FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag vor einem mit Spannung erwarteten Treffen zum US-chinesischen Handelskonflikt zugelegt. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1385 US-Dollar und damit etwas mehr als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1380 (Donnerstag: 1,1370) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8787 (0,8795) Euro.

Der Euro profitierte am Freitag von einer breit angelegten Schwäche des US-Dollar. Am Devisenmarkt wurde dies mit Skepsis der Anleger mit Blick auf die Wirtschaftsentwicklung in den USA erklärt. Ein Grund dafür ist das am Wochenende stattfindende Treffen von US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping. Sie wollen am Rande des G20-Gipfels in Japan über den zunehmend eskalierenden Handels- und Technologiestreit der beiden größten Volkswirtschaften der Welt sprechen.

Belastet wird der Dollar auch von einer Entwicklung, die eng mit dem Handelsstreit in Verbindung steht: Die US-Notenbank hatte zuletzt angedeutet, eine konjunkturelle Eintrübung mit Zinssenkungen abzufedern zu wollen. Ob es zu einer Abkühlung kommt, dürfte auch vom weiteren Verlauf des US-chinesischen Handelskonflikts abhängen. US-Präsident Trump übt schon seit langem Druck auf die Zentralbank aus, ihre Zinsen zu senken. Er stellt dabei aber nicht auf den Handelskonflikt ab, sondern sieht seine Wirtschaftspolitik durch das aus seiner Sicht zu hohe Zinsniveau beschädigt.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,89655 (0,89428) britische Pfund, 122,60 (122,64) japanische Yen und 1,1105 (1,1121) Schweizer Franken fest. Die Feinunze (etwa 31 Gramm) Gold wurde am Nachmittag in London mit 1413 Dollar gehandelt. Das waren knapp vier Dollar mehr als am Vortag./bgf/jsl/he