar mit 1,3 Prozent deutlich zurückkam und auch weit unter den Erwartungen ausfiel.

Der Franken hat im Laufe des Tages rund einen Rappen gegenüber dem US-Dollar eingebüsst und ist damit auf den tiefsten Stand seit Mitte November gefallen. Auch zum Euro hat die hiesige Devise klar an Wert verloren, wenn auch weniger stark als zum US-Dollar. Das EUR/CHF-Paar notierte zuletzt bei 0,9505 nach 0,9485 um die Mittagszeit bzw. 0,9434 am frühen Morgen.

Preisauftrieb nur leicht abgeschwächt

Der Preisauftrieb in den Vereinigten Staaten hat sich zu Jahresbeginn nur moderat abgeschwächt und der Hoffnung auf sinkende Leitzinsen einen Dämpfer versetzt. Dies gab dem US-Dollar zu anderen wichtigen Währungen Auftrieb. Die Jahresinflationsrate fiel von 3,4 Prozent im Vormonat auf 3,1 Prozent im Januar. Analysten hatten einen Rückgang auf 2,9 Prozent erwartet.

Die Zahlen sind von hoher Bedeutung für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Sie hatte ihre Leitzinsen in den vergangenen Monaten auf erhöhtem Niveau stabil gehalten. An den Finanzmärkten werden für dieses Jahr deutliche Zinssenkungen erwartet. Notenbanker aus der Fed haben solche Erwartungen mit Verweis auf die ungewisse Inflationsentwicklung zuletzt gedämpft. Höhe Zinsen machen eine Währung für Anleger tendenziell attraktiver.

Der Trend zur Entspannung der Inflation sei fast zum Erliegen gekommen, kommentierte die Landesbank Baden-Württemberg. Die Daten seien ein weiterer herber Dämpfer für jegliche Hoffnungen, dass die US-Notenbank ihre Zinsen schnell senken werde, heisst es in einem Kommentar. "Wir erwarten die geldpolitische Kehrwende derzeit nicht vor Juni."

Wirtschaftsdaten aus Deutschland fielen positiv aus, konnten dem Euro aber keinen nennenswerten Auftrieb verleihen. Die Konjunkturerwartungen des Mannheimer ZEW-Instituts hellten sich im Februar den siebten Monat in Folge auf und erreichten damit den höchsten Stand seit einem Jahr. ZEW-Chef Achim Wambach begründete den Zuwachs mit der Erwartung, dass die EZB ihre Leitzinsen bald senken dürfte. Niedrigere Zinsen vergünstigen Kredite und können so die Wirtschaft anschieben.

Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1992 Dollar gehandelt. Das waren 27 Dollar weniger als am Vortag./jsl/bgf/he