In der zweiten Jahreshälfte 2018 sei das Geschäft vielmehr dadurch angekurbelt worden, dass viele Kunden vor einer möglichen Zuspitzung noch versucht hätten, Güter in die USA zu verschiffen, sagte Konzernchef Rolf Habben Jansen am Dienstagabend in Hamburg. "Dadurch gab es bestimmt ein zusätzliches Wachstum." Wegen dieses Vorzieheffekts könnte das Wachstum in diesem Jahr allerdings schwächer ausfallen. "Das deutet aber nicht auf eine Krise hin", betonte Habben Jansen, der sich ansonsten zuversichtlich für 2019 zeigte.

Hapag-Lloyd sei gut ins laufende Jahr gestartet. Nach der Ferienzeit über den Jahreswechsel laufe das Geschäft inzwischen wieder "auf Hochtouren". Eine konkrete Prognose wagte Habben Jansen angesichts der weltweit unsicheren Konjunktur nicht. Man werde voraussichtlich erst in der zweiten Jahreshälfte absehen können, ob der Konflikt zwischen den USA und China dauerhaft Auswirkungen auf die Containerschifffahrt habe. "Es wird entscheidend sein, ob man sich jetzt einigen kann", sagte der Manager mit Blick auf Entspannungssignale bei den amerikanisch-chinesischen Verhandlungen.

Im abgelaufenen Jahr sei Hapag-Lloyd etwas stärker gewachsen als der Markt. "Auch wenn man sich das Ergebnis ansieht, ist das aus unserer Sicht zufriedenstellend." Die zweite Hälfte des Jahres sei wie erwartet deutlich besser gelaufen als die erste. Dies sei auch bei den Synergien aus der Fusion mit der arabischen Reederei UASC so gewesen. Für 2018 rechnet Hapag-Lloyd nach früheren Angaben mit einem operativen Ergebnis (Ebit) von 200 bis 450 Millionen Euro. Das Unternehmen hatte im Herbst angekündigt, man wolle den oberen Bereich der im Juni gesenkten Ziele erreichen. Erste Zahlen für das abgelaufene Jahr will Hapag-Lloyd am 25. Februar veröffentlichen.