WIESBADEN (dpa-AFX) - Eine durchschnittliche Arztpraxis lebt fast zu drei Vierteln von Kassenpatienten. Diese Zahlen aus dem Jahr 2019 nannte das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden. Demnach erzielten Allgemein- und Facharztpraxen 71,2 Prozent ihrer Einnahmen aus Kassenabrechnungen, 25,9 Prozent stammten aus Privatabrechnungen, 2,9 Prozent aus sonstigen selbstständigen ärztlichen Tätigkeiten. Diese Einnahmenstruktur hat sich laut Destatis seit 2015, als diese Erhebung zuletzt durchgeführt wurde, kaum verändert.

Die durchschnittlichen Einnahmen je Arztpraxis lagen 2019 bei 602 000 Euro. Den Einnahmen standen Aufwendungen in einer durchschnittlichen Höhe von 306 000 Euro je Arztpraxis gegenüber. "Aus der Differenz von Einnahmen und Aufwendungen ergibt sich der Reinertrag. Der Reinertrag ist nicht mit dem Gewinn beziehungsweise dem Einkommen der Ärzte gleichzusetzen", erklärten die Statistiker. Davon gehen zum Beispiel Kosten für Praxisübernahmen oder Krankenversicherung ab.

In Zahnarztpraxen lagen sowohl die durchschnittlichen Einnahmen (721 000 Euro) als auch die Aufwendungen (470 000 Euro) über denen anderer Arztpraxen. Der durchschnittliche Reinertrag je Zahnarztpraxis fiel dagegen etwas geringer aus (251 000 Euro). Psychotherapeutische Praxen erzielten 2019 durchschnittlich Einnahmen von 118 000 Euro bei Aufwendungen von 33 000 Euro. Daraus ergab sich rechnerisch ein Reinertrag von 85 000 Euro je Praxis./sat/DP/stk