Washington (Reuters) - Fed-Direktor Christopher Waller sieht nach der jüngsten Zinspause noch Bedarf für eine Straffung der Geldpolitik.

"Die Kerninflation sinkt nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte", sagte er am Freitag auf einer Wirtschaftskonferenz in Oslo. Man müsse die Zinsen daher wahrscheinlich noch etwas erhöhen, um die Inflation zu zügeln. Die Inflationsrate in den USA war im Mai auf 4,0 von 4,9 Prozent im April gesunken. Kopfzerbrechen bereitet Waller und dessen Fed-Kollegen aber die weiterhin hohe Kernrate, bei der schwankungsanfällige Preise für Energie und Lebensmittel herausgerechnet werden. Diese Kennziffer sank nur leicht auf 5,3 von 5,5 Prozent.

Die Kernrate gilt als guter Indikator für die grundlegenden Inflationstrends und wird deshalb von den Währungshütern genau analysiert. Laut Fed-Chef Jerome Powell hat die Notenbank die seit März 2022 laufende Zinsserie diese Woche angehalten und die Spanne von 5,0 bis 5,25 Prozent beibehalten, um Tempo bei der geldpolitischen Straffung herauszunehmen. Doch noch immer sei der Inflationsdruck hoch, so dass weitere Schritte nötig werden könnten. An den Finanzmärkten wird damit gerechnet, dass die Fed bereits auf der nächsten Sitzung am 26. Juli nachlegen wird.

(Bericht von Howard Schneider, geschrieben von Reinhard Becker, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)