FRANKFURT (awp international) - Der Eurokurs hat am Mittwoch nicht von robusten Konjunkturdaten aus der Eurozone profitiert. Im Mittagshandel rutscht sie wieder unter die Marke von 1,13 Dollar und kostet zuletzt 1,1281 US-Dollar.

Zum Franken bleibt der Euro ebenfalls weiterhin unter der 1,07er Marke. Aktuell wird er bei 1,0677 Franken gehandelt und damit nur knapp tiefer als noch am Morgen. Der US-Dollar zeigt sich mit 0,9458 Franken ebenfalls kaum verändert.

Zuletzt habe die Furcht vor einem neuen Handelskrieg zwischen den USA und der EU am Devisenmarkt für Unruhe gesorgt, heisst es im Handel. Die Regierung von Präsident Donald Trump denkt über Zölle auf Waren im Wert von 3,1 Milliarden US-Dollar nach. Betroffen davon seien Güter aus Frankreich, Deutschland, Spanien und Grossbritannien.

Besser als erwartet ausgefallene Umfragen zur Unternehmensstimmung aus Deutschland und Frankreich haben unterdessen keine nachhaltige Wirkung. So ist das Ifo-Geschäftsklima für Deutschland im Juni so stark gestiegen wie noch nie zuvor. In Frankreich legte das Insee-Geschäftsklima stärker als prognostiziert zu. In beiden Ländern verbesserten sich angesichts der jüngsten Lockerungen vor allem die Erwartungen. Die aktuelle Lage erholte sich zwar auch. Sie wird weiter als schwach eingestuft.

Ökonomen sehen trotz der Verbesserung noch keinen Grund für Euphorie. "Der erste Schock ist zwar überwunden, doch das wirtschaftliche Schleudertrauma macht sich jetzt richtig bemerkbar", kommentiert Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Die deutsche Volkswirtschaft werde an den Folgen der Pandemie noch längere Zeit leiden. "Bis sich die konjunkturellen Wunden schliessen, können noch Jahre ins Land gehen."

Derweil steht der neuseeländische Dollar unter erhöhtem Druck. Die Notenbank des Landes behält ihren lockeren geldpolitischen Kurs zwar bei. Sie kündigte aber an, angesichts der Corona-Pandemie ihre Geldpolitik bei Bedarf weiter zu lockern. Neuseeland war zwischenzeitlich frei von Corona-Infektionen, in letzter Zeit sind aber wieder neue Fälle aufgetaucht.

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