BDI-Präsident Dieter Kempf sagte am Donnerstag in Berlin, die Industriebetriebe hätten auf mehr Hilfen gehofft, um mit höheren Energiekosten zurechtzukommen. Auch häufigere Überprüfungen des Ausstiegspfades wären angebracht gewesen. "Der Kohleausstieg wird teuer."

Für DIHK-Präsident Eric Schweitzer ist der gerade von Bund, Ländern und Unternehmen erzielte Kompromiss überfällig gewesen. "Dabei ist für die Wirtschaft entscheidend, dass die Versorgungssicherheit auf höchstem Niveau erhalten bleibt und sich der Wettbewerbsnachteil durch hohe Strompreise nicht noch weiter verstärkt", sagte Schweitzer. Entscheidend sei nun, ob erneuerbare Energien bis 2030 tatsächlich 65 Prozent des deutschen Stroms zu wettbewerbsfähigen Preisen liefern könnten. "Dringlich ist daher, dass wir die Flaute beim Windausbau beenden und auch beim Netzausbau schneller vorankommen."

Die Bundesregierung und die Ministerpräsidenten der betroffenen Länder haben sich in der Nacht zum Donnerstag auf einen Zeitplan für die Abschaltung der Braunkohle-Kraftwerke verständigt. Bis Ende 2022 sollen zunächst die älteren Meiler in Nordrhein-Westfalen vom Netz gehen, die jüngsten 2038.