FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Freitag von einer wachsenden Zuversicht mit Blick auf eine Einigung im Brexit-Streit profitiert. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1053 US-Dollar. Im frühen Handel hatte sie noch knapp über der Marke von 1,10 Dollar notiert.

Die Morgenröte am Brexit-Himmel sorgt gleichzeitig für Entspannung beim Schweizer Franken. Erstmals seit Mitte September kostet der Euro wieder mehr als 1,10 Fr. Letztmals deutlicher über dieser Marke lag der Euro Ende Juli. Aktuell kostet ein Euro 1,1020 nach 1,1009 am Mittag und 1,0991 im frühen Geschäft. Der US-Dollar hat auf 0,9983 leicht angezogen, er nähert sich der Parität nur zögerlich.

Auch das britische Pfund profitierte und stieg auf 1,2660 Dollar. Dies sind zwei Cent mehr als am Vormittag und der höchste Stand seit drei Monaten. Nach unerwarteten Fortschritten im Brexit-Streit sieht die Europäische Union neue Einigungschancen und startet eine weitere Verhandlungsrunde mit Grossbritannien. Zuvor hatte EU-Unterhändler Michel Barnier am Freitagvormittag ein "konstruktives Gespräch" mit dem britischen Brexit-Minister Stephen Barclay geführt, wie beide Seiten mitteilten.

"Fraglich ist lediglich, ob ein solches Abkommen in der Kürze der Zeit gefunden werden kann", kommentierte Thu Lan Nguyen, Devisenexpertin bei der Commerzbank. Der entscheidende EU-Gipfel finde immerhin bereits in einer Woche statt. "Das Risiko für weitere Ausschläge in den Pfund-Wechselkursen bleibt gross", so Nguyen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87518 (0,90155) britische Pfund und 119,75 (118,52) japanische Yen fest.

Die Feinunze (etwa 31,1 Gramm) Gold wurde am Nachmittag in London mit 1474 Dollar gehandelt. Das waren rund 19 Dollar weniger als am Vortag.

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