BERLIN (Dow Jones)--Der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) hat über die jüngst diskutierten EU-Pläne hinaus die nationale Förderung von Gaskraftwerken gefordert. "Die Bundesregierung muss gewährleisten, dass der erforderliche Zubau von Gaskraftwerken unabhängig von der EU-Taxonomie mit nationalen Instrumenten gefördert werden darf. Nur mit einer gesicherten Stromversorgung und Gas als Brückentechnologie wäre ein früherer Kohleausstieg möglich", sagte der stellvertretende BDI-Hauptgeschäftsführer Holger Lösch der Rheinischen Post.

Während den Grünen die Förderpläne der EU zu weit gehen, hält der BDI sie den Angaben zufolge für unzureichend. "Die Kriterien des Taxonomieentwurfes müssen noch deutlich verbessert werden", sagte Lösch. Die EU-Kommission wolle Kriterien anlegen, die "sehr unrealistisch" seien, so die Bedingung, dass in Kraftwerken ab 2026 mindestens 30 Prozent CO2-freie Brennstoffe, also etwa grüner Wasserstoff, eingesetzt werden müssten. Es sei "sehr fraglich", ob bis dahin überhaupt klimaneutraler Wasserstoff in ausreichender Menge zur Verfügung stehe. Auch sei es "äußerst unwahrscheinlich", dass bis dahin bereits die erforderliche Pipeline-Infrastruktur vorhanden sei.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

DJG/ank/sha

(END) Dow Jones Newswires

January 04, 2022 06:46 ET (11:46 GMT)