FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Dienstag kaum auf das Ende der Regierung in Italien reagiert. Am Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1079 US-Dollar gehandelt und damit auf dem gleichen Niveau wie am Vorabend. Im gesamten Tagesverlauf hielt sich der Kurs in einer engen Handelsspanne. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1076 (Montag: 1,1103) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9029 (0,9007) Euro.

Am Nachmittag hatte Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte seinen Rücktritt und das Ende der Regierung aus rechter Lega und populistischer Fünf-Sterne-Bewegung erklärt. Wie die weitere politische Zukunft der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone aussehen könnte, gilt unter Experten als völlig offen. Die Zeit für einen Ausweg aus der Krise drängt. Bis Ende des Jahres muss das Haushaltsgesetz für 2020 verabschiedet werden. Italien ist hoch verschuldet und liegt seit langem mit der EU-Kommission im Streit.

Am Devisenmarkt richtet sich der Fokus bereits zunehmend auf ein Treffen von Notenbankern aus aller Welt, das Ende der Woche im amerikanischen Jackson Hole stattfindet. Auf der Konferenz soll auch US-Notenbankpräsident Jerome Powell sprechen. Allgemein wird damit gerechnet, dass er eine weitere Zinssenkung in den USA im September in Aussicht stellt. Allerdings seien die Erwartungen an die Fed mittlerweile "gewaltig", so dass das Risiko bestehe, dass die Rede enttäuschen könnte, sagte Manuel Andersch, Analyst bei der BayernLB.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,91623 (0,91583) britische Pfund, 117,79 (118,34) japanische Yen und 1,0860 (1,0884) Schweizer Franken fest. Die Feinunze (31,1 Gramm) Gold wurde in London am Nachmittag mit 1503 Dollar gehandelt. Das waren etwa 7 Dollar mehr als am Vortag./jkr/jsl/he