FRANKFURT (awp international) - Der Euro ist am Montag unter Druck geraten. Im Mittagshandel wird der Euro mit 1,1987 US-Dollar gehandelt und damit unter der Marke von 1,20 Dollar. In der Nacht hatte der Euro noch zeitweise 1,2052 Dollar gekostet.

Zum Franken fällt der Rückgang nicht ganz so krass aus. Allerdings nimmt das EUR/CHF-Währungspaar bei einem Stand von 1,1717 die Marke von 1,17 wieder verstärkt ins Visier. Bei der Commerzbank heben die Devisenexperten in einem aktuellen Kommentar hervor, dass es dem Paar auch am vergangenen Freitag nicht gelungen war, über die Marke von 1,779 zu springen. Diese habe bereits im Dezember den Wechselkurs gedeckelt. Die Experten begründen dies mit den enttäuschend schwachen Daten zur Kerninflation im Euroraum. Solange diese nicht nachhaltig ansteige, bleibe eine Zinserhöhung durch die EZB Zukunftsmusik, was bedeutet, dass auch die SNB sich nicht bewegen werde.

Zum Wochenstart lasten schwache Industriedaten aus Deutschland auf der Gemeinschaftswährung. Die Aufträge für die deutsche Industrie waren im November überraschend gefallen. Allerdings wären die Auftragseingänge ohne die schwankenden Grossaufträge merklich gestiegen. "Der Trend bei den Auftragseingängen weist damit weiter steil nach oben", erklärte Commerzbank-Analyst Marco Wagner.

Nach starken Daten aus der Eurozone hatte sich der Euro am Montagvormittag zwischenzeitlich etwas erholt. Der Economic Sentiment Indicator (ESI), der die Stimmung in Unternehmen und privaten Haushalten misst, stieg auf den höchsten Stand seit Oktober 2000. Das ebenfalls von der EU-Kommission erhobene Geschäftsklima erreichte gar den höchsten Stand seit 1985.

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