NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Donnerstag an ihre Vortagesgewinne angeknüpft. Händler begründeten die Entwicklung mit Äußerungen von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zum Atomabkommen mit dem Iran. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni kostete am späten Nachmittag 74,75 US-Dollar. Das waren 75 Cent mehr als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 26 Cent auf 68,31 Dollar.

Die Gefahr, dass die USA das Atomabkommen mit dem Iran kündigen könnten, stützte die Ölpreise. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron befürchtet, dass US-Präsident Donald Trump aus dem Abkommen aussteigen will. "Es scheint, als würde er nicht wirklich alles tun, um das Abkommen zu retten", sagte Macron.

Ein Ausstieg der USA könnte neue US-Sanktionen gegen den Iran zur Folge haben. Dies "würde perspektivisch zu einem geringeren Ölangebot aus dem Iran führen", hieß es in einer Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank.

Der Iran ist Mitglied der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) und zählt zu den wichtigen Förderländern des Kartells. "Da der Markt wegen der hohen Produktionsausfälle in Venezuela und der Produktionskürzungen der Opec und Russlands bereits angespannt ist, wiegt jede weitere Angebotseinschränkung umso schwerer", kommentierten die Commerzbank-Experten./jsl/tos/he