TOKIO/HONGKONG/SCHANGHAI/SYDNEY/MUMBAI (dpa-AFX) - Die Talfahrt an den Börsen Asiens hat sich am Freitag fortgesetzt. Erneut brachte der wieder schwache Ölpreis die Märkte ins Rutschen. Hinzu kamen Sorgen um Chinas Wirtschaft sowie um die Fähigkeit der dortigen Regierung, Konjunktur und Märkte in den Griff zu bekommen. So gaben daher allen voran die chinesischen Festland-Börsen nach und zogen auch die anderen Aktienmärkte mit sich. Der japanlastige Sammelindex 600 Asia/Pacific gab zuletzt um 0,59 Prozent auf 152,42 Punkte nach.

Ölpreis und Yuan müssten sich erst stabilisieren, bevor die Stabilität an die Aktienmärkte zurückkehren könne, sagte ein Investmentstratege in Hongkong. Neben dem Yuan und fehlgeschlagenen Eingriffen der chinesischen Regierung in den Markt hatte die Ölpreisschwäche den Ausverkauf an den Börsen seit Jahresbeginn beschleunigt. An diesem Tag fiel der Ölpreis wieder in Richtung 30 US-Dollar und dürfte auch in der kommenden Woche weiter stark unter Beobachtung stehen. Grund ist, dass am Montag ein großer Teil der Sanktionen gegen den Iran aufgehoben werden sollen. Die iranische Führung hatte für diesen Fall angekündigt, schnell mehr Öl exportieren zu wollen.

Der CSI-300-Index, der die Entwicklung der 300 größten Aktienwerte in Shanghai und Shenzhen abbildet, ging erneut mit einem kräftigen Abschlag von 3,19 Prozent auf 3118,73 Punkten aus dem Handel und fiel auf den tiefsten Schlussstand seit Ende August 2015. Auf Wochensicht büßte er etwas mehr als 7 Prozent ein, seit Jahresbeginn sogar mehr als 16 Prozent.

Die Börse in Hongkong, an der auch ausländische Investoren uneingeschränkt handeln können, schloss am Freitag ebenfalls schwach. Der Hang-Seng-Index ging mit einem Abschlag von 1,50 Prozent auf 19 520,77 Punkte aus dem Handel.

In Japan verbuchte der Nikkei-225-Index nach einem zunächst freundlichen Handelsstart ein Minus von 0,54 Prozent auf 17 147,11 Punkte. Am Donnerstag war er erstmals wieder seit September 2015 unter die Marke von 17 000 Punkten gefallen. Im Wochenvergleich verlor der japanische Index dreieinhalb Prozent, seit Jahresbeginn sind es fast 10 Prozent.

An diesem Tag führten Aktien von Versicherern und Handelshäusern die Verlierer an. So verlor etwa das Papier der japanischen Versicherungsgesellschaft Sompo Japan Nipponkoa Holdings 2,9 Prozent. Der Schwerindustriekonzern Kawasaki Heavy Industries erwägt wegen einer Kostenbelastung seine Gewinnschätzungen für das laufende Geschäftsjahr zu kappen, was der Aktie ein Minus von 6,6 Prozent einbrachte.

In Australien schloss der Leitindex ASX 200 0,34 Prozent tiefer bei 4892,80 Punkten. Der länger gehandelte Sensex-Index in Mumbai (Indien) sank zuletzt um 0,17 Prozent auf 24 731,11 Punkte./ck/das