Zürich (awp) - Der Vermögensverwalter GAM hat die verwalteten Vermögen im ersten Quartal 2019 insgesamt wieder etwas gesteigert nach dem starken Einbruch im vergangenen Jahr. Im wichtigen Geschäft "Investment Management" ist es allerdings zu weiteren Milliardenabflüssen gekommen.

Der Nettoabfluss der Kundengelder belief sich im "Investment Management" auf 4,0 Milliarden Franken, teilte der Asset Manager am Mittwoch mit. Diese seien durch positive Markt- und Wechselkursentwicklungen von 3,0 Milliarden nur teilweise ausgeglichen worden. Die in dem Bereich verwalteten Vermögen gingen somit im ersten Jahresviertel auf 55,1 Milliarden zurück von 56,1 Milliarden per Ende 2018.

Damit hat GAM Schätzungen von Analysten verfehlt: Vontobel und die ZKB hatten mit einem Anstieg der verwalteten Vermögen im Investment Management gerechnet und zwar im Umfang von 58,0 Milliarden beziehungsweise 57,6 Milliarden. Ausserdem waren sie von Netto-Abflüssen von 1,2 Milliarden beziehungsweise von 1,0 Milliarden ausgegangen.

Es war bereits im vergangenen Jahr zu massiven Abflüssen gekommen im Zuge der Affäre um den suspendierten und anschliessend wegen "schweren Fehlverhaltens" entlassenen Investmentmanager Tim Haywood.

Im "Private Labelling"-Geschäft, in dem die Gesellschaft Fondslösungen für Dritte anbietet, erzielte das Unternehmen hingegen Nettozuflüsse von 1,9 Milliarden sowie positive Markt- und Wechselkursentwicklungen von 4,3 Milliarden Franken. Die verwalteten Vermögen legten auf 82,3 Milliarden von 76,1 Milliarden Ende 2018 zu.

Die Assets under Management (AuM) der gesamten Gruppe beliefen sich damit per Ende März 2019 auf 137,4 Milliarden Franken im Vergleich zu 132,2 Milliarden Ende 2018.

Der Abschluss der derzeit laufenden Liquidation der von Haywood betreuten Fonds wird indes in den kommenden Monaten erwartet. In den nächsten zwei Wochen dürften zunächst 80 bis 95 Prozent je nach Fondsart an die Kunden zurückbezahlt sein, wie es am Mittwoch hiess.

Mit Blick auf das laufende Jahr geht GAM nach wie vor davon aus, dass die Finanzergebnisse im ersten Halbjahr wegen der wesentlich geringeren verwalteten Vermögen im Investment Management und der damit verbundenen tieferen Einnahmen "deutlich" unter dem ersten Halbjahr 2018 liegen werden.

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