FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche und andere europäische Staatsanleihen haben am Dienstag anfängliche Verluste überwiegend ausgleichen können können. Bis zum Abend drehten viele Papiere leicht ins Plus. Zu den Ausnahmen gehörten Staatstitel aus Italien, Spanien und Portugal, die auch am Abend unter Druck standen.

Der für den deutschen Markt richtungweisende Euro-Bund-Future stieg bis zum Abend um 0,04 Prozent auf 159,42 Punkte. Zuvor war er deutlich bis auf 158,70 Zähler gefallen. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag am Abend etwa einen Basispunkt tiefer als am Vortag bei 0,53 Prozent.

Nachdem bis zum Mittag sichere Anlagen wie Staatsanleihen noch wenig gefragt waren, drehte das Bild im Nachmittagshandel. Als wesentlicher Grund wurde am Markt die abermalige Talfahrt der Ölpreise genannt. Zum einen nährt dies Zweifel an der Robustheit der globalen Konjunktur. Zum anderen sorgen fallende Ölnotierungen für sinkende Inflationsraten. Damit ermäßigen sich zugleich die Renditeaufschläge, die Investoren beim Erwerb von festverzinslichen Wertpapieren als Inflationsausgleich verlangen. Umlaufende Anleihen werden deshalb in Anlegeraugen attraktiver und steigen im Kurs.

Die Lage an den chinesischen Finanzmärkten, die in der vergangenen Woche für starke Nachfrage nach sicheren Anlageformen gesorgt hatte, scheint sich dagegen zu stabilisieren. Als ein Grund gilt, dass Chinas Notenbank die Landeswährung Yuan zurzeit nicht weiter abwerten lässt./bgf/men