FRANKFURT (awp international) - Der Euro ist am Dienstag nach überraschend robusten Konjunkturdaten aus der Eurozone klar über die Marke von 1,13 US-Dollar gestiegen. Am Nachmittag kletterte die europäische Gemeinschaftswährung bis auf 1,1349 Dollar, nachdem in der Nacht der Kurs bis auf 1,1233 Dollar gefallen war. Am späten Nachmittag kostet ein Euro nun 1,1339 Dollar.

Gegenüber dem Schweizer Franken notiert der Euro am späten Nachmittag auf 1,0687 und damit leicht höher. Der Dollar geht derweil mit 0,9424 etwas tiefer um zum Franken.

Die Unternehmensstimmung in der Eurozone hat sich im Juni kräftig von ihrem Einbruch in der Corona-Krise erholt. Der vom Marktforschungsinstitut IHS Markit erhobene Einkaufsmanagerindex stieg merklich stärker als erwartet.

Besonders positiv überraschte die Entwicklung in Frankreich. Dort wird sowohl für die Industrie als auch für den Dienstleistungssektor sogar wieder eine Expansion der wirtschaftlichen Aktivität signalisiert. Frankreich hatte zuletzt viele der Beschränkungen des öffentlichen Lebens aufgehoben. Das Land hatte die Wirtschaft in der Corona-Krise stark heruntergefahren.

"Allerdings sollten Konjunkturfrühindikatoren aktuell nicht eins zu eins in Wachstumsverläufe umgemünzt werden", warnte Thomas Gitzl, Chefvolkswirt der VP Bank. "Die Wirtschaft wird sich nach dem Pandemie-Schock nur langsam wieder berappeln." Ein rasches Zurück zum alten Wachstumspfad werde es nicht geben.

In der Nacht auf Dienstag war der Euro noch um etwa einen halben Cent abgesackt. Auslöser waren Bemerkungen von Peter Navarro, dem wirtschaftspolitischen Berater von US-Präsident Donald Trump. Navarro hatte den Handelsdeal zwischen den USA und China im amerikanischen Fernsehen als beendet bezeichnet. Trump dagegen stellte wenig später in einem Tweet klar, dass die Vereinbarung "vollständig intakt" sei.

Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1'767 Dollar gehandelt. Das waren etwa 13 Dollar mehr als am Vortag.

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