Flamatt (awp) - Der Freiburger Röntgenspezialist Comet verzichtet auf Ziele für die Jahre 2019 und 2020. Als Gründe werden geopolitische Unsicherheiten, die fehlende Visibilität im Halbleitermarkt sowie die strukturellen Veränderungen im ebeam-Geschäft genannt. Die Umsetzung der "Strategie 2020" solle plangemäss fortgesetzt werden, teilte Comet am Dienstag im Vorfeld des jährlich stattfindenden Investorentags gleichwohl mit.

Bislang hatte man sich bei Comet für 2020 ein Umsatzziel von 500 Millionen Franken gesteckt und bereits für das kommende Jahr eine EBITDA-Marge von 16 bis 18 Prozent als erreichbar bezeichnet.

Die Strategie habe in den vergangenen Jahren gute Resultate gezeigt, hiess es weiter. Verwaltungsrat und Management seien überzeugt, dass die Comet Group mit ihren vier Divisionen PCT (Plasma Control), IXM (Röntgenmodule), IXS (Röntgensysteme) und EBT (Ebeam) auch in einem schwierigeren Umfeld Mehrwert für Investoren, Kunden und andere Anspruchsgruppen schaffen werde. Sie würden das mittelfristige Potenzial der Gruppe als unverändert gross erachten.

Die Massnahmenprogramme für beide Bereiche IXS und EBT würden Kosten, Risiken und Verluste reduzieren und weit über reine Kostensparmassnahmen hinaus gehen. Während bei EBT die Massnahmen abgeschlossen seien, wären sie bei IXS weit fortgeschritten.

Verkauf Ebeam Davenport früher als geplant

Der im Juli bekanntgegebene Verkauf des Ebeam-Systemgeschäfts am amerikanischen Standort Davenport sei rascher abgeschlossen worden als geplant. Der Käufer übernimmt das operative Geschäft, einen Grossteil der Mitarbeitenden sowie die Kundenverpflichtungen. Comet behält den Zugang zu Schlüssel-Know-how sowie ein unbegrenztes Nutzungsrecht, wie es in einer gesonderten Mitteilung hiess. Das führe zu einer leicht geringeren Belastung des Reingewinns 2018.

Für das weitergeführte ebeam-Komponenten- und Modulgeschäft erwartet Comet im kommenden Jahr einen Umsatz von rund 15 Millionen Franken mit einem reduzierten Verlust von rund -5 Millionen auf Stufe EBITDA.

Comet hatte aufgrund der schwächeren Nachfrage im Halbleitersegment sowie anderen Bereichen wie Automotive und Sicherheitsinspektion im laufenden Jahr die Guidance zweimal gesenkt. Der Umsatz dürfte 2018 nur noch 430 bis 440 Millionen Franken erreichen.

In der Finanzgemeinde waren nach den ersten beiden Gewinnwarnungen zum laufenden Jahr bereits Befürchtungen aufgekommen, dass auch die Vorgaben für die kommenden Jahre wohl revidiert werden müssten.

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