"Die Treffen laufen gut, mit guter Absicht und gutem Willen auf beiden Seiten", twitterte Trump am Donnerstag zu den Verhandlungen mit hochrangigen chinesischen Vertretern in Washington. China wolle keine Erhöhung der Zölle und sei der Ansicht, dass es besser dastehen werde, wenn ein Abkommen abgeschossen werde. "Sie liegen richtig." Eine Vereinbarung sei aber erst bei einem Gipfeltreffen mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping möglich. Einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge könnten sich die beiden Präsidenten bereits im Februar treffen. Chinas Unterhändler hätten ein Treffen im nächsten Monat vorgeschlagen.

"Es wird keine endgültige Einigung geben, bis mein Freund Präsident Xi und ich uns in naher Zukunft treffen, um einige der langwierigen und schwierigeren Punkte zu diskutieren und zu vereinbaren", schrieb Trump. Er wolle ein "vollständiges Abkommen" ohne ungelöste Fragen. Trump selbst wollte noch im Tagesverlauf im Weißen Haus mit der chinesischen Delegation unter Führung von Vize-Ministerpräsident Liu He sprechen, die seit Mittwoch zu Handelsgesprächen in Washington ist.

Gelingt keine rechtzeitige Einigung, wollen die Vereinigten Staaten am 2. März ihre Importabgaben auf eine ganze Reihe chinesischer Waren weiter anheben. Beide Seiten haben sich bereits gegenseitig mit Zöllen überzogen, die die Weltkonjunktur bremsen. Trump hatte dann aber Anfang Dezember mit Xi bei einem Treffen am Rande des G20-Gipfels in Argentinien eine Stillhaltevereinbarung erzielt, um eine Verhandlungslösung zu erreichen. Er wirft China unfaire Handelspraktiken vor. Das hohe US-Defizit im Warenaustausch mit der Volksrepublik ist ihm ein Dorn im Auge.

Überschattet werden die Gespräche vom verschärften Vorgehen gegen den chinesischen Netzwerkausrüster Huawei. Das Justizministerium in Washington erhob Anklage gegen den Technologiegiganten aus der Volksrepublik, der in seiner Branche Weltmarktführer ist und beim neuen Mobilfunkstandard 5G eine herausragende Rolle spielt. Dem Konzern und seiner in Kanada festgesetzten Finanzchefin Meng Wanzhou werden geheime Absprachen zur Umgehung von US-Sanktionen gegen den Iran vorgeworfen. In einem weiteren Fall wird er des Technologiediebstahls beschuldigt.