NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Donnerstag anfängliche Kursverluste ausgeweitet. Im Mittagshandel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August 73,33 US-Dollar. Das waren 1,41 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) sank um 1,19 Dollar auf 64,52 Dollar.

Vor dem Treffen des Ölkartells Opec und anderen wichtigen Förderländern wie Russland an diesem Freitag haben sich die Einigungschancen offenbar verbessert. Saudi-Arabien will zusammen mit Russland eine höhere Förderung durchsetzen. Die Opec-Länder Iran, Irak, und Venezuela sperrten sich zuletzt dagegen. Der Ölminister Saudi-Arabiens, Khalid Al-Falih, sagte am Morgen, er sei "optimistisch" für einen Konsens am Freitag. Sein Land könne die Förderung ausreichend ausweiten, um Angebotsausfälle auszugleichen.

Der iranische Energieminister Bijan Namdar Zanganeh hatte sich bereits am Mittwoch zuversichtlich gezeigt, dass es zu einer Einigung kommen könne. Zuvor hatte er noch mit einem Veto gedroht.

Derzeit werde eine Anhebung der Fördermenge in Höhe von 300 000 bis 1,5 Millionen Barrel täglich diskutiert, erklärt Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch. "Ein Anstieg um mehr als eine Million wäre aber völlig unrealistisch."

Hintergrund des Treffens ist die seit Anfang 2017 eingerichtete Fördergrenze durch das sogenannte "Opec+"-Bündnis. Dieses besteht aus den Opec-Ländern und weiteren großen Ölproduzenten wie Russland. Offenbar gibt es Bestrebungen, das eigentlich auf Zeit angelegte Bündnis zu einem dauerhaften Bund umzuwandeln./jsl/tos/jha/