FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag weiter nachgegeben und ist im Vergleich zum US-Dollar auf den tiefsten Stand seit etwa zwei Wochen gefallen. Am Vormittag kostete die Gemeinschaftswährung im Tief 1,1262 Dollar und damit etwas weniger als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag auf 1,1288 Dollar festgesetzt.

Für Bewegung sorgten am Donnerstagnachmittag Aussagen des finnischen Notenbankchefs zur Konjunkturentwicklung. Olli Rehn sagte der "Börsen-Zeitung", man sollte den jüngsten Konjunkturabschwung nicht als einen übergangsweisen Rücksetzer betrachten. Als mögliche Reaktionen darauf nannte er Zinssenkungen oder neue Anleihekäufe. Der Euro reagierte mit Verlusten.

Die Äußerungen dürften am Freitag nachgewirkt haben. Zudem legte der Dollar auf breiter Front zu. Im Tagesverlauf rückt der US-Arbeitsmarktbericht in den Fokus. "Dieser hatte im Vormonat mit einem unterdurchschnittlichen Stellenaufbau enttäuscht", kommentierte Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen. Die Vorgaben für den Juni seien gemischt. "Es herrscht Vollbeschäftigung am US-Arbeitsmarkt, daher sollte eine nachlassende Dynamik des Stellenaufbaus nicht überinterpretiert werden."

Am Markt erhält der Arbeitsmarktbericht deshalb so viel Beachtung, da von ihm Signale für die Zinspolitik der US-Notenbank Fed ausgehen dürften. Derzeit wird für die nächste Fed-Sitzung Ende Juli die erste Zinssenkung seit mehr als einer Dekade erwartet./bgf/elm/jha