FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine Prognosesenkung hat am Dienstagvormittag für Ernüchterung unter den Anlegern des Schmierstoffherstellers Fuchs Petrolub gesorgt. Mit einem Kursverlust von zeitweilig fast 10 Prozent auf 45,25 Euro war das Papier so billig wie seit rund sieben Monaten nicht mehr. Zuletzt notierte es bei 47,20 Euro und landete damit auf dem letzten Platz im MDax für mittelgroße Werte.

Die schlechte Nachricht kam bereits am Montagabend: Statt mit einer Steigerung des Gewinns vor Zinsen und Steuern (Ebit) um ein bis fünf Prozent rechnet das Unternehmen nun mit einem Ergebnis knapp unter oder auf dem Vorjahreswert von 371 Millionen Euro. Der vorsichtigere Ausblick kommt nicht von ungefähr: Vor allem in Asien und Europa hat sich die Gewinnmarge entgegen den Erwartungen bislang nur schwach entwickelt.

Als Grund nannten die Mannheimer die gestiegenen Rohstoffkosten, wie etwa beim Öl und anderen Zusatzstoffen. Diese können sie nach Einschätzung des Bankhaus-Lampe-Analysten Heiko Feber offenbar nicht an ihre Kunden weitergeben. Der Experte erwartet, dass Fuchs auch im vierten Quartal mit diesem Problem zu kämpfen haben wird.

Trotz der gebremsten Aussicht für den Gewinn soll der Umsatz aber weiterhin um sieben bis zehn Prozent zulegen - eine Steigerung, die Fuchs schon in den ersten neun Monaten gelungen ist. "Wir sind ein bisschen überrascht, wenn man sich die konträre Entwicklung zum Ebit anschaut", kommentierte der Analyst Knud Hinkel von der Equinet Bank diesbezüglich. Denn eigentlich seien die Ölpreise zumindest für einige Zeit stabil gewesen. Unabhängig davon hält er das Geschäftsmodell des Konzerns sowieso für robust genug, um die Kosten weiterzugeben.

Endgültige Quartalszahlen wird Fuchs Petrolub am Freitag vorlegen. "Dann", so hofft Commerzbank-Analyst Michael Schäfer, "gibt es vielleicht einen genaueren Einblick in die Entwicklung der Marge." Ob das die Aktie dann auch wieder aus ihrem Stimmungstief befreien kann, ist eine andere Frage. Denn eigentlich ist Fuchs Petrolub aus Anlegersicht eine Erfolgsgeschichte: Wer 2009 eingestiegen ist, hat seine Anlage zwischenzeitlich mehr als verzehnfacht./kro/ag/oca