PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Börsen Europas haben nach einer dreiwöchigen Erholungsrally am Montag einige Gewinne abgegeben. Die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) werfe bereits ihre Schatten voraus und es werde vorsichtiger agiert, hieß es am Markt. Am Donnerstag könnte EZB-Präsident Mario Draghi weitere Schritte zur Stimulierung der Wirtschaft in der Eurozone bekanntgeben. Enttäuschungen allerdings sind nicht ausgeschlossen.

Am späteren Vormittag sank der EuroStoxx 50 um 0,58 Prozent auf 3019,73 Punkte. Allerdings hatte sich der Leitindex der Eurozone in den vergangenen drei Wochen um mehr als 13 Prozent von seinem missglückten Jahresstart erholt. Der Pariser CAC-40-Index in Paris verlor zuletzt 0,35 Prozent auf 4441,19 Punkte. Der FTSE 100 (Footsie) in London stieg um 0,37 Prozent auf 6176,51 Zähler.

Zu den Schlusslichtern im Branchentableau zählten die Autobauer und -zulieferer mit rund einem Prozent Minus, während die Versicherer im Stoxx Europe 600 mit plus 0,38 Prozent am stärksten zulegten.

Im Londoner "Footsie" etwa gehörten die Aktien von Old Mutual, Admiral und Standard Life zu den Top-Werten. Die Aktien des Autoversicherers Admiral Group stiegen um 1,29 Prozent und die von Standard Life gewannen 1,68 Prozent. Mit plus 8,18 Prozent stärkster Wert waren jedoch die Papiere von Old Mutual . Der Versicherer hatte mitgeteilt, dass innerhalb einer strategischen Überprüfung sämtliche Optionen für sein Geschäft zur Diskussion ständen. Dies nährte Spekulationen über eine mögliche Konzernaufspaltung.

Unter den französischen Nebenwerten büßten die Aktien von Electricite de France (EdF) 8,66 Prozent ein. Der finanziell angeschlagene Energiekonzern hat nach einem Streit über den Neubau von Atomreaktoren in England nun einen neuen Finanzchef. Der bisherige Amtsinhaber Thomas Piquemal trat zurück. Mit sofortiger Wirkung übernimmt nun vorerst Xavier Girre die Finanzgeschäfte des zu großen Teilen verstaatlichten Unternehmens.

In Spanien dagegen sprangen die Aktien von FCC um knapp 15 Prozent hoch. Wie am Freitag von der spanischen Börsenaufsicht CNMV mitgeteilt wurde, hat der Milliardär und Telekom-Tycoon Carlos Slim ein Angebot zur 100-prozentigen Übernahme des hoch verschuldeten spanischen Baukonzerns abgegeben. Bereits jetzt hält der Mexikaner direkt und indirekt insgesamt mehr als 30 Prozent an FCC./ck/ag