BUENOS AIRES (dpa-AFX) - Bundesaußenminister Heiko Maas hat sich unbeeindruckt von den neuen US-Drohungen gegen den Iran gezeigt. "Für uns hat sich in der Sache nichts geändert", kommentierte er am Montag nach einem G20-Treffen in Buenos Aires die Grundsatzrede von US-Außenminister Mike Pompeo zur neuen Iran-Strategie seines Landes nach dem Ausstieg aus dem Atomabkommen. Deutschland und Europa wollten weiterhin die bestehende Vereinbarung erhalten. "Das berührt unmittelbar die deutschen Sicherheitsinteressen und die Sicherheitsinteressen von ganz Europa", betonte der SPD-Politiker.

Pompeo hatte eine lange Liste von Forderungen zur Befriedung der Nahost-Region präsentiert und mit härtesten Wirtschaftssanktionen zur Durchsetzung der Forderungen gedroht. Alle anderen Vertragsstaaten wollen das 2015 unterzeichnete Abkommen zur Verhinderung einer iranschen Atombombe erhalten. Dafür müssen sie aber trotz der US-Sanktionen wirtschaftliche Anreize für den Iran aufrechterhalten.

Maas wollte noch am Abend zu seinem Antrittsbesuch nach Washington weiterreisen. Am Mittwoch will er dort Pompeo treffen. In dem Gespräch wird es auch um den Handelsstreit mit den USA gehen. Bis zum 1. Juni soll die Entscheidung über US-Strafzölle auf Stahl und Aluminium fallen. Dabei werde "die Zeit jetzt knapp", sagte Maas. Man sei gesprächsbereit, "aber nicht mit der Pistole auf der Brust", betonte er./mfi/DP/he