NEW YORK (dpa-AFX) - Gewinnmitnahmen haben den Kurs des Euro am Freitag im US-Handel weiter nach unten gedrückt. Nachdem die Gemeinschaftswährung im frühen europäischen Geschäft noch in der Spitze bis auf 1,1909 US-Dollar geklettert war und damit den höchsten Stand seit Mai 2018 erreicht hatte, machten Anleger angesichts der deutlichen Kursgewinne der vergangenen Tage offenbar sukzessive Kasse. Zuletzt notierte der Eurokurs bei 1,1786 Dollar.

Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1848 (Donnerstag: 1,1743) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8440 (0,8516) Euro.

Gedämpft wurde der Höhenflug des Euro durch die einbrechende Konjunktur im Währungsraum. In der Eurozone war die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal wegen der Corona-Krise drastisch gesunken. In den Monaten April bis Juni schrumpfte das Bruttoninlandsprodukt (BIP) im gemeinsamen Währungsraum im Quartalsvergleich um 12,1 Prozent. Besonders stark wurde Spanien getroffen. In Frankreich und Italien kam es auch zu deutlichen Einbrüchen, sie fielen jedoch etwas geringer als erwartet aus.

Der Eurokurs hat im Juli stark zugelegt. Am Monatsanfang hatte er noch bei 1,12 Dollar notiert. Die hohen Infektionszahlen in den USA und zuletzt schwache Wirtschaftsdaten belasten den Dollar. Hinzu kommen die Unruhen in einigen Städten der USA. Das Vertrauen in den Euro ist nach den Beschlüssen des EU-Gipfels hingegen gewachsen./la/he