FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Schweizer Großbank UBS sieht angesichts einer drohenden Kapitalerhöhung und eines erwarteten Dividendenschwunds keinen Kaufgrund mehr bei den Aktien des Energiekonzerns Eon . Bei der vor der Abspaltung stehenden Kraftwerks- und Handelstochter Uniper erscheine zwar alles okay, doch gehe deren guter Start ein Stück weit zu Lasten von Eon, schrieb Analyst Sam Arie in einer Studie vom Dienstag. Eon müsse sich nun vermutlich frisches Kapital beschaffen. Zudem werde die Dividende niedriger sein.

Arie berücksichtigt das nun in der Bewertung der Papiere. Er stufte die Aktien des Dax-Konzerns von "Buy" auf "Neutral" ab und senkte das Kursziel von 8,65 auf 8,30 (Kurs 8,51) Euro.

Der Experte blickt zwar positiv auf Uniper und mehrere potenzielle Treiber. Dazu zählten Zahlungen ab 2017 in Großbritannien für das Vorhalten von Erzeugungskapazitäten sowie weitere Kostensenkungen. Die für das Übergangsjahr 2016 versprochene Ausschüttung von rund 200 Millionen Euro könnte zudem künftig steigen.

Die Bewertung der Aktien von Eon erscheine aber dennoch recht hoch. Zwar dürfte der Konzern angesichts der bis 2018 fälligen Anleihen bei der Refinanzierung bald vom Niedrigzinsumfeld profitieren, schrieb Arie. Allerdings brauche Eon vermutlich eine Kapitalerhöhung von 2 Milliarden Euro und die neue Dividendenpolitik hinke denen vergleichbarer Unternehmen hinterher, vor allem da darin ein Teil der Ausschüttung von Uniper berücksichtigt werde.

Mit der Einstufung "Neutral" geht die UBS davon aus, dass die Gesamtrendite der Aktie (Kursgewinn plus Dividende) auf Sicht von zwölf Monaten um bis zu sechs Prozent über oder unter der von der UBS erwarteten Marktrendite liegt./mis/das

Analysierendes Institut UBS.