WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Dienstag mit etwas höheren Notierungen geschlossen. Der Leitindex ATX stieg leicht 7,71 Punkte oder 0,24 Prozent auf 3207,17 Einheiten. Nach sehr schwachem Beginn konnte der ATX seine Abschläge schon am Vormittag merklich eingrenzen. Am Nachmittag gelang dann im Windschatten einer freundlichen Wall Street sogar noch der Sprung auf positives Terrain.

In den Fokus rückten neben den aktuellen Entwicklungen im Ukraine-Krieg vor allem die mit großer Spannung erwarteten US-Inflationsdaten: Zwar ist die allgemeine Teuerung auf 8,5 Prozent und damit auf einen rund 40-jährigen Höchststand gestiegen. Die Kerninflation stieg jedoch nur auf 6,5 Prozent, was etwas unterhalb der Markterwartungen lag.

Bereits in der Früh war bekannt geworden, dass die Inflation in Deutschland im März, angeheizt von massiven Energiepreissprüngen, auf den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung gestiegen ist. Belastet durch den Krieg in der Ukraine sind die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Corona-Pandemie gefallen, wurde ferner bekannt.

Zu den Aktien im Fokus zählten Wienerberger, die um 2,3 Prozent höher aus dem Handel gingen. Der Baustoffkonzern erzielte in den ersten drei Monaten 2022 nach einer ersten Einschätzung eine starke Steigerung von Umsatz und Ergebnis bei anhaltend hoher Nachfrage. Erwartet wird im Jahresvergleich eine Umsatzsteigerung um 44 Prozent auf 1,15 Milliarden Euro und eine Steigerung des operativen Ergebnisses (Ebitda) um 112 Prozent auf 225 Millionen Euro. Die Prognose von 750 bis 770 Millionen Euro operativem Ergebnis für das Gesamtjahr 2022 hält das Unternehmen aufrecht.

Fester zeigten sich auch Aktien des Stahlherstellers Voestalpine und schlossen um 1,8 Prozent höher. Verbund-Papiere legten um gut zwei Prozent zu und OMV konnten sich unter den weiteren Indexschwergewichten um knapp ein Prozent steigern. Die Ölpreise haben am Dienstag im Tagesverlauf kontinuierlich zugelegt und sich damit etwas von ihren jüngsten Verlusten erholt.

Bei den Bankwerten rutschten Raiffeisen deutliche 2,7 Prozent ins Minus. Erste Group gaben um 0,9 Prozent nach und Bawag verloren 0,5 Prozent an Wert.

Unter den größeren Verlierern fanden sich Addiko Bank und büßten 3,8 Prozent ein. Rosenbauer führten die Verliererliste im Marktsegment Prime Market mit einem Abschlag von 5,7 Prozent an./ger/pma/APA/men