Nach neun Monaten stand unter dem Strich ein Nettoergebnis von 1,09 Milliarden Dollar, wie der Konzern aus Zürich am Donnerstag mitteilte. Das ist nur unwesentlich mehr als nach der ersten Jahreshälfte. Vor einem Jahr hatte ebenfalls wegen hoher Schadenzahlungen allerdings sogar noch ein Verlust zu Buche gestanden.

Insgesamt musste die Nummer zwei der Rückversicherungsbranche im Zeitraum Januar bis September eine Schadenlast von 1,6 Milliarden Dollar stemmen, das Gros davon im dritten Quartal. Die Schäden liegen Swiss Re zufolge weitgehend im Rahmen der Erwartungen. "Nach einer langen Phase günstiger Schadenjahre von 2012 bis 2016 und den heftigen Naturkatastrophen im vergangenen Jahr scheint 2018 ein Schadenjahr zu werden, das man branchenüblich als 'normal' kategorisieren würde", sagte Konzernchef Christian Mumenthaler.

Einen Lichtblick gibt es dabei: Angesichts des Schadenausmaßes ist Rückversicherungsdeckung wieder mehr gefragt. "Die Industrie scheint mit einem leichten Anstieg des Preisniveaus im Nichtleben-Geschäft in wichtigen Märkten einen Wendepunkt erreicht zu haben", erklärte Mumenthaler. Branchenprimus Münchener Rück, Swiss Re und andere große Rückversicherer leiden unter Überkapazitäten, weil alternatives Kapital - etwa von Hedgefonds - auf der Suche nach Rendite in Zeiten niedriger Zinsen in den Markt drängt und Preiserhöhungen verhindert.

NEUE RECHNUNGSLEGUNG SCHMÄLERT gewinn

Den Gewinn geschmälert hat auch eine Umstellung in der Rechnungslegung, durch die Wertänderungen im Aktienportfolio unmittelbar in den Gewinnausweis einfließen. Ohne diesen Effekt wären unter dem Strich 1,2 Milliarden gestanden. Die Prämieneinnahmen steigerte Swiss Re um 6,5 Prozent auf 28,4 Milliarden Dollar.

Im operativen Geschäft schlugen sich hohe Zahlungen für Naturkatastrophen wie den Taifun "Jabi" oder den Hurrikan "Florence", aber auch von Menschen verursachte Desaster wie der Einsturz einer Autobahnbrücke in Genua oder der Brand der Bremer Lürssen-Werft nieder. Die größte Sparte Schaden-Rückversicherung war operativ nur knapp profitabel: Der sogenannte Schaden-Kosten-Satz lag bei 99,5 Prozent. Bis zu einer Marke von 100 Prozent sind Zahlungen für Schäden und Verwaltung durch Prämieneinnahmen gedeckt.

Anders sieht es im Geschäft mit maßgeschneiderten Versicherungslösungen für Großkunden aus, wo Swiss Re Geld verlor - wenn auch nicht so viel wie vor einem Jahr. Gut verdient haben die Schweizer dagegen in der Leben-Rückversicherung und mit seinen Finanzanlagen.