FRANKFURT (awp international) - Nach den deutlichen Kursverlusten der vergangenen Tage hat sich der Euro am Donnerstag stabilisiert. Im Mittagshandel wurde die Gemeinschaftswährung praktisch unverändert bei 1,1115 US-Dollar gehandelt.

Zum Franken schwächte sich der Euro nur minim ab auf 1,0818 Franken, nachdem er sich über Nacht von seinem Mehrjahrestief vom Mittwoch bei 1,0783 etwas erholt hatte. Der Dollar notierte zum Franken mit 0,9732 eine Spur tiefer als am Morgen.

Am Devisenmarkt verlassen die Investoren allmählich die sicheren Anlagehäfen, die sie im Zuge einer Zuspitzung der Iran-Krise zeitweise angesteuert hatten. Im Konflikt zwischen den USA und dem Iran zeichnete sich zuletzt eine Entspannung ab. US-Präsident Donald Trump hatte moderatere Töne angeschlagen. Zuletzt hatte sich auch US-Vize-Präsident Mike Pence geäussert und gesagt, dass der Iran im Konflikt mit den USA auf Deeskalation setze.

"Die grössten Ängste sind sicherlich zerstreut worden, dass es im Mittleren Osten zum militärischen Flächenbrand kommen könnte", kommentierte Devisenexpertin Antje Praefcke von der Commerzbank. Nach ihrer Einschätzung bleibt die weitere Entwicklung in der Iran-Krise ein bestimmendes Thema. "Beim kleinsten Anzeichen, dass sich die Lage wieder verschlechtert, wird der Devisenmarkt deshalb erstmal auf Nummer sicher gehen und den Dollar kaufen", sagte Praefcke. Der Dollar wird von Investoren als sicherer Anlagehafen gesehen.

Deutlich nachgegeben hat das britische Pfund. Der scheidende Chef der britischen Notenbank, Mark Carney, hat eine Lockerung der Geldpolitik in Aussicht gestellt. Es seien möglicherweise weitere Anreize nötig, um die Erholung zu stützten. Darüber werde derzeit im geldpolitischen Ausschuss diskutiert. Der Leitzins liegt auf der Insel derzeit bei 0,75 Prozent. Das britische Pfund fiel zum Dollar um rund einen US-Cent und wurde zuletzt mit 1,3030 Dollar gehandelt. Gegenüber dem Franken schwächte sich das Pfund auf 1,2691 von 1,2780 Franken am Morgen ab.

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