Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones)--Der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Dirk Jandura, hat angesichts einer neuen Unternehmerumfrage des Verbandes einen "wirtschaftlichen Neustart" in Deutschland gefordert. "Die Maßnahmen der Ampel haben unseren Unternehmen durch die Krisen geholfen. Die strukturellen Probleme wurden aber nicht gelöst", betonte er. Die Unternehmen seien massiv belastet durch Energiekosten, Steuern und Abgaben. "Außerdem haben wir noch immer die höchste Inflation seit Jahrzehnten."

Die Umfrage lasse den Verband allerdings "vorsichtig optimistisch nach vorne schauen", betonte Jandura. "Eine Rezession wird in 2023 vermutlich nur milde ausfallen." Zwar weise der BGA-Großhandelsindikator weiterhin eine verhalten negative Stimmung aus, allerdings scheine der Stimmungseinbruch im Großhandel gestoppt. "Auch die Geschäftserwartungen bleiben zwar pessimistisch, aber sie verschlechtern sich nicht mehr", so Jandura weiter.

Erhöhte Kosten für Vorleistungen und Güter, vor allem für Energie, preistreibende Engpässe in der Versorgung, erdrückende Regulierungen und Neuausrichtung der Energieversorgung machten dem Großhandel zu schaffen, beklagte der Verbandspräsident. Daher werde die aktuelle Lage von den Unternehmen als weniger gut bewertet. "Ein Steuersenkungsprogramm wäre für uns ein Wirtschaftswachstumsprogramm", forderte Jandura. Nötig seien "jetzt verlässliche Rahmenbedingungen, damit die Unternehmen die Krisen bewältigen und ihrer Verantwortung für ihre Beschäftigten gerecht werden können".

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January 26, 2023 05:00 ET (10:00 GMT)