FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Dienstag gegenüber dem US-Dollar etwas nachgegeben. Am Mittag kostet die Gemeinschaftswährung 1,1125 US-Dollar und damit etwas weniger als am Morgen. Am Markt war die Rede von einem unspektakulärem Handel zwischen Euro und Dollar.

Anders sieht es beim Franken aus. Der wertet zum Euro zeitweise auf den höchsten Stand seit April 2017 auf. Entsprechend kommt das Euro/Franken-Paar zeitweise bis auf 1,0761 zurück. Aktuell geht der Euro zu 1,0772 Franken um und damit etwas höher. Auch zum Dollar zieht der Franken an. Entsprechend notiert das Dollar/Franken-Paar bei 0,9685.

Marktteilnehmer verweisen auf die Tatsache, dass die USA die Schweiz wieder auf die Liste der potenziellen Währungsmanipulatoren gesetzt hat. "Die Schweizerische Nationalbank sollte sich bewusst sein, dass bei etwaigen Devisenmarktmanipulationen der Verdruss in Washington weiter zunimmt", kommentiert ein Ökonom.

Anders sieht es beim chinesischen Yuan aus. Die Währung Chinas profitierte von der Entscheidung der US-Regierung, die Volksrepublik nicht mehr als Währungsmanipulator zu brandmarken. Für Auftrieb sorgten auch solide Aussenhandelsdaten aus China für den Monat Dezember. Gegenüber dem US-Dollar stieg der Yuan auf den höchsten Stand seit Juli vergangenen Jahres.

Etwas erholen kann sich auch das britische Pfund. In den vergangenen Tagen hatte es zeitweise deutlich unter Druck gestanden, weil sich Hinweise auf eine Zinssenkung durch die britische Notenbank verdichteten. Ausschlaggebend sind Äusserungen britischer Zentralbanker und schwache Konjunkturdaten. "Auch wenn sich noch keine Mehrheit für einen Zinsschritt bis zur nächsten Sitzung der Bank of England Ende Januar finden sollte, sehr viel länger wird es wohl nicht dauern", sagt Devisenexpertin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank.

Am Nachmittag dürfte der Blick auch auf Konjunkturdaten aus den USA fallen. Erwartet werden Inflationsdaten für Dezember. Die Gesamtinflation dürfte laut Analysteneinschätzung ansteigen, die Kerninflation über dem Notenbankziel von zwei Prozent verharren.

Experte Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) geht nicht davon aus, dass die Preisentwicklung die US-Notenbank Fed unter Zugzwang setzt. "Vielmehr dürften sich die Notenbanker in ihrer abwartenden Haltung bestätigt sehen", erwartet er. Die Fed spricht seit längerem von einem sogenannten symmetrischen Inflationsziel, das für eine gewisse Zeit und in begrenztem Ausmass auch überschritten werden darf.

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