BERLIN (Dow Jones)--Nach der Vereidigung des neuen US-Präsidenten Joe Biden hofft die Bundesregierung auf eine schnelle Verbesserung der Beziehungen beider Länder. "Es gibt eine ganze Reihe von Konflikten auf der Tagesordnung zwischen den USA und Deutschland, auch wirtschaftlicher Art", sagte Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) in einem Videoformat der Bild-Zeitung. "Die kann man dann lösen, wenn man sich persönlich versteht. Und wenn man auch versteht, dass mit America First oder auch Germany First auf Dauer keine erfolgreiche Politik für das eigene Land gemacht werden kann."

Altmaier betonte, er wolle seinen neuen US-Amtskollegen schnell kennenlernen. Er hoffe außerdem "auf die Führungserfahrung und Führungsverantwortung von Joe Biden. Er weiß, dass er eine Aufgabe hat, die über die USA hinaus reicht."

Der Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung, Peter Beyer, mahnte unterdessen, es gebe "keine Zeit zu verlieren, an die Wiederherstellung und die Reparatur des transatlantischen Verhältnis ranzugehen", sagte er im Deutschlandfunk. "Wir müssen den neuen Westen bauen - also Transatlantik neu denken, nicht zurück zu alter Nostalgie."

Allerdings liege der Fokus Bidens zu Beginn seiner Amtszeit sicher auf den innenpolitischen Herausforderungen. Da werde etwas Geduld gefragt sein. Gleichzeitig nahm Beyer die Europäer in die Pflicht. Europa müsse dran arbeiten, wenn es ein starker Partner für die Amerikaner sein wolle. Die Zeit dränge, mahnte der Transatlantik-Koordinator. "Wir dürfen uns nicht wegducken, wir müssen mehr Verantwortung übernehmen."

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January 21, 2021 02:25 ET (07:25 GMT)