Assange legt Einspruch gegen Auslieferung ein und berichtet von einem Attentatsplan

Der Bruder des WikiLeaks-Gründers Julian Assange sagte am Freitag, dass die Berufung des Anwaltsteams von Assange beim Londoner High Court gegen die Entscheidung, ihn an die Vereinigten Staaten auszuliefern, neue Informationen enthalten wird, die bisher nicht vor Gericht gebracht wurden, einschließlich der Behauptungen in einem Bericht vom letzten Jahr über Pläne, ihn zu ermorden.

"Es wird wahrscheinlich ein paar Tage vor der (14-tägigen) Berufungsfrist sein und die Berufung wird neue Informationen enthalten, die wir dem Gericht vorher nicht vorlegen konnten. Informationen darüber, wie die Anwälte von Julian ausspioniert wurden und wie es innerhalb der CIA Pläne gab, Julian zu entführen und zu töten", sagte Shipton in einem Interview mit Reuters.

Er bezog sich dabei auf einen Bericht von Yahoo News vom September 2021 über angebliche Pläne der USA, Assange zu entführen oder zu ermorden, als er sich in der ecuadorianischen Botschaft in London versteckt hielt. Die CIA hat es abgelehnt, sich zu dem Bericht zu äußern.

Zuvor hatte das britische Innenministerium am Freitag mitgeteilt, dass die Auslieferung von Assange genehmigt worden sei, da die britischen Gerichte zu dem Schluss gekommen seien, dass sie nicht ungerecht sei oder einen Missbrauch des Verfahrens darstelle.

Shipton sagte, die Entscheidung schaffe einen gefährlichen Präzedenzfall und forderte die Regierung Biden auf, die Anklage fallen zu lassen.

"Die britische Regierung und die Justiz auf höchster Ebene haben festgestellt, dass Sie, wenn Sie Beweise für Korruption, Kriegsverbrechen und Folter in Großbritannien veröffentlichen, an ein Drittland ausgeliefert werden können", sagte Shipton. "Es liegt nun an Präsident Biden, diese Anklage fallen zu lassen und das Vertrauen in die Fähigkeit der vierten Gewalt wiederherzustellen, ihre Rolle in funktionierenden Demokratien zu spielen."