LUXEMBURG (dpa-AFX) - Die Arbeitslosenquote in der Eurozone ist im November auf dem tiefsten Stand seit über sieben Jahren verblieben. Die Quote habe wie schon im Oktober bei 9,8 Prozent gelegen, teilte das Statistikamt Eurostat am Montag in Luxemburg mit. Dies ist der niedrigste Stand seit Juli 2009. Ungeachtet der relativ guten Gesamtzahlen, bleiben die Unterschiede zwischen den Euro-Staaten groß und gerade in Krisenländern ist die Jugendarbeitslosigkeit weiterhin ein besonders gravierendes Problem.

Die Arbeitslosigkeit ist im Euroraum insgesamt fast stetig zurückgegangen, seitdem sie im April 2013 den historischen Höchstwert bei 12,1 Prozent erreicht hatte. Holger Sandte, Experte bei der Bank Nordea, rechnet auch in Zukunft mit einer weiteren Verbesserung. Dafür sprächen positive Stimmungsdaten aus der Wirtschaft. "Wenn seitens der Politik nichts dazwischen kommt, dann sieht es für den Arbeitsmarkt nicht schlecht aus."

Mit Blick auf die Wirtschaft in der Eurozone verweisen Experten ungeachtet guter Konjunkturdaten immer wieder auf Risiken wegen der anstehenden Wahlen in Deutschland und Frankreich sowie der Umsetzung des Brexit.

Ungeachtet der insgesamt positiven Entwicklung bei der Arbeitslosigkeit sind die Unterschiede zwischen den Euro-Staaten weiterhin sehr groß. Deutschland verzeichnete im November nach europäischen Standards berechnet mit 4,1 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote im Euroraum. Die höchste Quote hat derzeit Griechenland. Die aktuellsten Zahlen beziehen sich hier auf September, als die Quote bei 23,1 Prozent lag. Auch Spanien hat mit einer Quote von 19,2 Prozent im November mit einer sehr hohen Arbeitslosigkeit zu kämpfen.

Weiterhin bleibt die Jugendarbeitslosigkeit ein großes Problem im Euroraum. Im November waren über 3 Millionen Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet. Die Quote lag bei 21,2 Prozent. Im Vergleich zur Situation ein Jahr zuvor hat sich die Lage zwar leicht verbessert. Besonders hoch ist die Jugendarbeitslosigkeit aber weiter insbesondere in kriselnden südeuropäischen Ländern. In Griechenland waren im September mit 46,1 Prozent fast die Hälfte der Jugendlichen arbeitslos. In Spanien und Italien lag die Quote im November bei 44,4 beziehungsweise 39,4 Prozent./tos/jsl/stb